Chapter 4

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Nun saß ich also in Nathaniels Auto und wartete, dass er zurück kam. Als ich einen Schatten an die Fahrertür huschen sah, machte mein Herz einen Aussetzer.

"Okay ich hab ihnen Bescheid gesagt", sagte Nathaniel, setzte sich in's Auto und musterte mich besorgt.

"Alles in Ordnung?"

Mir fiel ein Stein vom Herzen. Für einen Moment dachte ich echt, es wäre der betrunkene Kerl von vorhin. Hysterisch fing ich an zu lachen.

"Jane? Was ist mit dir?", fragte er entsetzt und legte mir seine Hand auf die Stirn.

Die Kälte seiner Hand brachte mir wieder einigermaßen Klarheit in meinen Kopf. Ich hörte auf zu lachen und schüttelte mich.

"Ist dir kalt?", fragte er besorgt.

"Ein bischen"

Jetzt merkte ich, wie ich ziemlich fror und Nathaniel drehte die Heizung hoch.

"Ich fahre dich jetzt nach Hause", sagte er bestimmt und parkte aus.

"Woher wusstest du wer sie sind?", fragte ich ihn nach einer Weile Autofahrt.

Verblüfft sah er mich an. "Wer wer sind?"

"Ally und Dylan"

"Ich hab mich herum gefragt.", sagte er und grinste mich an.

Aber ich konnte nicht lachen. Der Schock hatte mich nun doch noch eingeholt.

"Jetzt stehst du aber unter Schock, oder?" Er hörte auf zu grinsen, guckte mich kurz besorgt an und schaute dann wieder auf die Straße.

Ich nickte kurz und er begann mir Fragen zu stellen, um mich abzulenken.

"Wann hast du Geburtstag Jane?", fing er an.

"Am 2. Juni"

"Deine Lieblingsfarbe?"

"Hellblau"

"Was isst du am liebsten?"

"Uhm.. Lasagne."

Er lachte kurz auf und seine Augen fingen wieder an zu glänzen.

"Was ist?" Ich sah ihn fragend an.

"Die meisten Mädchen antworten immer mit irgendwas gesundem, wie zum Beispiel Salat, um einen zu beeindrucken. Du versuchst es garnicht erst."

"Tja, ich bin halt nicht wie 'die meisten Mädchen' ", sagte ich leicht gekrängt darüber, dass er diese Fragen anscheinend schon andere Mädchen gefragt hatte und nicht nur mich.

Doch er fing unbeirrt fort.

"Lieblings Eissorte?"

"Weiße Schokolade"

"Ohw ja, ich liebe weiße Schokolade", sagte er und leckte sich über die Lippen.

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihn die ganze Zeit über angestarrt hatte, und schaute schnell weg. Plötzlich schaltete er den Motor aus und draußen konnte ich unser Haus erkennen.

"Woher wusstest du wo ich wohne?", fragte ich ihn verwirrt.

"Ich hab Dylan gefragt." Und schon wieder hatte er sein grinsen aufgesetzt.

"Hm. Hätte ich mir denken können.."

Er stieg aus dem Auto und kam auf meine Seite, um mir die Tür aufzuhalten.

"Bitte sehr die Dame.", säuselte er und machte einen kleinen Knicks.

"Vielen dank der Herr!", lachte ich.

"Ich bringe dich noch zur Tür, wenn das in Ordnung ist.", sagte er nun wieder Ernst und lächelte mich an.

"Nein, dass musst du wirklich nicht! Es ist schon nett genug, dass du mich nach Hause gebracht hast", versicherte ich ihm.

Aber vergeblich. Er war bereits auf dem Weg zur Haustür.

Auf der Treppenstufe angelangt, drehte er sich nach mir um und winkte mich zu sich.

Lächelnd kam ich auf ihn zu und kramte in meiner Tasche nach dem Schlüssel. Als ich ihn erfasst hatte, zog ich ihn heraus und drehte ihn vorsichtig im Schloss herum, um meine Mutter nicht zu wecken.

"Dann bis morgen würd' ich sagen" Nathaniel kratzte sich am Hinterkopf.

"Ja, bis morgen. Und vielen dank nochmal.. Für alles." Dankbar schmunzelte ich ihn an.

Er lächelte noch einmal zurück und ich ging hinein. Gerade als ich die Tür schließen wollte, fragte er mich noch:

"Jane? Gehts dir wirklich besser?"

"Ja Nathan, wirklich" Ich lächelte erneut und er zog mich überraschender Weise in eine kurze, aber liebevolle Umarmung.

Dann stieg er die Treppe wieder runter und winkte mir an seinem Auto angekommen noch einmal mit seinem Schlüssel in der Hand zu und fuhr los.

A walk to rememberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt