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Die Tage sind viel zu schnell vergangen. In Hamburg hat nun die Schule wieder begonnen, die Ferien sind vorbei. Auch für einen gewissen Jungen, welcher mittlerweile sein Zimmer ganz nach seinen Wünschen eingerichtet hat.

Alex fühlt sich wie erschlagen, als sein Wecker ertönt und ihn unsaft am frühen Morgen weckt. Müde, hat er sich doch in den Ferien daran gewöhnt ausschlafen zu können, tastet er mit der rechten Hand nach dem lärmendem Plastik und schiebt den kleinen Knopf nach links.

Sofort herrscht herrliche Ruhe im Zimmer.

Gerade hat sich Alex noch einmal umgedreht und wieder in die Decke gekuschelt, da ertönt der nächste Wecker.

Genervt hebt er den Kopf und starrt das kleine Nokia Handy an, welches auf seinem Schreibtisch am Raumende liegt.

Wenn er will, dass dieser nervende Ton ausgeht, muss er nun auch noch aufstehen! Die Welt ist doch ungerecht.

Langsam quält sich der Junge aus dem Bett. Uah, ist der Boden ist kalt!

Fröstelnd rennt Alex zum Handy, welches auf dem Schreibtisch aus hellem Buchenholz liegt und über das Ladegerät mit der Steckdose verbunden ist.

Schnell öffnet er, mit leichtem Druck auf den kleinen Knopf, den aufklappbaren Bildschirm, sodass er nun endlich den Wecker abschalten kann.

Leise seufzend starrt Alex seine nackten, und nun kalten, Füße an. Nun ist er richtig wach. Es hat also keinen Sinn, sich noch einmal in die warme Bettdecke zu kuscheln und zu hoffen, dass er noch einmal einschlafen kann.

Ohne wirklich zu wissen warum, schaut Alex sich in seinem Zimmer um, in welchem die Wände einen dunklen Grau-Anstrich bekommen haben und in dem ein heller Laminatboden verlegt wurde.

Der Rest der Möbel, abgesehen von seinen Kleiderschränken und dem Schreibtisch, ist in hellen, beziehungsweise dunklen Blautönen gehalten, mit etwas Orange als kleinen Farbtupfern.

Gähnend streckt sich Alex, ehe er sich aus einem Regal in der Nähe seines Schreibtisches seine Haarbürste schnappt und seine dunkelblonden Haare kämmt. Der Pony wird leicht nach rechts gekämmt und der Rest darf dann fallen, wie er will.

Zufrieden schaut Alex sein Spiegelbild an, als ihm einfällt, dass er sich die Arbeit eigentlich vollkommen umsonst gemacht hat, weil er ja noch seine Schlafsachen von Star Wars, was auch immer das sein soll, anhat.

„Guten Morgen, Alex. Aufstehen! Frühstück ist fertig." Und obwohl die Tür nichts dafür kann, dass Alex die Stimme seiner Adoptivmutter auf die Nerven geht, bekommt die Tür den bösen Blick ab.

Dann jedoch geht er langsam zurück zun Bett, setzt sich auf die Kante und angelt mit den Füßen seine Hausschuhe zu sich heran.

Die weißen Hausschuhe sind das einzige, was er insgesamt an seinen neuen Anziehsachen mag. Wenn er in die Hausschuhe schlüpft, werden seine Füße immer ganz schnell warm, da diese, man muss eigentlich schon fast Halbstiefel sagen, innen gefüttert waren. Ob aus echtem oder künstlich hergestelltem Fell, interessiert Alex nicht.

Dann erst schlurft er langsam zum Kleiderschrank und holt sich einen schwarzen Pullover und eine weiße Hose heraus. Die Unterwäsche und die Socken liegen in der Kommode, gleich neben dem Kleiderschrank.

Immer wieder gähnt Alex, während er sich anzieht. Wer hat nur veranlasst, dass die Schule so früh am Morgen beginnt?

Nur langsam schlurft der Junge hinunter in die Küche. Warum soll er sich auch beeilen? Er nimmt doch sowieso nur das Essen mit in die Schule, um dort zu essen und setzt sich nicht mit an den Esstisch.

Seine Adoptivmutter, er spricht sie nur mit Vornamen an und weigert sich sie Mama oder Mutter zu nennen, sieht das nicht gerne, aber schafft es auch nicht Alex dazu zu überreden, dass er sich an den Tisch setzt.

In Gedanken geht Alex das Geld in seinem Sparschwein durch, welches er erspart hatte, um mit dem Zug zu Lilli fahren zu können.

Ein wenig war da schon zusammen gekommen, aber ob das reichte?

Er beschließt am Nachmittag nach der Schule nachzuschauen. Das Passwort vom Computer seiner Pflegeeltern kennt er zum Glück inzwischen, da er ihnen beim eingeben öfter über die Schulter geblickt hatte.

Ich komme zu dir zurück!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt