2

690 23 1
                                    


  „Und Sie können wirklich 20 000 Wörter in der Minuten lesen?"
Entgeistert stand Hannahs Freund vor dem FBI Agenten, der es sich mit einigen Lektüren im Sessel gemütlich gemacht hatte.


Die beiden Teenager wollten für ihr erstes Date ins Kino, um gemeinsam einen netten Abend zu verbringen und weil es von Bens Haus bis zum verabredeten Treffpunkt länger als zu Hannahs Appartement dauerte, hatten sich die Siebtklässler bei ihr verabredet, um das Kino gemeinsam aufzusuchen.

Selbstverständlich sah Spencer nach oben auf, entschloss sich die Frage des Jungen zu bejahen.


„Haben Sie dafür einen speziellen Trick?"


Der junge Doktor blickte dem Jungen selbstsicher entgegen, machte eine rasche Handbewegung, die ihm bedeutete, dass er näher treten sollte.
Ben schielte über seine Schulter, während Spencer diagonal über die Seite des Buches fuhr.


„Es ist ganz simpel. Zunächst suchst du nach Überschriften, um die Auswahl des Textes zu konkretisieren. Danach konzentrierst du dich auf spezielle Schlagwörter, die für dich wichtig sind. Gleichzeitig richtest du deine Aufmerksamkeit auf den Verlauf des Textes. Die Abschnitte ohne Schlagwörter versuchst du zu ignorieren, die mit den Schlagwörtern liest du langsam. Und ab einem bestimmten Punkt brauchst du nur noch auf eine Textpassage zu blicken, um zu wissen, um was es sich darin handelt."


Die beiden Männer konnten ihr Gespräch nicht fortsetzten, denn eine leicht überforderte Hannah enterte den Raum.


„Was soll ich anziehen? Den blauen, oder das schwarzen?", hielt sie Ben die verschiedenen Röcke entgegen.

Dieser tauschte sich überforderte Blicke mit Reid aus.


„Gar keinen. Hannah, wir gehen ins Kino. Nicht ins Theater."



„Ja, eben. Es ist unser erstes Date. Nun entscheid dich", forderte sie von ihrem zukünftigen Freund.



„Ich? Warum?"

Unterdessen mischte sich auch Reid in die Unterhaltung ein.


„Du bist 13. Meinst du nicht, dass du ein bisschen übertreibst? Eigentlich möchtest du das doch gar nicht. Die bequemen Jeans wären dir viel lieber. Das sagt dein nervöses auf und ab Hüpfen mehr als deutlich."

Sie stöhnte.


„Dad, hör auf mich zu analysieren, bitte. Das ist jetzt nicht dein Job."



„Dein Vater hat Recht. Zieh das an, in dem du dich am wohlsten fühlst."

Unsicher sah sie auf ihre Sweatshirtjacke.


„Meint ihr wirklich?"



„Ja", kam es synchron von Reid und Ben, während Hannah theatralisch heulend in ihr Zimmer verschwand.



„Ohne Schminke siehst du übrigens super aus", rief ihr Spencer noch hinterher, aber da war sie bereits viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt

Zur Beruhigung des Cops kehrte sie kurz darauf in gewöhnlichen Klamotten wieder.


„Besser", meinte Spencer zufrieden, während sich die Teenager bereits in Richtung Garderobe bewegten.



„Ach, Hannah. Ich muss gleich noch einmal ins Büro", sah Reid seine Tochter viel sagend an, die sofort verstand, dass er noch einmal zur internen Besprechung kommen musste. Aus Sicherheitsgründen verzichteten Vater und Tochter darauf den Job des Profilers in der Öffentlichkeit Preis zu geben.

heaven and hell (Criminal minds)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt