Kapitel 5

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Ein neuer Tag und eine neue Entwicklung in dieser hoch interessanten, hoch spannenden Story.

Nachdem Z. nun entführt wurde und Xaver schwer am Verzweifeln ist, wechseln wir natürlich auch zu dieser zurück. Wir sollten keinen Gedanken an Xaver und dessen Gefühlswelt verschwenden, da sonst ja das Gefühl aufkommen könnte, dass er nicht mehr austauschbar ist und das muss um jeden Preis verhindert werden.

Schockierender Weise findet sich Z. nicht im IKEA Bällebad, sondern in einer kalten, feuchten Zelle wieder. Der bleiche, bräunliche Putz bröckelt von der Wand, einige Stücke davon liegen wahllos auf dem Boden. 

Jetzt könnte man ja fast meinen, dass sich ihre Mutter irgendwie Sorgen macht, allerdings scheint die Mutter heilfroh zu sein, endlich diesen seelenlosen Dämon von sich loszuhaben, da sie nichts unternimmt um irgendwie herauszufinden, wie es ihrer Tochter geht.

Kann ich bei so einer Schnepfe allerdings vollkommen nachvollziehen.

Doch zurück zu Z., die in einer sehr prekären Lage zu stecken scheint. Was soll man jetzt da als Autor groß erzählen? Nichts bewegt sich und die Story steht wohl im wahrsten Sinne des Wortes einfach still.

Nun hat man als Autor eigentlich viele Wege auf eine interessante oder zumindest ungezwungene Weise das Motiv des Entführers darzustellen. Viele Motive können oder können nicht zutreffen, weshalb man hier mehr Freiheiten hat als man denkt. Doch natürlich werden wir die einfachste, zugleich auch langweiligste Route nehmen.

Denn natürlich wird der Antagonist 2.0 einen großen, langweiligen Monolog halten der kein Motiv oder eine Hintergrundgeschichte offenbart. Warum sollte man das auch tun? Deshalb ist sie schließlich im Hintergrund, duh!

Anstatt aber Z. die Möglichkeit geben zu flüchten und durch das Durchsuchen einiger Zimmer eine Art Background zusammen zu puzzeln, finden wir uns mit einer langweiligen Story wieder, die noch langweiliger ist, als die eigentliche Geschichte.

Bevor ich also noch einschlafe und mich irgendwo herunterstürze wechseln wir die Perspektive!

ZELLE POV



...


...



VROOM!


Merkt ihr langsam, wie es immer schwieriger wird, die Geschichte spannend zu halten? Das liegt nicht daran, dass es nie eine Möglichkeit gibt sie aufzubauen, sondern daran, dass man sich bei jeder Gelegenheit dagegen entscheidet. Immerhin haben wir heute gelernt, dass Zellen nicht sprechen können, aber trotzdem mehr ausgesagt hat als die gesamte Geschichte bisher. Was an sich ziemlich vernichtend ist.

Während Z. also dem Putz beim Bröckeln zuschaut, der Rogue Anführer von einem Teleprompter abliest und Xaver Xander Xerxes seinen Motor ölt, stellt sich mir nur die Frage was es denn zu erzählen gibt.

Hm... ich könnte euch das Drehbuch von 50 Shades of Grey vorlesen.

Ja. Genau das mache ich.

"FADE IN:

INT. DREARY PORTLAND

DAKOTA JOHNSON is getting ready to interview extremely successful, handsome, billionaire business tycoon, JAMIE DORNAN. She prepares by not brushing her hair and dressing in something from the junior's department at Target in 1992. She is doing this as a favor for her roommate ELOISE MUMFORD.

ELOISE MUMFORD
Why the hell are you dressed like?

DAKOTA JOHNSON
Please, I have a 4.0 GPA, I know how to dress myself.

ELOISE MUMFORD
So your character is so fleshed out that you have to say your GPA in one of your very first lines? Also, did you cut your hair with a flowbee?" "

Sehr interessant. Wirklich sehr interessant.

Wie ihr also gemerkt habt, ist es gar nicht so einfach jedes einzelne Kapitel auf die Schippe zu Nehmen, da es oft nichts an Substanz gibt, über das man sich lustig machen kann da ganze Kapitel die Geschichte wie Kaugummi langziehen, aber diese mit nichts füllen was Substanz enthält.

Von dem her verabschiede ich mich erst einmal und ertränke meinen Frust in Alkohol, während ich auf den neuen Xaver warte, der Alte ist mir zu lange in der Wartung.


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