Kapitel 8:

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Noch im Halbschlaf fielen mir drei Dinge auf :Erstmal hielt jemand meine Hand, dann bewegte sich mein Kissen und drittens hörte ich andauernd "Klick" Geräusche. Langsam machte ich meine Augen auf und erkannte wieder mal eine Kamera vor meinem Gesicht. Genervt verdrehte ich die Augen und erkannte Papa hinter der Kamera der nicht nur mich fotografierte sondern auch den jenjenigen der meine Hand hielt. Ich schaute auf die verschränkten Finger und schaute immer weiter nach oben bis hin zu einem blonden Haarschopf. Markus. Mein Herz schlug augenblicklich ein bisschen schneller während ich Markus anstarrte. Schnell wandte ich meinen Blick ab und guckte hoch zu Papa welcher mich angrinste als wenn er etwas wüsste was ich selber noch nicht weiss. Vorsichtig befreite ich meine Hand aus seinem Griff und schaute hoch zu Maxi da ich noch immer auf seinem Bauch lag. Maxi war noch am schlafen und hatte sich wohl vorhin ein bisschen gedreht. Ansonsten schliefen noch Juli, Raban, Joscka, Jojo und eben Markus. Die anderen hatten sich in einen Kreis gesetzt und redeten miteinander, da ich aber nich vieeel zu müde war, robbte ich rüber zu Marlon zwängte mich unter seine Decke, kuschelte mich an ihn worauf er brummte und schloss wieder die Augen.

"LU! AUFSTEHEN!" brüllte mir jemand Ohr. Augenblicklich machten sich Mordpläne in meinem Kopf breit und ich schlug hasserfüllt meine Augen auf. Ich sah genau in die Gesichter von Juli und Maxi und würde den beiden am liebsten eine Scheuern aber ich riss mich zusammen. Meine Rache würde grausam werden. Muhahaha.... Ich war viel zu müde merkte ich als ich zu Ende gedacht hatte. Egal. Zuckersüß grinste ich die beiden jetzt an und sie schauten mich jetzt ein bisschen nervös an. Marlon lag nicht mehr neben mir und ich hörte Stimmen aus der Küche. Langsam stand ich auf und ging müde in die Küche wo ich schon die ganze Mannschaft sah. Maxi und Juli liefen hinter mir her und setzten sich zu den anderen während ich erst mal zum Kühlschrank ging und dort noch ein Pizzastück fand. Die anderen aßen und lachten und allgemein war dir Stimmung sehr ausgelassen. Da ich eigentlich satt war, ich aber noch meine Rache ausspielen musste, nahm ich mir zwei Brotscheiben und beschmierte sie fett mit Nutella. Da Maxi und Juli rechts und links von mir saßen grinste ich nun diabolisch nahm beide Nutellabrote in die Hand und klatschte sie beiden direkt ins Gesicht. Es herschte Stille in der ich noch immer mit dem Grinsen auf einen Punkt guckte und langsam meine Hand mit den Broten auf meinen Teller legte. Dann sagte ich mit zuckersüßer Stimme "So und damit haben wir gelernt, dass wir die Luisa niemals durch Geschrei wecken." Dann brach das Lachen aus und auch ich fing leicht an zu Lachen. Juli und Maxi schauten mich beide wütend aber auch geschockt an. Dann griffen beide blitzschnell ins Nutella und das mit ihren Händen. Das Nutella konnten wir jetzt vergessen. Beide schmierten mit das Nutella nun mitten ins Gesicht und die anderen Kerle konnten sich das Lachen jetzt nicht mehr verkneifen. Laut lachten alle und auch ich lachte. Ich schüttelte leicht den Kopf und ging dann zum Waschbecken und wusch das Nutella ab. Nacheinander gingen die Kerle und Leon, Marlon und ich wurden dazu verdonnert alles aufzuräumen.
Was tut man nicht alles dafür um Freunde zum Übernachten da zu behalten.

Eine Woche. Ein langweilige und langweilige Woche hatte ich mich geschont. Die anderen Kerle hatten jeden Tag trainiert und mit Michi schon einen neuen Termin ausgemacht. Ich saß den ganzen Tag daheim und hatte mich gelangweilt. Manchmal, nach dem Training mit Willy kamen die Kerle auch zu uns und erzählten mir ein bisschen vom Training. Jeder Tag war genau gleich strukturiert. Ich wachte auf und meine Brüder waren schon weg. Dann setzte ich mich vor den Fernseher oder so und wartete sehnsüchtig darauf, dass meine Brüder wieder kamen. 7 Tage war es nun dasselbe gewesen. Aber heute durfte ich endlich wieder raus und mit trainieren morgen war schon das Spiel gegen den Dicken Michi und ich hatte ehrlich gesagt mehr Angst vor dem Dicken Michi als vor dem Spiel selbst. Um es kurz zusammen zu fassen: Das Training war so gesehen eigentlich wie immer und ohne besondere Vorkommnisse. Auch der Abend verging ereignislos und schneller als ich denken konnte, standen wir schon wieder im Teufelstopf und stellten uns nun für eine kurze Besprechung zusammen. Michi hatte verkündet, dass wir ab dem Spielstand weiter spielten wo wir zu letzt “gezwungenermaßen“ aufhören mussten. Bei diesem Satz fingen die anderen Unbesiegbaren Sieger an zu Lachen und guckten mich an. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, sonst wäre ich Michi wirklich an die Gurgel gesprungen. Nun besprachen wir also mit Willy unsere Strategie und die Aufstellung. Zuerst spielten Marlon, Leon, Vani, Juli, Maxi und eben Markus. Es stand jetzt also 8:0 für die Unbesiegbaren Sieger. Glücklicherweise war das Glück aber von Anfang an auf unserer Seite. Wir gaben alles und kratzten unsere gesamte Energie zusammen, doch auch die Sieger verschenkten nichts. Plötzlich jedoch, machte es Klick und Leon war in seinem Egotrip. Ich verdrehte die Augen und schrie genauso wie die anderen, das Leon abgeben solle, doch dieser war viel zu vertieft. Alle versuchten wütend auf ihn ein zu reden doch ich merkte nun nach langer Zeit, dass er das nicht mal mit Absicht machte, er war in seiner eigenen Welt, in der er der Held war. Doch nicht er hatte diesen Beinamen. Nein. Den hatte Raban. Und ich konnte schon vorrassagen, heute würde er den Moment haben. Wir hatten gut aufgeholt. Es stand jetzt 9:8 für die Kerle, doch Leon verlor den Ball, worauf Juli ihn erstmal zur Schnecke machte. Die Unbesiegbaren Sieger holten nochmal alles aus sich raus und schossen ein Tor. Daraufhin wechselten wir aus. Joschka kam für Maxi rein, ich für Juli und Raban für Leon. Dieser schimpfte laut doch ich versuchte ihn zu ignorieren. Nach etlichen Protesten in denen Leon die ganze Zeit mit Willy diskutierte, welcher eh schon fertig mit den Nerven war, wurde er doch noch gegen Vani eingesetzt. Ich meinte es gut und hatte im Hinterkopf schon eine Strategie für unser letztes Tor. Ich spielte an Leon ab und hoffte er spielte den Ball an Raban ab. Er drippellte alle aus und war kurz vom Tor doch irgendein Unbesiegbarer Sieger stellte sich vor Leon, welcher den Ball links vorbeischoß und dann auf die Fresse flog. Raban war zum Glück mitgelaufen und schoss nun den Ball mit seinem linken Fuß mitten ins Tor. Sofort stürmt ich zu Raban und umarmte ihn wobei die anderen dazu kamen und wir zu einem Knäuel wurden. Wir sprangen alle auf und liefen auf Willy zu und sprangen auf ihn drauf. Er kippte um, und ich merkte das jemand fehlte. Normal wäre mir das nicht aufgefallen aber es war mein Zwilling. Ich lag relativ weit oben, stand auf und sah Leon welcher noch hinten am Tor saß und den Sonnenaufgang beobachtete. Die anderen hatten sich nun auch hingestellt und guckten zu mir, als wollten sie dass ich mit ihm reden sollte, doch ich schüttelte den Kopf und schaute bittend zu Willy, welcher kurz seufzte und dann zu Leon ging. Ich beachtete die beiden nicht weiter sondern half den anderen Raban hochzuheben. Kurze Zeit später kam dann Leon zu uns und sagte “Dein Tor war Spitze.“ ich verdrehte grinsend die Augen. “Aber dein Drippelspiel nach vorne war einfach Weltklasse.“ ich lächelte. “Aber ich muss mich bei dir bedanken. Du hast mich vor dem Dicken Michi gewarnt.“ Ich wusste wie schwer es für Leon war sich zu entschuldigen. Das war es schon immer. “Alles ist gut.“ “Solange du wild bist.“ Damit war wieder alles gut. Unsere Mannschaft war stärker als je zuvor. Und wir wussten, jetzt konnten wir alle besiegen. Dann schlich sich ein Gedanke in meinen Kopf. Ich hatte Recht. Raban hatte seinen Moment als Held. Wir feierten noch weiter mit Apfelschorle auf unserem Boltzplatz. Das schönste aber an unserem Sieg war, war das wir von den Unbesiegbaren Siegern, die jetzt dich besiegt wurden, komplett bedient wurden. Und wir mussten sie auch fast nicht zwingen. Ach was sag ich da? Natürlich mussten wir Michi zwingen und der Rest seines Teams machte natürlich mit. Friedlich saßen wir nun alle in Sonnenstühlen und wurden großzügig bedient. Ich schaute in die Sonne und musste plötzlich grinsen. “Michi komm mal her“ rief ich ihn. Leicht misstrauisch dakelte er im Anzug zu mir. Auch die anderen guckten neugierig, da ich eigentlich recht still war. Ich winkte ihn zu mir und winkte leicht das er in die Hocke ging. Ich hörte nicht auf zu grinsen und er wurde nervös, das merkte ich. “Ich bin dir doch noch was schuldig. Erinnerst du dich?“ ich hörte es förmlich in seinem Kopf rattern, da schlug ich ihm auch schon blitzschnell und mut aller Kraft aufs Auge. Erschrocken fiel er zurück und landete auf seinem Hintern. Ich schloss grinsend die Augen und lehnte mich zurück, während ich sagte “Wie du mir, so ich dir“ Ich hörte leichtes Lachen hinter mir, ignorierte es aber da ich mich jetzt wirklich entspannen musste.

Die Wilden KerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt