f i f t y - f o u r

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heyhallo frrrreunde,
ich bin wieder da und wollte euch nur schon mal viel spaß beim lesen wünschen ;) und wenn euch das kapitel gefällt, lasst ruhig votes/kommis da x3

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❝to be honest with you

i could imagine the future we could have

right when i first met you❞

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-18. Januar 2017

"Lina!" 

Die tiefe Stimme meines Bruders hallte durch die Wände unseres Hausflurs, bewirkte, dass meinen pinken Lippen ein halblautes Seufzen entkam; ich verdrehte die Augen und legte den Kopf für einen Moment in den Nacken, dachte indes allen Ernstes darüber nach, seinen grellen Ruf nach mir einfach zu ignorieren und nicht weiter darauf einzugehen. Ich hätte nichts zu ihm sagen sollen, hätte einfach nur still bleiben und abhauen, mir somit auch noch ziemlich viel Zeit sparen können - es wäre alles so einfach gewesen, aber zu meinem großen Unglück ließ ich mir diesen Gedanken einige Sekunden zu lange durch den Kopf gehen, verpasste so meine Chance und hörte kurz darauf, wie erneut - dieses Mal lauter und ernster - nach mir gerufen wurde. 

"Hey, Lina! Hey!"

Ich verdrehte meine Augen, zog gleichzeitig den zurrenden Reißverschluss meines Mantels nach oben, verfluchte mich innerlich schon selber für meine blöde Langsamkeit. Meinen grauen Kragen richtend, machte ich dann letztendlich einen flinken Schritt nach vorne, wollte meinem Bruder gerade ein Lebenszeichen geben, als dieser Idiot mir das Wort abschnitt, indem er schon wieder nach mir rief, das letzte bisschen Ruhe somit mit einem einzigen Schlag aus meinem Körper holte.

"Angelina! Verdammte-"

"Mein Gott, Alex! Ich kann dich ja hören!"

"Lina!"

Ich stöhnte, warf den Kopf in den Nacken.

"Was ist?!"

"Komm mal her!"

"Ich kann nicht!", rief ich mit lauter Stimmlage zurück. "Ich habe jetzt echt keine Zeit für sowas!"

"Doch, hast du!"

Meine Zähne bleckten sich und ich bohrte meine langen Fingernägel in die empfindliche Haut meines Handballens, widerstand dem Drang, einfach durch die helle Haustür zu marschieren und abzuhauen.

"Alex, nein!", patzte ich grimmig, die Augen zusammenkneifend. "Sag mir doch einfach-"

"Jetzt komm doch her!"

"Alex-"

"Angelina!"

"Man, ist ja schon gut!", gab ich mich letztendlich mit einem hörbar genervten, gedämpften Stöhnen geschlagen, während ich mich nach alldem endlich richtig in Bewegung setzte, mich mit recht großen Schritten dem Wohnzimmer näherte, in welchem mein Bruder sich allem Anschein nach aufhielt. Ich ging erst geradeaus, bog danach einmal links ab und trat durch den dunkelbraunen Türrahmen, bevor ich mich letztendlich im selben Raum mit meinem jüngeren Blutsverwandten befand, der lässig auf unserem gelben Sofa hockte, dabei beinahe teilnahmslos zu mir hochblickte.

Ganz ehrlich, allein für diesen Anblick hätte ich ihn schon umbringen können - natürlich konnte er mal wieder nur faulenzen, während ich arbeiten musste.

Natürlich.

Das war so typisch.

Er wirkte recht gelangweilt, hatte sein schwarzes Handy in einer Hand und seine beiden Füße auf unserem hölzernen Couchtisch abgelegt. Seine braunen Haare waren in seinem Gesicht und seine Augen waren dadurch so stark verdeckt, dass ich ihn nicht mal richtig ansehen konnte; als er mich erblickte, nickte er mir bloß einmal ganz kurz zu, sagte nichts, fast schon so, als ob ich aus freien Stücken zu ihm gekommen wäre, nicht, da er mich gerufen hatte. Ich wartete dann noch einen kurzen Moment, zählte leise bis fünf, bis ich es schließlich nicht mehr länger aushielt; ich konnte einfach nicht mehr länger so dastehen, spaltete deswegen meine Lippen und formte bestimmte Worte, gab mir indes riesengroße Mühe meiner Stimme einen genervten, möglichst zornig klingenden Tonfall zu verleihen.

nudes ❦ taddl ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt