-20. Januar 2017
Das war eine schlechte Idee.
Es war eine verdammt schlechte Idee.
Ich hatte Thaddeus erst vor wenigen Stunden geschrieben, dass ich auf gar keinen Fall in sein Hotel kommen würde. Ich hatte ihm gesagt, dass mich nichts dazu bringen würde, ihn dort zu besuchen und trotzdem stand ich nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit - aka seit zehn Minuten - vor einer braunen Zimmertür, auf welcher in goldener, geschnörkelter Schrift die Nummer '101' geschrieben stand.
Ich war schwach geworden.
Mein Körper spielte vollkommen verrückt; meine Gedanken waren wir und ungeordnet und ich dachte allen Ernstes schon daran, einfach wieder abzuhauen und zurück nach Hause zu gehen. Ich wollte mich einfach nur in Sicherheit bringen, aber meine Beine arbeiteten nicht mehr richtig und ehe ich mich auch nur versah, ehe ich realisieren konnte, was ich eigentlich tat, hob ich schon eine Hand, um an die geschlossene Türe klopfen zu können. Ich weitete meine Augen entsetzt und wurde sofort panisch, als ich merkte, dass es nun wirklich kein Zurück mehr gab, hielt vor lauter Schreck die Luft an - ich wollte mich schon umdrehen, um schnell wieder abhauen zu können, da wurde plötzlich die Türe aufgerissen und ehe ich auch nur blinzeln konnte, wurde ich auch schon von einem blonden Kopf begrüßt.
Er war wirklich da; er stand direkt vor mir.
Meine Muskeln erstarrten und mein Herz rutschte mir bei seinem Anblick in meine Hose, meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und ich musste mich ernsthaft daran erinnern, dass ich noch atmen musste, auch, wenn es mir bei seinem Anblick schwerfiel - seine Haltung war so einschüchternd.
Er lächelte verschmitzt, legte den Kopf schief.
"Hey, Lina."
Meine Finger umklammerten hilfesuchend den braunen Riemen meiner Handtasche und mein Gesicht stand regelrecht in Flammen, während Thaddeus diese gesamte Situation so viel besser zu bewältigen schien - er wirkte überhaupt nicht aufgeregt oder ängstlich, strahlte eine fast beruhigende Lässigkeit aus, wobei er es tatsächlich auch noch irgendwie fertig brachte, gut auszusehen. Er trug relativ legere Kleidung - eine Sporthose und ein T-Shirt - sah aus irgendeinem seltsamen Grund aus, als ob er gerade erst vor einigen Minuten aus seinem verdammten Bett gestiegen wäre, obwohl ich wusste, dass das nicht sein konnte. Irgendwie wirkte er müde, aber trotz diesem Fakt sah er auch heiter und ziemlich ausgelassen aus, schien außerdem auch ganz genau zu wissen, was er machte und was er wollte.
"Hey.", piepste ich, wobei ich mir Mühe gab, nicht wie die letzte Idiotin rüberzukommen.
Das Grinsen auf seinen Lippen war immer noch präsent und ich musste meinen Blick kurz von ihm abwenden, musste aufpassen, dass ich vor lauter Aufregung nicht hyperventilierte. Mein Herz schlug schnell und meine Atmung war flach, als ich auf einmal beobachtete, wie Thaddeus plötzlich ohne jede Vorwarnung einen Schritt zur Seite trat, wie er die Tür etwas weiter aufmachte, mir somit einen kleinen Einblick in sein geheimnisvolles Hotelzimmer gab. Ich konnte nicht anders, als neugierig über seine Schulter zu spähen, wo ich bald schon einige Schatten und die Umrisse der Einrichtung entdecken konnte, die ich dann sogar noch ein wenig genauer inspizieren konnte, als ich durch den hölzernen Türrahmen gegangen war, nachdem Thaddeus mich hineingebeten hatte.
Drinnen angekommen, stand ich unschlüssig im Raum, schaute mich perplex um.
"Oh, wow.", sagte ich staunend, während meine Augen sich merklich weiteten, während ich geradezu fühlte, wie sehr dieses verdammte Hotelzimmer mich einschüchterte.
Mein Kiefer lockerte sich leicht und mein Blick schweifte immer noch durch den Raum, wobei ich anfing, mich ganz langsam um mich selbst zu drehen, um so jede noch so kleine Ecke wahrnehmen zu können. Ich scannte den riesigen Raum und betrachtete die edle Einrichtung, bis mein Blick nach einigen Sekunden wieder auf Thaddeus traf, der wieder direkt vor mir stand, ein schiefes Lächeln auf den Lippen. Mein Herz machte einen Sprung, als ich ihn so sah und die vielen Schmetterlinge in meinem Bauch begannen bei seinem Anblick, einen Looping nach dem anderen zu drehen, bewegten sich dann sogar noch einhundert Mal wilder und aufbrausender, als er auf einmal ohne Vorankündigung einige Schritte nach vorne trat, mir somit etwas näherkam.

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nudes ❦ taddl ✔
Fanficin which a boy starts to text a girl who he slowly falls for {{deutsch!!}}