f i f t y - n i n e

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ES IST NICHT SO RICHTIG BEARBEITET BITTE SCHLAGT MICH NICHT

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-20. Januar 2017

"Angelina?"

"Hm?" 

"Ist alles okay mit dir?"

"Ja, ja."

"Sicher?"

"Klar."

"Deine Augen sind ganz wässrig."

"Wirklich?"

"Ja, wirklich."

Ich schniefte einmal leise, spürte in dem exakten Moment, in dem Thaddeus meine wässrigen Augen erwähnte, wie eine vereinzelte Träne den Weg über meine rechte Wange fand, wischte mir diese kurz darauf dann mit meiner Handfläche weg, trocknete meine Gesichtshaut wieder so halbwegs. Ich gab mir Mühe, meine Tränen zurückzuhalten, sagte mir in Gedanken dabei immer wieder, dass Thaddeus nur wenige Zentimeter neben mir saß, dass ich mich deshalb wirklich besser im Griff haben sollte.

Wir saßen nun bereits seit knappen zwei Stunden auf seinem verdammten Hotelbett und schauten uns einen Film an, der mich so emotional gemacht hatte, dass ich einfach nicht mehr an mich halten konnte. Tränen bildeten sich in meinen Augenwinkeln und mein Gesicht brannte vor Scham, als ich meinen starren Blick dann endlich von dem Fernsehbildschirm abwandte, auf welchem nun nur noch der Abspann des Films lief, welcher meine Emotionen so sehr erweckt hatte, dass ich die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Ich hatte eine Schwäche für fiktive Geschichten, wandte meinen Blick vom Fernseher ab, als ich die Namen der Schauspieler auf dem Bildschirm entdeckte, stieß dann schließlich ein gedämpftes Schnauben aus, richtete meine rötlichen Augen auf meine ausgestreckten Beine.

Thaddeus lachte dabei bloß einmal amüsiert auf, schien sich durch mich zu erheitern.

"Brauchst du ein Taschentuch?", fragte er mich.

Ich schüttelte den Kopf und blinzelte einige Male schnell, führte meine Hände noch einmal zu meinem Gesicht und tupfte mir mit den Fingern vorsichtig über die Augen, sah wieder zu ihm.

"Es geht schon."

"Sicher?"

"Mhmm."

Die Spitzen meiner Finger wurden feucht und ich probierte krampfhaft, meine Tränendrüsen irgendwie zu blockieren, stieß ein zittriges Schnauben aus. Thaddeus' kritischer Blick lag nach wie vor auf mir und ich spürte, wie meine Wangen sich bei dieser Erkenntnis rosa färbten, wusste mir deshalb nicht anders zu helfen, als wieder wegzuschauen, seinen Augen irgendwie zu entkommen. Ich blickte intuitiv nach unten, studierte dort die Fasern der weißen Matratze und wedelte dabei mit den Händen vor meinem Gesicht herum, versuchte, meinen mittlerweile zusammengekniffenen Augen Luft zuzufächeln. Meine Lippen fest zusammengepresst, gab ich mir Mühe, meine Atmung zu normalisieren, während ein neuer Gedanke in meinem Kopf aufpoppte, der das Ganze noch zehn Mal schlimmer machte;

ich war geschminkt.

Natürlich war ich geschminkt.

"Shit.", murmelte ich kleinlaut, wobei ich mir einmal schnell über die Augen rieb, mich dann schließlich dazu durchrang, langsam wieder aufzusehen und ihm ins Gesicht zu blicken, meine Lippen dabei zu einem gequälten Lächeln zu verziehen. "Ist meine Wimperntusche verschmiert?"

Thaddeus betrachtete mich merklich kritisch, legte seinen Kopf indessen leicht schief.

"Ein bisschen."

Ugh.

"Super.", erwiderte ich stöhnend, meine Stimme nur so vor Sarkasmus triefend, während ich sichtlich unbehaglich auf dem weichen Bett umherrutschte, meinen Körper dann etwas wegdrehte - meinen beschämten Blick wandte ich dabei ein weiteres Mal von dem blonden Jungen ab, während ich meinen langen Haare erlaubte, vor die Konturen meines Gesichts zu fallen, dort als eine Art Schild zu fungieren und mich vor Thaddeus' Starren zu schützen. "Ich liebe es, auszusehen, wie ein verheulter Panda."

nudes ❦ taddl ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt