f i f t y - f i v e

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heyhey freunde,
letzte woche kam mal wieder nichts, aber dafür ist dieses kapitel e x t r a lang. lasst votes und kommis da und genießt das, was da auf euch zukommt x33

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-18. Januar 2017

Tausend verschiedene Gedanken schossen mir durch den Kopf, als ich den Jungen, mit dem ich nun schon so lange Kontakt hatte, vor mir sah; ich starrte direkt in seine blauen Augen, vernahm sein unregelmäßiges Atmen und roch seinen Duft, hörte danach sogar seine Stimme, als er meinen Namen aussprach. Mein Verstand war regelrecht vernebelt und die Kombination aus alldem führte dazu, dass mein Magen sich verkrampfte, dass ich es einfach nicht mehr richtig schaffte, die Augen von dem blonden Jungen abzuwenden, meinen Blick irgendwie von seiner Gestalt zu lösen.

Oh Gott.

Er war wirklich da;
er war direkt vor mir.

Mein Gesicht brannte geradezu und mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, probierte indessen fast schon krampfhaft, das alles zu realisieren. Ich sah ihn jetzt zwar vor mir, war mir auch sicher, dass da Thaddeus vor mir hockte, konnte indes immer noch nicht so wirklich fassen, dass wir beide uns in dem Moment so unglaublich nahe waren. Mir entkam ein zittriger Luftschwall und ich konnte nicht mehr klar denken, wusste nicht, was ich nun tun oder sagen sollte, obwohl ich mir eigentlich schon unzählige Male vorgestellt hatte, wie genau es wohl wäre, Thaddeus jetzt endlich persönlich zu treffen.

Ich hatte mir schon so oft ausgemalt, was er sagen würde, was ich sagen würde, hatte mir unzählbare Gedanken darüber gemacht, wie wir uns über den Weg laufen würden, wann und wo es am ehesten passieren könnte. Ich hatte so viele Sekunden, so viele Minuten meines Lebens an ihn verschwendet, war trotz all meinen theoretischen Annahmen und Spekulationen aber überhaupt nicht auf genau die Situation, in welcher ich mich zu diesem Zeitpunkt befand, vorbereitet; ich hatte nämlich nicht damit gerechnet, ihn nun auch in Wirklichkeit zu treffen.

Ich hätte nie erwartet, dass meine Gedanken wahr werden würden; ich hätte nie erwartet, dass ich ihn treffen würde, auch, wenn er gerade in Berlin war.

Das alles war so surreal.

Für eine unbestimmte Zeit war es nur noch ruhig zwischen uns beiden; er sagte nichts und ich sagte nichts, wir starrten und bloß an, versuchten dabei nur, uns gegenseitig an Perplexität zu übertreffen.

Wir hockten so da, waren vollkommen regungslos, bis wir dann aus unserer Trance gerissen wurden.

Plötzlich drang nämlich ein Räuspern an meine Ohren, das bewirkte, dass ich hochschreckte, dass ich irritiert blinzelte. Unsere beiden Köpfe schossen nach oben, wo meine Augen sofort ein kurzhaariges Mädchen ausmachen konnten, das besorgt zu uns heruntersah, zudem dazu führte, dass mein Körper sich noch mehr anspannte. Ihr Gesicht wirkte recht freundlich, ihre Gestalt war so zierlich, dass ich mir bei ihr nichts böses denken konnte, obwohl es nicht so wirklich in meinem Interesse lag, dass noch eine andere Person unseren Unfall miterleben konnte. Ich schluckte, wurde mir meiner Situation richtig bewusst, bemerkte im nächsten Augenblick dann auch noch ihre rote Weste, welche mir sagte, dass sie in dem Supermarkt arbeitete und gekommen war, weil sie sich wohl dazu verpflichtet fühlte.

"Kann ich euch irgendwie helfen?", fragte sie uns augenklimpernd, ihre Stimme hell und freundlich.

Ich blinzelte ein paar Mal schnell hintereinander, versuchte, mich zu sammeln; Worte hallten in meinem Gehirn wider und ich konnte spüren, wie Schweißperlen sich auf meiner Stirn bildeten. Ich war gänzlich überfordert von alledem, schaffte es dann zum Glück aber trotzdem irgendwie, die Fassung zu bewahren, nach außen hin nicht ganz so aufgebracht zu wirken. Ich ignorierte meine Scham und schüttelte schnell meinen Kopf, entschloss mich dazu, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, um endlich aufzustehen, meine inzwischen regelrecht schmerzenden Knie vom Boden zu erlösen.

nudes ❦ taddl ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt