Kapitel 5

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Genervt drehte ich mich auf den Rücken und sah auf den Wecker, der am Nachttisch meiner Mom stand: 03:17.
Toll. Ich versuchte schon seit Stunden erfolglos einzuschlafen, doch meine Gedanken hielten mich ab. Naja, eher meine Angst. In meinem Magen hatte sich ein zementschwerer Kloß gebildet und ich konnte mich einfach nicht entspannen. Egal wie oft ich auch die Augen zusammen kniff und versuchte an was anderes zudenken, jedes Mal sah ich ihre Gesichter. Sie mit dem roten Haar und er mit den Haselnussbraunen Augen, die früher dafür gesorgt hatten, dass mir der Atem stockte. Doch jetzt würde er mich eher anekeln anstatt, dass ich dahin schmolz. Immer und immer wieder malte ich mir Situationen aus, wie ich sie wohl wieder sehen würde, was ich sagen würde und wie sie sich mir gegenüber verhalten würden.
Ich sah erneut auf die Uhr: 03:19.
Ich stöhnte auf, verstummte aber sofort wieder, da ich Angst hatte, meine Mutter zu wecken. Doch sie schlief tief und fest, das war schon immer so gewesen. Neben ihr hätte eine Bombe hochgehen können und die Frau würde trotzdem weiter schlafen. Doch ich war mir nicht sicher ob sie das kleinste Geräusch nicht vielleicht doch aufschrecken könnte. Sie sah jetzt friedlicher aus, als vorhin, aber man sah ihr dennoch an, dass sie nicht gut schlief. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und setze mich auf. Schlafen konnte ich nicht, dafür war ich zu aufgewühlt. Aber ich wollte mich auch nicht im Bett herum wälzen und dabei vielleicht meine Mom aufwecken. Ich dachte darüber nach mir etwas zu essen zu kochen, bis ich plötzlich eine ziemlich verrückte Idee hatte. Ich dachte nicht weiter nach, sondern verließ leise das Schlafzimmer meiner Mom und zog mir beim heruntergehen der Treppe einen Kapuzenpulli über, den ich in Dads Schrankhälfte entdeckt hatte. Er war mir viel zu groß und reichte mir bis kurz über den Knien, doch er wärmte mich sofort und ich fühlte mich wohl in ihm. Automatisch kuschelte ich mich in den Kapuzenpulli hinein. Ich ging raus in unseren Vorgarten und machte mir einen lockeren Dutt. Im Schuppen entdeckte ich einen Besen mit drei Zacken dran, keine Ahnung was das ist, und trat zurück in den Garten. Es war vielleicht nicht besonders schlau mitten in der Nacht die Blätter aus unserem Vorgarten zu fegen, doch es gab mir ein merkwürdiges Gefühl der Ruhe. Ich konnte meine Gedanken kurz abschalten und konzentrierte mich nur noch auf die Blätter unter mir. Ich spürte wie sich mein Puls langsam beruhigte und ich gleichmäßiger anfing zu atmen. Mich könnte jetzt nichts mehr aus der Ruhe bringen.

"Abby?"

Ich erstarrte mit dem dreizackigem Besen in meinen Händen, in einer nach vorne gebückten Stellung. Hatte ich gerade gesagt mich kann nichts mehr aus der Ruhe bringen? Tja, das war gelogen. Mein Puls schlug wieder schneller und mir fuhr ein eisiger Schauer den Rücken hinunter, als ich mich langsam umdrehte.

Vor mir stand James Baker. Und er sah verdammt gut aus. Wenn nicht sogar besser als früher. Er strich sich eine braune Locke aus der Stirn und musterte mich mit seinen himmlischen grauen Augen so als könnte er nicht fassen, dass ich wirklich vor ihm stand. Seine vollen Lippen waren einen Spaltbreit geöffnet ... ob seine Lippen sich noch genauso gut anfühlten wie früher? ... Stopp, woran denke ich hier bloß? James war nichts anderes als ein One Night Stand bevor ich gegangen bin. Nichts besonderes. Ich versuchte mit aller Kraft nicht an diese Nacht zu denken, doch diesmal waren die Erinnerungen schneller.

Seine Hände glitten forschend an meinem Körper hinab und seine Lippen erkundeten meinen Mund. Mir war ganz schwindelig von den Küssen und Berührungen, von seinen Händen...
Seine Zunge kitzelte mich am Hals, als ich ein Bein um seine Hüfte schlang, um ihn tiefer in mich hinein zu führen. Das war ... Wow. Mit Noel hatte es sich nie so angefühlt. Ich verdrängte seinen Namen aus meinen Kopf und konzentrierte mich wieder auf James dessen Lippen nun wieder auf meinen lagen, während er immer wieder fest zustieß. Ich stöhnte laut und lustvoll auf, während ich kurz vorm Höhepunkt war. Ich klammerte mich wie ein Affe an ihn, was dafür sorgte, dass er an meinen Lippen schmunzelte.
"Fester", murmelte ich heiser.
Sein Schmunzeln wurde zu einem Lächeln und er kam meiner Bitte nach. Seine Stöße wurden stärker und animalischer und ich dachte schon ich würde jetzt sterben, als endlich mein Höhepunkt erreicht war. Ich legte den Kopf in den Nacken und schrie seinen Namen und ich spürte wieder, wie sich seine Lippen, die sich nun an meiner Brustwarze befanden, zu einem Lächeln verzogen. Unwillkürlich lächelte ich auch, als er sich von mir runter rollte.
"Das war...", er sprach nicht weiter, sondern sah mich aus gesenkten Lidern einfach nur an.
"Perfekt", murmelte ich verschlafen und kuschelte mich an seine nackte Brust. Eine Weile sagte keiner von uns beiden etwas und man hörte nur unsere schnellen Atemzüge. Meine Augen wurden schwer und kurz bevor ich einschlief, spürte ich seine Lippen an meinem Ohr, die mir einen wohligen Schauer entlockten. "Du bist wunderschön, Abby."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 30, 2018 ⏰

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