Die Morgensonne fiel warm durchs Fenster direkt auf mich drauf. Ich hörte draußen ein paar Vögel zwitschern und lauschte verschlafen auf ihren Gesang. Es gibt für mich keine schönere Art und Weise geweckt zu werden. Ich drehte mein Gesicht so um, dass es von den Sonnenstrahlen geküsst wurde und ein leises Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Langsam öffnete ich die Augen und blinzelte einpaar mal. Meine dunkel braunen Haare lagen lang und seidig auf meinen Kopfkissen und im Licht der Sonne schimmerten sie leicht rötlich.
Eine Erinnerung schlich sich in meine Gedanken, wie wir zwei vor dem Spiegel standen und sie sich durch ihr langes rotes Haar kämmte, um das ich sie immer so beneidet hatte.
Sofort verdrängte ich diese Erinnerung. Ich wollte nicht an sie denken. Diese Person gehörte meiner Vergangenheit an und ich war nicht umsonst nach Charleston gezogen, um hier zu studieren, damit sie sich wieder in meine Gedanken schlich.
Zum Glück flog in diesem Moment die Zimmertür im Wohnheim auf und meine Mitbewohnerin kam herein. In ihren Händen hielt sie zwei Kaffeebecher. Sie schloss die Tür mit ihrem Fuß und seufzte als sie mich sah. Ich jedoch grinste sie verschlafen an.
"Ich glaub's einfach nicht, dass du noch im Bett liegst", sagte sie und reichte mir meinen Kaffee. Es gab nichts besseres als den Tag mit einem guten Kaffee zu starten. Ich war Kaffee süchtig. Im ernst, ich trinke am Tag bestimmt fünf Tassen. Und das wusste Amy auch, weshalb sie mir jeden Morgen nachdem sie Joggen war einen mitbrachte. Sie war die Beste!
"Danke", sagte ich und trank einen großen Schluck. Sofort fühlte ich mich wacher und hatte sogleich die Kraft dazu mich endlich aufzusetzen, während ich Amy dabei beobachtete wie sie ihren Dutt löste und ihr die braunen Locken über den Rücken fielen.
Ich seufzte. "Wie kannst du eigentlich immer noch gut aussehen, obwohl du gerade Sport gemacht hast und wahrscheinlich wie verrückt schwitz?"
Sie warf mir ein Lächeln zu, während sie aufstand. Amy hätte eine Göttin sein können, so schön wie sie war. Obwohl wir ungefähr gleich groß waren und beide braune Haare, so wie Augen haben, unterscheiden wir uns dennoch gewaltig. Amy's Körper war trainiert und sehr gut definiert. Kein Wunder, bei dem Sport den sie macht. Diese Frau schläft nicht, sie macht lieber Sport. Im Gegensatz zu ihr war meine Figur zwar nicht schlecht, doch ich war um die Hüften herum breiter und meine Beine waren auch nicht so straff wie ihre. Amy versuchte mich zwar immer dazu zu überreden mit ihr morgens Joggen zu gehen, doch ich hatte sofort nein gesagt. Ich war viel zu faul, um morgens um sieben Uhr aufzuwachen und eine Stunde lang Sport zu machen. Nein, ich blieb lieber lange wach, sah mir irgendeine Serie an und schlief dann bis neun Uhr aus.
"Abigail", sagte Amy und hatte wieder meine volle Aufmerksamkeit. "Willst du dich nicht fertig machen?"
Ich tat kurz so als müsste ich überlegen und antwortete dann mit: "Nö."Sie schüttelte lächelnd den Kopf, ehe sie auf mich zukam und mir die Decke wegriss. Ich schrie auf, da mir mit einem Mal kalt wurde und funkelte sie wütend an. Sie lachte und im nächsten Moment hatte sie mir den Kaffeebecher weggerissen. Ich versuchte ihn fest zu halten, aber verdammt, sie war sie stark.
Amy lachte laut auf, da ich wohl einen ziemlich witzigen Eindruck machen musste, wie ich da ohne Decke und Kaffee saß und zitterte, da ich so fror. Obwohl draußen bestimmt fünfzehn Grad mit Sonne waren, neigte ich schnell dazu zu frieren. Ich konnte mir selbst nicht erklären warum das so war.
Wiederwillen stand ich letztendlich doch auf und zog mir eine Jeans mit einer rosa Bluse, die ich mir von Amy geklaut hatte, an. Mein Haar steckte ich zu einem hohen Zopf zusammen, wie ich es immer tat.
Ich war gerade dabei meine Tasche für den heutigen Unterricht zu packen, als es an der Tür klopfte. Amy, die gerade frisch geduscht und umgezogen auf ihrem Bett lag, zeigte keine besonderen Anregungen die Tür zu öffnen. Seufzend ließ ich meine Tasche stehen und öffnete die Tür.
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Don't look back
RomanceAbigail Lewis hatte es im Leben nicht immer leicht. Sie hatte schon eine Menge Dinge hinter sich. Von Betrug bis zu Verrat und jetzt sogar Verlust. Zwei Jahre später, nachdem sie ihre Heimat und Familie verlassen hatte, um in Charleston ein neues Le...