Kapitel 21

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"Jeder Mensch, der zu einem Lykaner wird, erhält einen weiteren Namen", begann Damion und drehte die Temperatur des Schokobrunnens auf. Und während er die Schokolade zerbrach und die Stücke in die untere Schale warf, redete er weiter: "Damit meine ich nicht den Namen deiner Werwölfin, ihr seid ja keine einzelne Person, eher 2 miteinander verbundenen Seelen. Außerdem, weißt du ja, hat sie bereits einen Namen gehabt..."
Ich nickte.
"Und du kannst wählen, welcher es sein soll. Außer dir fällt selbst einer ein. Jedoch ist es eigentlich eine Tradition, dass sich die Namen wiederholen und einen Bezug zu unserer Natur haben..."
"Dahinter steht ja auch jeweils die Bedeutung."
"Genau, und falls es dir hilft, du wirst spüren, wenn du deinen Namen gefunden hast... Du wirst einfach wissen, dass der Name dann der Richtige ist..!"
"Okayy!", sagte ich leise und vertiefte mich in die Seiten mit Namen für weibliche Lykanerinnen, während es begann, verheißungsvoll nach Schokolade zu riechen. Seite für Seite, allerdings wurde ich nicht fündig. "Schatz, unterbrichst du deine Lektüre für meine Überraschung...?", fragte Damion belustigt und zum Glück, gar nicht nachtragend. Er strich mir über die Wange und schaute mich liebevoll an.
"Oh nein, entschuldige!", sagte ich schnell und in meinem Bestreben, das Buch schnell beiseite zu legen, fiel es herunter.
Mit hochroten Kopf hob ich es wieder auf. "Wenn das nur mein Rudel wüsste, wie du mit unserer Kultur umgehst...", zog mich Damion auf und grinste. "Jetzt machst du es nicht gerade angenehmer für mich....", sagte ich leicht kläglich. Meine roten Wangen blieben.
"Ach Süße, das ist doch nicht schlimm... Glaube mir, wir haben davon einige Kopien angefertigt. Mach dir deswegen keine Sorgen."
Mein Blick fiel auf einen Namen. Durch das Herunterfallen war ich bei K gelandet. Kamria. Ein Kribbeln durchfuhr mich. Das war mein Name. Ich strich mit meinem Zeigefinger über den Namen und seufzte zufrieden.
"Lass mich raten... du hast deinen Namen gefunden!", sagte Damion, mit einem ehrlich erfreuten Lächeln. "Ja", hauchte ich begeistert.
"Sag ihn mir!", forderte Damion. Er trat um mich herum und sah mir über die Schulter.
"Kamria... das steht für...", begann ich und schaute wieder ins Buch. Mein Finger glitt die Zeile entlang. "... Mondschein!"
Seine Hand hatte sich um mich geschlungen und war meinem Finger gefolgt. Seine Hand spendete mir Wärme und Geborgenheit.
"Der passt zu dir!", sagte Damion mit einem Brustton vollster Überzeugung. "Leandra Kamria Vogt, ab morgen. Diesen Namen nimmst du bei deiner Zeremonie an und so wirst du ab dann häufig angesprochen in unserem Rudel. Das ist dann ein Ausdruck des Respekts...Entweder können Dich die Leute nun Alpha oder Kamria nennen - hängt zum Teil auch davon ab, was zu bevorzugst."
"Und wie ist deiner, denn du bei deiner Eintrittszeremonie bekommen hast?"
"Naja, ich hieß schon immer so, da ich von Beginn an ein Lykaner war. Ich heiße Damion Amarok Wolfssohn."
"Ja, der Klang passt auch zu dir!", begann ich, ohne die Bedeutung zu kennen. "Und was bedeutet dein Name?"
Er strich mir lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht und setzte sich dann mir gegenüber.
"Hinter dem zusammengefassten Namensregister ist auch noch jeweils ein Absatz zu jedem Namen verfasst. Guck nochmal kurz nach, aber erst wähle deine Frucht.!"
Ich sah auf und lehnte mich zurück. Er sah mich verheißungsvoll an: "Pass auf, was du sagst. Das hat eine große Bedeutung."
"Mmh, na, in dem Fall nehme ich trotzdem die Erdbeeren. So ein Spion hat heraus gehört dass ich Erdbeeren liebe."
"na, war die Wahl schwer? Erdbeer oder Erdbeer! ", fragte er mit Schalk in den Augen.
Ich, mit gespielt ernster Miene, erwiderte:" Wenn du wüsstest... "
Er nahm einen Pickser, spießte 2 Erdbeeren auf und tränkte sie in Schokolade. Ich nutzte die Zeit und suchte die Erklärung zu 'Amarok' heraus.

Amarok ist der Name eines riesigen Wolfes aus der Mythologie der Eskimos. Es heißt, er jage und fresse jeden, der töricht genug sei, bei Nacht allein auf Jagd zu gehen. Anders als die echten Wölfe, die in Rudeln jagen, ist der Amarok dabei immer allein.

Meine Augen glitten schnell über den Text und erfassten deren Aussage. Ich schaute schockiert zu Damion auf.
"Die Erklärung passt ja weniger oder sollte ich was wissen?", sagte ich trocken und verwundert.
Er prustete und reichte mir die Erdbeeren auf einem kleinen Teller. "Ich musste mich eben auch etwas beherrschen... Und wollte deine Reaktion sehen..."
Ich schüttelte den Kopf und nahm den Teller an, nachdem ich diesmal das Buch vorsichtig auf die Veranda gelegt hatte.
"und was ist mit dir?", fragte ich. "Sobald du probiert hast...", sagte er, wieder mit einem geheimnisvollen Unterton.
Ich lauschte nach seinen Gedanken, konnte aber keine genaue Stimmung erfassen. Leicht frustriert blieb mir nichts anderes übrig, als ahnungslos zu probieren.
"Schließ dabei die Augen", sagte er, nun mit leicht rauer Stimme. Seine Augen schimmerten im Kerzenlicht. "Na los!"
Ohne meinen Blick von diesem attraktiven Mann mir gegenüber zu lösen, schob ich mir eine Erdbeere in den Mund. Wie er sagte, schloss ich die Augen.
"Ich mag es, wenn du mir vertraust.", raunte er, plötzlich hinter mir. Ich, merkwürdigerweise, erschrak nicht im Geringsten. Seine Hand strich leicht über meinen Nacken. "Lass die Augen zu. Was schmeckst du?"
"Erdbeere, Schokolade...", sagte ich flüsternd, mit roten Wangen. Die Hitze war wieder da und er war Schuld. "... Und Minze?" Es schmeckte aufregend. Genauso aufregend war mein Lebenspartner, der nun seine Nase in meinen Haar vergrub. Und sagte dann weiterhin mit rauer Stimme.
"Ich bevorzuge den Namen Alpha, weil Amarok mich nicht wirklich gut darstellt. Dennoch trage ich ihn weiter, weil er zu mir gehört. Nur merke dir, falls es dir bislang entgangen ist, messe diesem Namen nicht zu viel Bedeutung bei: ich bin weder allein noch jage ich gerne allein. Und aggressiv bin ich auch nicht - außer jemand fasst dich an... Aber ich bin jederzeit bereit, dir das alles in Erinnerung zu rufen... "
Er drehte meinen Kopf zu sich und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Dabei hielt er sanft mein Kinn, seine andere Hand war in meinen Nacken und streichelte mich.
Er löste sich von mir und schaute mich lächelnd an." Und die Minze stimmte - aufregender Geschmack, ja? Passt zu Dir, Du bist auch aufregend..." Er setzte sich zufrieden mir gegenüber. Ich entließ die aufgehaltene Luft und legte den Kopf in den Nacken. 'Dieser Mann macht einen fertig...'
Er lachte leise und bediente sich jetzt selbst am Schokobrunnen, nicht ohne mir nochmal nach zu schenken. "Bedien dich, macht Spaß!", sagte er fröhlich. Seine Gefühle überrumpelten mich mal wieder. Jetzt lässt er mich also wieder seine Gefühle spüren...' Sein Timing kann man nicht anders als einzigartig beschreiben...'
Ich hielt gerade selbst Erdbeeren in den Schokoladenbrunnen, als Damion meine andere Hand ergriff und ein Kuss darauf hauchte. So vertieft in seinen Blick merkte ich zu spät, daß meine Finger in der Schokolade landeten.
"Aua", entfuhr mir und wedelte instinktiv mit der Hand immer, sodass einige Schokolade auf seinem Hemd landete. Erschrocken fuhren meine Hände hoch und ich hatte nun mit Sicherheit auch Schokolade an meinen Wangen. Er schaute, überrascht durch mein Handeln und lachte plötzlich laut los. Ich musste, trotz peinlicher Berührtheit, wegen seinem ansteckenden Lachen mitlachen ...
Er kam zu mir und wischte mir die Schokolade von der Wange. "Du bist auch nicht ohne, machst dich jetzt auch noch süßer. Das machst du doch mit Absicht..." Danach müsste er wieder grinsen und wir lachten gemeinsam wegen der lustigen Situation. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und spürte diesen vibrieren, weil er auch noch lachte.
"Das vorhin hattest du auch mit Absicht gemacht beim Schokolade probieren. Die Erklärung zu deinem Namen hättest du mir..."
Er hob wieder übermenschlich schnell mein Kinn an und unterband so meine Erwiderung.
"Das wäre doch nur halb so lustig gesehen, außerdem gefällst du mir mit roten Wangen am Besten"
Ich legte, nun vollends zufrieden und viel zu sehr Harmonie aufgelegt um etwas zu erwidern, meinen Kopf wieder auf seiner Brust ab.
"Schön, dass du dich bei mir so schön entspannen kannst", brummte er sehr zufrieden und roch wieder an meinem Haar.
"Du bist mein Lebensgefährte und ich liebe dich", sagte ich, zufrieden und ohne darüber nachzudenken. Er drückte mich darauf sehr an mich, aber darauf bedacht, mir nicht weh zutun.
"Ich liebe dich auch", sagte er und hob mich auf das Geländer des Balkons, schlang sicherheitsbietend die Arme um mich und küsste mich dann lange und gefühlvoll.
"Dreh dich in Richtung Wald, ich halte dich fest", sagte er leise. Ich lächelte. "Okay."
Ich schwang die Beine nacheinander über das Geländer und lehnte dann mit meinem Rücken an Damions Brust. Er hatte weiterhin die Arme fest um mich gelegt und schaute mit mir zusammen Richtung Wald.
Er atmete tief ein. "Ich weiß, der Doc meinte klar, was er davon hielt... Aber nun ja, ich merke ja, wie viel Lust du darauf hast.. Wollen wir laufen?"
Ohne mein ihm sowieso bekanntes Ja abzuwarten, schwang er sich über das Geländer und stand 1 Sekunde später 3 Meter weiter unten auf dem Boden. Er streckte die Arme aus. Ich rutschte nach vorne und landete wie selbstverständlich in seinen Armen.
Er lachte ausgelassen...'Bereit?', fragte er erfreut. Rifea regte sich und brachte mich dazu, mit einem lauten Ja zu antworten. Damion setzte mich ab und wir - zwei verbundene Seelen - liefen gemeinsam in den Wald...

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Liebe Leser
Ich freue mich sehr, dass ihr meine Geschichte seit mehr als 20 Kapiteln verfolgt. Yeah WEITER SO!

Aber Votes und Kommentare können so motivierend sein...! ;) Umso schneller kommt die Fortsetzung...
Ich grüße Euch ganz lieb


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Wolf's Heart - Finding Destiny (Majesty Award 2019, Wattys Longlist 2018)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt