Just us

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Jimmy schaut mich verdutzt an und ich kann nicht anders als loszulachen.
Ich weis, wir haben nicht viel Geld und auch noch keine Wohnung, die Betonung liegt auf "noch", aber ich habe vor, ein Zimmer in einem Hotel zu mieten. Nur solange bis wir etwas richtiges gefunden haben. Nicht die luxuriöseste Idee, aber was soll man machen.
Die nächste Sache wäre, dass wir einen Job bräuchten. Für eine Woche würde das Geld sicher reichen, aber was dann?
,,Komm, steig aus. Ich erzähl dir später was ich vorhabe" sage ich mit einem Lächeln, das Jimmy etwas zu beruhigen scheint.
Gemeinsam gehen wir zur Rezeption.
,,Guten Tag, hätten Sie noch ein Doppelzimmer für eine Woche zu vermieten?" frage ich den etwas rundlichen Mann, der gerade in einer Zeitung blättert.
Er schaut in seinen Unterlagen nach und lässt uns dabei nicht aus den Augen.
Mit einer sehr gebrochenen Stimme sagt er:,, Ja, ich hätte hier noch etwas frei. Zimmer 5 im 2. Obergeschoss."
Wir regeln die Formalitäten, bezahlen und dann wird uns der Schlüssel ausgehändigt.
Ohne ein Wort zu sagen, konzentriert sich der ältere Mann mit weißem Bart und beflecktem Shirt wieder auf seine Zeitung.
,,Also der war mir nicht so geheuer." bricht Jimmy das Schweigen, als wir den Fahrstuhl verlassen.
,,Naja, es ist ja nicht für lange." versuche ich die positiven Seiten des Hotels zu beleuchten, was sich als sehr schwierig erweist, vorallem als Jimmy das Zimmer aufschließt und es sich als winziges Räumchen mit einem Bett, einem Schrank und einer Trennwand herausstellt.
Ich kann mir schon denken, was sich dahinter befindet, deswegen überlasse ich Jimmy den obligatorischen Blick hinter den Paravent.
Mit verzogener Miene dreht er sich zu mir um, ich lächle schuldbewusst und sage dann:,, Aber schau mal, wenigstens ist die Dusche in einem eigenen Raum."
Jimmy rollt mit den Augen.
,,Weist du, ich habe damals auch einem Shithole gewohnt, aber im Gegensatz hierzu war das wohl ein Palast." Mein kleiner Punk setzt sich auf das quitschende Bett und schaut mich an.
,,Aber hey, wir haben uns." ich gehe auf ihn zu und küsse seine Stirn.
Jetzt ist er derjenige,der lächelt.
Es macht mich froh, ihn so zu sehen.
Dennoch weiß ich, dass es auch ganz anders werden kann. Diese Ungewissheit alles und doch nichts zu haben, ist unerträglich.
Aber ich weiß, dass Jimmy und ich zusammenhalten werden, egal was kommt.
Der Junge mit den wunderschönen Augen, legt seinen Kopf auf meine Schulter und ich weiß, dass er lächelt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 21, 2017 ⏰

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