Freedom

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So sitzen wir also im Wohnzimmer.
Mama, Papa, Kind, Freund. Eine glückliche Familie? Wer weiß das schon. Wir reden über so viele Dinge, darüber, wie Jimmy und ich uns getroffen hatten, was wir erlebt hatten. Irgendwie über alles mögliche. Insgeheim wünschte ich mir, dass Chiara hier gewesen wäre. Ich vermisse sie schrecklich.
,, - bleiben?" Die Stimme meiner Mutter reißt mich aus meiner Trance.
,,Was hast du gesagt?" frage ich.
,,Ob ihr hier bleiben wollt. Ich meine, ihr seit so weit gefahren."
,,Achso, ja, okay. Wenn das für euch kein Problem ist." antworte ich langsam.
Sie lächelt und bietet mir noch Kaffee an.
Ich nicke. Jimmy schaut mich an und sieht zufrieden aus.
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Am Abend, als Jimmy und ich im Bett liegen, reden wir über das Geschehene. Ich war den ganzen Tag etwas zerstreut, da ich überrascht war, dass meine Mutter so reagierte.
Aber jetzt bin ich einfach nur glücklich.
,,Was machen wir als nächstes?" fragt mich der Schwarzhaarige.
,,Ich weis es nicht. Ich würde gerne mal irgendwo Wurzeln schlagen und mir einen Job suchen. Ich habe so das Gefühl, es wird langsam Zeit dafür."
,, Wir schaffen das. Ganz bestimmt." Jimmy gibt mir einen Kuss auf die Wange.
Eingekuschelt schlafen wir ein.
Ich träume von Jimmy, zwei Kindern und mir. Es sieht alles so wundervoll aus. So unbeschwert.
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Jimmy stubst mich an und ich weigere mich die Augen auf zu machen.
,,Christian, wir müssen langsam mal aufstehen." drängelt er.
,,Ja, ja. Nur noch fünf Minuten."
Aufeinmal kitzelt Jimmy mich und ich fange an zu flehen, dass er aufhören solle.
Ich halte mich an seinem Nacken fest und ziehe ihn zu mir herunter. Seine schönen Augen glänzen. Er küsst mich.
Das Wort 'Glück' springt durch meinen Kopf.
Kurz darauf stehen wir auf und machen uns fertig. Wir packen unser Zeug zusammen und maschieren in die Küche.
Eine geschlagene Stunde später sind wir mit dem Frühstück fertig und verabschieden uns von meinen Eltern.
,,Schade, dass ihr schon los wollt." sagt meine Mutter und schaut mich mitleidig an.
,,Wir kommen bestimmt noch mal vorbei, Mrs. Housten." Jimmy lächelt.
Eine Umarmung da, ein Versprechen hier und dann sitzen wir auch schon wieder im Auto.
,,Also, wo geht es als nächstes hin?" fragt der Schwarz-haarige mit strahlenden Augen.
Ich sehe auf die Karte. Ich habe keine Ahnung wohin.
Am liebsten ganz weit weg.
Dann nicke ich und auf einmal war es glasklar.
,,Was ist?" Jimmy sieht mich verdutzt an.
Doch ich lächle nur und fahre los. In meinen Gedanken, eröffnet sich eine neue Welt und ich verspüre ein Gefühl von Sicherheit, was an Jimmy liegen kann oder einfach nur daran, dass wir gemeinsam stark sind.
Das kleine Wunder neben mir hat es aufgegeben mich zu fragen, was ich vorhabe.
Das passt mir ganz gut, denn ich fahre einfach drauf los und versuche in die Fantasiewelt einzutauchen, die meine Kreativität sich ausmalt.
Wenig später ist Jimmy eingeschlafen und ich bin immer noch frohen Mutes, unser Leben einfach zu genießen.
Die nächste Stadt ist Chinatown, immernoch in Oakland, aber im östlichen Teil. Etwas runtergekommen, jedoch strahlt es eine Art Freiheit aus. Genau das Richtige für ein Paar, dass anfängt sich ein Leben aufzubauen.
Ich wollte nicht für immer hier bleiben, aber für den Anfang sollte es reichen.
Ich parke vor einem Lebensmittelladen und wecke Jimmy auf.
,,Wo sind wir?" fragt er verschlafen.
,,In unserem neuen Leben." Ich lächle ihn an.

2 Years AgoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt