Jason POV
Die Zweige schlugen mir ins Gesicht und ich trieb meine Beine an sich noch schneller zu bewegen, um den Wolf zu erreichen. Der Wolf raste in Richtung Landstraße und ich hinterher. Noch 100 Meter trennten mich von meinem Ziel. Noch 70, noch 50 Meter. Der Abstand wurde immer kleiner, denn ich war viel schneller als er. Nur seinem doch recht großen Vorsprung hatte er es zu verdanken, dass ich ihn noch nicht erreicht hatte.
Ich drehte den Kopf, um zu sehen, ob ein paar von den Kötern so dumm waren und mich verfolgten. Doch ich hatte Glück, nur der vor mir. Wobei eigentlich hatten ja eher die Werwölfe Glück, ich würde ohne große Mühe noch ein paar andere Fertig machen.
Plötzlich rissen mich laute Geräusche aus meinen Gedanken. Sie kamen von der Landstraße und als ich den Waldrand erreichte sah ich das Auto, das den Krach wohl verursacht hat! Es lag auf der Seite und ich bezweifelte stark, ob dieser Unfall für einen Menschen zu überleben war. Doch dann hörte ich einen Herzschlag. Er war ganz schwach und unregelmäßig, aber ich konnte ihn ganz klar hören. Es gab jetzt zwei Optionen für mich. Den Menschen sich selbst überlassen oder dem Wolf hinterher. Ich würde ihn wahrscheinlich noch einholen, aber der Mensch war wichtiger.
Dem Wolf werde ich wann anders das Fell über die Ohren ziehen.
Ich rannte die letzten Meter zu dem Auto und riss die Vordertür ab, um besser an die Insassen zu gelangen. Vorne saßen ein Mann und eine Frau. Ich horchte nach dem Herzschlag, der jedoch von hinten kam. Bitte lass es kein Kind sein dachte ich. Aus meiner Position könnte ich es nicht sehen, also flitzte ich um das Auto herumband kletterte mehr oder weniger durch die Seite hinein. Die Tür musste wohl während des Unfalls abgerissen worden sein.
Das Mädchen( ich schätzte sie auf ca 16) war abgeschnallt aber wohl nicht bei Bewusstsein.
Ich legte meine Hände unter ihre Achseln und zog sie aus dem Auto. Dann legte ich sie kurz auf die Straße, um sie besser tragen zu können, ohne ihr weh zu tun. Sie hatte nämlich eine Platzwunde am Kopf, aus der ein Blutrinnsal heraus lief und ihr linker Arm war komisch verdreht.
Ich nahm sie in meine Arme und rannte vom Auto, als ich sie gerade ablegen wollte ging das Auto hinter mir in einer großen Explosion in Flammen auf. Die Druckwelle erreichte mich mit voller Wucht, doch ich hielt ihr stand.
Ich setze mich an den Straßenrand und bettete ihren Kopf auf meinen Schoß, danach zog ich mein Shirt aus, um an die Platzwunde zu drücken, damit diese aufhört zu bluten. Ich fische mein Handy aus der Hosentasche und verständigte die Feuerwehr (natürlich mit verstellter Stimme und ohne meinen Namen zu nennen) . Vorsichtig nahm ich das Shirt von der Wunde, die Gott sei Dank aufgehört hat zu bluten und spuckte mir in die Hand und verteilte dann den Speichel auf der Wunde , damit sie sich schloss.Allie POV
Ich fühlte den Schmerz in meinem ganzen Körper, versuchte mich aber trotzdem aufrecht hinzusetzen. Würde aber von einer kalten Hand zurückgehalten. Was soll das? Kann mir das mal bitte jemand sagen ?
Erst jetzt roch ich den beißenden Geruch nach Feuer und meine Erinnerung kehrte schlagartig zurück.... Oh Gott, meine Eltern, ich muss sofort einen Krankenwagen rufen!!!
Ich versuchte um Hilfe zu rufen. Mist das klappte nicht, ich bekam nur ein klägliches Röcheln zustande. Also öffnete ich ganz vorsichtig die Augen. Ich schaute in ein wunderschönes Gesicht. Es war ein Junge ungefähr in meinem Alter. Er sah aus wie ein blonder Engel! Aber ich glaube nicht, dass Engel Sonnenbrillen brauchen und er trug eine, die ihm das Haar zurück raffte, also war er wahrscheinlich keiner. Er hatte honigblonde Haare welche ihm bis zu den Wangenknochen reichten, aber das seltsame war, dass er rot glühende Augen hatte.
Doch darüber könnte ich mir gerade keine Gedanken machen.
,,Wo sind meine Eltern?" fragte ich ihn mit brüchiger Stimme.
Er drehte seinen Kopf zur Seite... und ich folgte seinem Blick. Ich erschrak und zuckte wie geschlagen in seinen Armen zusammen. Das Auto meines Vaters lag auf der Fahrbahn und Flammen stiegen aus den gesplitterten Fenstern.
Der Junge drehte sachte meinen Kopf zur Seite, weg von dem Wrack, damit ich diesen Anblick nicht weiter ertragen musste. Ich war ihm dankbar dafür, denn aus eigener Kraft hätte ich es nicht geschafft. So langsam begriff ich: Meine Eltern waren Tod! Genau wie meine Großeltern auch. Ich lehnte meinen Kopf gegen den Bauch meines Retters. Er war nackt?! Und deshalb wahrscheinlich auch so kalt. Es war mir egal, ich begann lautlos zu weinen. Der Schmerz in meinem Kopf wurde unerträglich. Ich merkte wie ich das Bewusstsein verlor, und so langsam ging mir das auf die Nerven. Trotzdem war ich dankbar dafür. So musste ich den psychischen Schmerz nicht sofort ertragen...
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Life is wonderful
Teen FictionNachdem dem Unfalltod ihrer Eltern muss die 16-Jährige Allie zu Verwandten in eine Stadt am anderen Ende von Deutschland ziehen. Sie kommt nicht so wirklich mit der ganzen Situation klar. Und da ist noch ihr Cousin der sich irgendwie nicht entschei...