Allie POVAus dem Haus trat ein großer Mann um die 50. Sein Haar war an ein paar Stellen schon etwas ergraut aber er sah eben genauso aus wie mein Dad. Kein Wunder er war ja auch sein Zwilling. Zwar waren sie keine Eineiige Zwillinge aber es war echt nicht zu verleugnen, dass sie die gleichen Eltern hatten.
Er legte meiner Tante einen Arm um die Taille und küsste sie auf den Kopf. Sie waren ein schönes Paar, genauso wie meine Eltern es auch waren. Sie kannten sich seit der Oberstufe und selbst nach so langer Zeit liebten sie sich noch wie am ersten Tag. Laut eigener Aussage meiner Mum und von Dad mehr als nur einmal bestätigt. Um jetzt sind sie auch im Tod vereint, dachte ich traurig.
Onkel Roman löste sich von Melissa und schloss mich mit einem breiten Lächeln im Gesicht im seine Arme. Und ich erwiderte die Umarmung.Er hatte sich kaum verändert, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Es tat mir ein bisschen weh ihm zu sehen, wo er doch meinem Dad so ähnlich sah, aber trotzdem gab es mir ein unglaubliches Gefühl von Geborgenheit.
Er schob mich auf Armeslänge von sich weg, hielt mich aber weiterhin an den Schultern fest.
,,Hallo Kleines. Meine Güte bist groß geworden!"
,,Ließ sich nicht vermeiden..."
Er lachte.
,,Hi Onkel Roman."
,,Kleines, ich bin froh, dich wiederzusehen, auch wenn die Umstände furchtbar sind. Ich möchte, dass du weißt, dass Melissa, Ich und Alex immer für dich da sein werden. Du bist jetzt mehr denn je ein Teil unserer Familie. So und jetzt komm erstmal rein, es ist ja eiskalt hier draußen!" Er hatte Recht. Obwohl es erst Mitte September war und das Schuljahr erst vor kurzen begonnen hatte war es ziemlich kalt.
Ich schaute mir das Haus an und als ich mich umdrehte um meinen Sachen aus dem Auto zu holen sah ich, dass Melissa und Roman schon mit meinen Sachen beladen auf dem Weg zur Tür waren. Ich schloss mich Ihnen also an und ging mit Ihnen ins Haus. Melissa stellte die Tasche ab und zog mich in das gemütliche Wohnzimmer. Das absolute Highlight des Raums war eindeutig der große Kamin.
,,Allie wenn du möchtest können wir gleich zu Abend essen und ich zeige dir dann morgen in aller Ruhe das Haus."
bot mir Melissa an.
,,Um ehrlich zu sein, würde ich jetzt am liebsten sofort schlafen gehen ich bin total müde!"
,,Kein Problem, dann gibt es morgen ein ausgiebiges Frühstück. Es ist nur so, dass du noch nicht direkt in dein Zimmer kannst, die Farbe ist noch nicht ganz trocken. Roman hat erst gestern Abend die Wände frisch gestrichen, obwohl ich ihn schon vor Tagen drum gebeten hatte..." Der letzten Satz wurde von einem Augenrollen ihrerseits begleitet."
,,Ich habe eine Luftmatratze in Alex' Zimmer aufgebaut. Ich hoffe das ist für eine Nacht okay und morgen kannst du dann hoffentlich in deinem Zimmer schlafen."
,,Wo ist Alex eigentlich?" , fragte ich neugierig.
,,Er ist noch mit Freunden unterwegs."
Okay, war ja eigentlich klar, dass er nicht hier ist um mich vor grenzenloser Freude in die Arme zu schließen, dachte ich mit einem Anflug von Ironie. Ich dringe in sein Leben ein, bekomme Aufmerksamkeit von seinen Eltern und soll auch noch in seinem Zimmer schlafen. Welcher 17 jährige Junge hatte da schon Bock drauf?
,,Ist es für ihn aushing Ordnung, wenn ich in seinem Zimmer schlafe? Ich kann auch auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafen."
,,Ach, das geht schon in Ordnung. Außerdem ist die Luftmatratze bestimmt bequemer als das Sofa."
Melissa ging die Treppe in den dritten Stock hoch und ich folgte ihr. Direkt neben dem Treppenaufgang war so eine Art offenes Zimmer mit einer Couch und einem großen Fernseher. Es gab noch drei Türen, die von dem großen Flur abgingen. Eine war offen, sodass ich ein Bad mit dunklen großen Fließen sehen konnte.
Melissa deutete auf eine der Türen.
,,Da wir ab morgen dein Zimmer sein, ich hoffe die Einrichtung und so gefällt dir."
Dann öffnete sie die andere Tür. Unverkennbar Alex' Zimmer! Roman hat schon die Kisten in dein Zimmer gestellt und deinen Koffer steht bei Alex im Zimmer. Ich lass dir jetzt deine Ruhe. Schlaf gut."
Ich betrat das Zimmer und wäre am liebest wieder rückwärts raus gegangen! Dass mein Cousin in einem Saustall lebte hatte mir meine Tante verschwiegen. Die Wände waren dunkelblau gestrichen und in den Regalen waren zugestellt mit Flaschen. Klamotte flogen in jeder erdenklichen Ecke des Zimmers rum. Leicht angewidert betrachtete ich die Socken, die auf dem Schreibtisch lagen. Das Zimmer war eigentlich ziemlich groß, trotzdem lag die Matratze direkt neben dem Bett. War wahrscheinlich die einzigste frei Fläche auf dem zugemüllten Boden. Und meine Tante hatte bestimmt schon aufgeben das Zimmer sauber zumachen. Man sollte meinen, dass man in dem Alter halbwegs Ordnung halten kann, aber Pfeifendeckel. Von diesem Zimmer findet man bestimmt ein Bild im Duden, wenn man unter Müllhalde nachschaut!
Ich entdeckte meinen Koffer und schnappte mir schnell meinen Pyjama und den Kulturbeutel und verschwand in dem coolen Bad. Als ich unter die Bettdecke krabbelte bemerkte ich den angenehmen Duft nach frischer Wäsche.
Alex war noch nicht wieder zurück und ich hoffte wirklich für ihn, dass er heute Nacht nicht über nicht stolpert. Denn wenn man mich weckt kann ich ziemlich unleidig werden. Nicht umsonst habe ich in der Vergangenheit mindesten 5 Wecker geschrottet. Irgendwann habe ich mir dann so ein cooles Schild mit dem Spruch: Ich brauche einen neuen Wecker, meiner klingelt immer während ich schlafe gekauft. Und das Schild ist auch mit umgezogen und freut sich schon drauf einen Platz in meinem neuen Zimmer zu bekommen.__________________________________________________________________________________
Hi,
Es freut mich, dass du bis hierher gelesen hast!
Ich würde mich sehr über konstruktive Kritik freuen, die mir hilft meinen Schreibstil zu verbessern.
Wenn du irgendwelche Wünsche hast wie die Story weitergehen soll schreib doch einfach was in die Kommis. Bei Fragen zur Geschichte oder mir einfach in die Kommentare schreiben oder mich direkt anschreiben...PS. Das Schild hängt genauso so in meinem Zimmer. Ich bin totaler Fan von so Sprüchen.
LG A.
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Life is wonderful
Teen FictionNachdem dem Unfalltod ihrer Eltern muss die 16-Jährige Allie zu Verwandten in eine Stadt am anderen Ende von Deutschland ziehen. Sie kommt nicht so wirklich mit der ganzen Situation klar. Und da ist noch ihr Cousin der sich irgendwie nicht entschei...