Kapitel 11

1K 35 2
                                    

Wir blieben noch eine Weile an Ort und Stelle, bevor wir uns entschieden, weiter zu gehen, um in Sicherheit zu kommen und um Hilfe zu bekommen. Das hört sich jetzt wahrscheinlich blöd an, aber wir brauchen Hilfe, jeder, der diesen Tsunami miterlebt hatte, brauchte Hilfe, schließlich sind die meisten verletzt.
Also machten wir uns auf den Weg ins Land innere und ich wurde von Leon und Lisa gestützt, weil ich ja wegen meines Beines nicht so gut gehen konnte. Nachdem wir eine Weile gegangen waren, hörten wir wieder Schreie und uns allen war klar, dass dies eine zweite Welle war. Also fingen wir an, zu rennen, bzw. ich schneller zu humpeln. Auf einmal nahm Leon mich Huckepacke und rannte ebenfalls los. Doch schon nach kurzer Zeit merkte ich, dass er langsamer wurde, schließlich war es ja auch mega anstrengend mit jemandem auf dem Rücken zu laufen. "Leon lass mich runter und renn' um dein Leben! Ohne mich bist du schneller!" Doch er antwortete nur außer Atem: "Nein, ich lasse dich nicht zurück, ich habe dich doch gerade erst bekommen! Ich lasse dich jetzt nicht im Stich!" Ich sah kurz nach hinten und bemerkte, dass das Wasser nicht mehr weit weg war, weshalb ich mich nach vorne zu ihm beugte und ihm ins Ohr flüsterte, dass ich ihn liebte. Er sah mich kurz im Rennen an und ich konnte in seinem Blick ebenfalls erkennen, dass er mich liebte, was er auch wenige Sekunden später sagte. Plötzlich erwischte uns das Wasser und wir wurden unter Wasser gezogen. In dem Strom verlor ich Leon und ich wurde gegen viele Gegenstände geschleudert und wusste dadurch nicht mehr, wo oben und unten war. Ich merkte, wie mir die Luft ausging und dann wurde langsam alles schwarz.

*Leons Sicht*

Ich schwamm an die Oberfläche und hustete dann erstmal, da ich ziemlich viel Wasser geschluckt hatte. Ich wurde weiter mit dem Wasser gezogen und suchte nach irgendwas, an dem ich mich festhalten konnte. Ich entdeckte eine alte Matratze, die zwischen zwei Bäumen festhing und schwamm zu ihr und legte mich halb darauf. Danach rief ich nach den anderen, besonders natürlich nach Lilly. "Leon?", rief Lisa panisch und versuchte, durch den Strom des Wassers zu mir zu kommen, was sie dann auch schaffte. Als sie bei mir war, bemerkte ich, dass sie weinte. "Lisa, wir müssen die anderen finden!" Sie nickte und wir riefen wieder nach den anderen. Nach einer kurzen Weile kamen Tom und die anderen ebenfalls, dich Lilly fehlte. Auf einmal entdeckte ich sie im Wasser treibend und schwamm schnell zu ihr und zog sie mit mir zur Matratze, auf die ich sie drauflegte. "Süße? Hörst du mich?" Sie reagierte nicht, und Lisa fühlte zögerlich nach ihrem Puls, bis sie auf einmal anfing zu schreien: "Leon! Sie hat keinen Puls!" Ich überlegte nicht lange und schrie die anderen an, die Matratze fest zu halten und setzte mich neben sie und fing an, sie wiederzubeleben. Lisa fing an, heftig zu weinen und Tom versuchte es, so gut wie es geht, zu beruhigen.
Ich machte weiter und sagte nebenbei: "Komm schon, Lilly, lass mich jetzt nicht alleine, du schaffst das! Du bist stark! Bitte!" In meinen Augen sammelten sich auch Tränen, von denen die ein oder andere ihren Weg nach draußen fanden. Nach einer gefühlten Ewigkeit hustete sie plötzlich und spuckte bestimmt viele Liter Wasser aus.

Hey meine Süßen,
Tut mir leid, dass so lange nichts kam, aber ich habe im Moment sehr viel um die Ohren.
Aber jetzt kommen hoffentlich wieder regelmäßig neue Kapitel.
Hab euch lieb :*

Und dann warst du daWo Geschichten leben. Entdecke jetzt