Kapitel 25

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Sam hob das Buch und ich nahm es entgehen.
Ein Bild eines, nein, meines Schwertes
Thronte auf der linken Seite des aufgeschlagenen Buches.

Ich holte Luft.
Wieso war mein Schwert dort abgebildet?

Ich drehte das Buch um und sah auf den ledrigen Buchdeckel, der mit einer goldenen Schrift verziert war:
"Alte Sagen und Legenden"
Nun wendete ich mich auch der verschnörkelten Schrift zu, die neben dem Bild stand.

"Das heilige Schwert aus dem Stein der Götter"

Stand da.
"Der Sage nach soll es einst ein tapferer Prinz gegen das Unheil verwendet haben.
Das Land wurde von dunklen Wolken bedeckt und die Schatten gewannen die Herrschaft über das Land. Die Götter stiegen hinab auf die Erde und schufen mit ihrer letzten Kraft eine Waffe, mit der es möglich war, das Böse zu besiegen.
Der Prinz, der von den Göttern auserwählt wurde zeigte keine Scheu und stellte sich dem König der Schatten entgegen.
Nach einen langen Kampf gelang es dem Prinzen, die Schatten entgülltig zu besiegen. Das Land war befreit und der Prinz wurde als Held gefeiert.
Das Schwert jedoch hatte seine Aufgabe erfüllt und sprang in tausend Scherben, die dem Land die Fruchtbarkeit zurück gaben"

Ich starrte auf die Schrift.
"Wenn das Schwert doch zersprang, wieso ist es dann noch hier?" fragte ich niemand bestimmtes.
"Das dachte ich mir auch. Deshalb wollte ich dich ja fragen"

Ich überlegte. Was hatte mir die Göttin des Schicksals erzählt?
"Also erstens sind es keine Götter. Es sind zwei Göttinnen und ein Gott.
Und das mit dem Schwert war, glaube ich, nur die Göttin des Schicksals"

"Wieso bist du dir da so sicher?
Es waren schon immer Götter. So steht es in allen Büchern"

"das hat mit die Göttin des Schicksals gesagt"

Für einen Moment sagten beide nichts.

"Moment, was?! Du hast mit den Göttern geredet?!"

"Naja, nein. Es war nur eine Erinnerung and die Göttin"

"Für dich gab es eine Erinnerung?!!"
Sams Mund stand weit offen.
"Ehm.."

"Das heißt dann ja, dass du die Auserwählte bist! Und das.."
Sams Stimme senkte sich schlagartig.
"das die Schatten nie besiegt wurden"

"was auch der Angriff des Schattens auf uns beweist"

Sam sah wieder auf die Schrift.
"wie viele Götter und Göttinnen hat die Erinnerung der Göttin des Schicksals denn erwähnt?"

"Sie sagte, dass sie, die Göttin der Stärke und der Gott der Liebe gemeinsam eine Insel schufen. Das soll ihre einzige Aufgabe gewesen sein.
Aber es gibt doch auch nur diese drei..?"

"Nein, das ist der Punkt. Es gibt noch viel mehr.
Um die 10. Und sie alle zusammen haben das Schwert geschaffen. Erzähle mir mal mehr darüber, was sie dir gesagt hat"

Ich erzählte ihr alles. Von der Stimme bis hin zu dem Riesen.

"Und sie schufen diese Insel, fern ab der Zivilisation um dich zu vor den Schatten zu schützen.  Und deine Bestimmung ist es dann, die Schatten entgültig zu besiegen.
Ob der Prinz überhaupt existiert hat, kann keiner heute so richtig sagen.  Vielleicht wurde er nur erfunden um den Menschen Hoffnung zu geben, vielleicht gab es ihn und er ist gestorben, bevor er die Schatten besiegt hatte. Wobei die Schatten ja eine Zeit lang wie weggewischt waren."
Sam stemmte die Hände in die Hüfte und tiegerte weiter durch den Raum

Ich starrte in die Leere.

Sam sah mich besorgt an.

"Ich kann ihn nicht besiegen. Er hat mir meine Freunde genommen und ich konnte nichts gegen ihn ausrichten!
Ich hatte nur immer Glück und konnte entkommen."

Sam sah wieder auf das Schwert.
"Doch. Du kannst es.
Du musst nur wissen wie.
Die Götter hätten dich sonst nicht ausgewählt"

Ich sah Sam träge in die Augen.
Sam sah zurück. Ihre Augen strahlten von Überzeugung.

Sie nahm das Schwert und reichte es mir in beiden Händen entgegen wie eine Krone.

"Sag uns deinen Namen, Auserwählte"

"Sayo"

"Sayo, hilf unserem Land und befreie es von seinem Fluch. Du bist unsere einzige Hoffnung"

KosalyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt