Kapitel 27

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Die Frau, die das Fenster öffnete zuckte bei meinem Anblick zusammen und schrieh auf, wobei ich den Halt verlor und mit dem Rücken auf dem harten Steinboden aufschlug.

Die Frau erholte sich von ihrem Schock und beugte sich aus dem Fenster.
"Alles ok?"
Rief sie zu mir herunter.
Ich lag auf dem Boden, und bekam kaum Luft. Der Sturz hatte irgendetwas bei mir ausgelöst.

Als sie keine Antwort bekam, eilte sie herunter.
"Hey, alles ok? Kannst du mich hören?!"
Ich hatte mich inzwischen wieder beruhigt. "Es geht wieder" brachte ich hervor.
"Puh du hast mich wirklich erschreckt. Du hast bestimmt Hunger, habe ich Recht?"
Ich nickte heftig. Und Durst hatte ich.
Und ich war verdammt müde.
"Du kommst nich von hier, oder? Komm doch rein."
Ich sammelte meinen Rucksack ein und folgte ihr.

Die Frau war um die 40 und hatte zwei Söhne, die ungefär in meinem Alter waren. Beide strohblond und groß.
Das Hünchen stand auf den Tisch, unangerührt. Die beiden Jungs sahen mich schief an.
Das Mädchen vor ihnen sah komisch aus.
"Guten Abend.." sagte ich und versuchte einen guten Eindruck zu hinterlassen.
"Wer bist du" fragte der ältere skeptisch, während der andere mich nur ansah.
"Sie ist gerade vom Hausdach gestürzt. Ich habe ihr für heute Nacht einen Schlafplatz angeboten." Sagte die Mutter und warf ihren Söhnen einen strengen Blick zu.
"Und ich bin Sayo" ergänzte ich.
"Ich bin Robin und der schüchterne hier ist Ben"
"Ich bin nicht schüchtern!" Ben boxte Robin in die Seite.
"Und, was führt dich hier her?" fragte Robin und setzte ein lächeln auf, als wolle er mich anbaggern.

"Mich kannst du Michaela nennen"
Sagte die Mutter und schob mir einen Stuhl bei, bevor auch sie sich zu Tisch setzte.
Wir begannen zu essen und redeten dabei. Ein wenig später kam auch der Vater dazu und beteiligte sich am Gespräch.
Wir redeten über unsere Familien, über Nachbarn und das, was man so aus den Dörfern mitbekommt.
Ich erzählte allerdings nicht, das ich auf einer Insel lebte und was ich hier zu suchen hatte.
Die Familie gefiel mir wirklich gut.
Als mir plötzlich auffiel, das Ben mich die ganze Zeit anstarrte.
Ich ignorierte Seinen Blick so gut es ging und wendete mich statdessen den leeren Tellern zu. "Sind alle satt?" fragte ich und als alle nickten sammelte ich die Teller ein, warf die Knochenreste in den Müll und stapelte die Teller für den Abwasch.
"Vielen Dank" lächelte Michaela.

So verging der Abend und der Morgen darauf kam auch, als Michaela und der Vater mit Robin auf den Markt gingen um frisches Hünchen zu verkaufen.
Nun war ich alleine in Haus. Fast alleine. Ben, der mich gestern die ganze Zeit angestarrt hatte war auch noch da.
Michaela hatte mir ein wenig Milch und ein Brot mitgegeben.
Ich machte mich daran meinen Rucksack zu packen, da erschien Ben vor mir. "Willst du schon gehen?"
Er sah traurig aus.
"Ich habe noch einiges zu tun"
Sagte ich.
Ben nickte verständnisvoll.
"Hast du denn nichts zu tun?"
"Ich habe heute frei"
"Du weist nicht zufällig, wo man Schätze verkaufen kann?"
"Doch, klar. Ich kann dir zeigen wo!"
"Das währe nett, danke"

Wir liefen gemeinsam zum Markt. Wir gingen an Ständen vorbei die von Tierfell über Waffen bis hin zu getrockneten Früchten alles hatten. Der Schatz Begutachter hatte seinen Platz in einem Haus, über dem breit Wahren tauschen und verkaufen stand.
Als wir die schwere Tür öffneten wurden wir direkt von Regalen über Regalen, gefüllt mit den ungewöhnlichsten Gegenständen aus der Fassung gebracht.
Gegenüber der Tür saß ein kleiner Mann, über 50 mit einer Perrücke auf dem Kopf.
Er lächelte uns mit seinem Goldzahn entgegen.
"Was zum Tauschen, was zum Kaufen oder was zum Verkaufen?"
Fragte er und klopfte mit seinen großen Goldringen auf dem steinerenen Tisch herum.
Tack tack tack tack
"Was zum Verkaufen" sagte ich und holte den kleinen Diamanten aus meinem Rucksack.
Der Mann nahm ihn und klopfte mit seienm Fingernagel darauf herum.
"Wunderschön"
Hauchte er und hielt ihn ins Licht.
"Wie viel bekomme ich für ihn?"
"So um die 10000 Münzen"

KosalyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt