3. Kapitel

610 20 0
                                    

Und tatsächlich.
Nach dem die Kerle bei Maxi's Vater in der Bank waren, kamen sie zur Eisdiele, wo ich mich ein wenig mit Joachim unterhalten hatte.
Am Wochenende hatte ich ihm dort ausgeholfen um mein Taschengeld zu verbessern. Ich war echt überrascht zu erfahren, dass Leon und Malon seine Söhne waren.

"Papa! Eine runde für alle! Es gibt etwas zu feiern!"

"Kater!", grinste Malon, als er mich am Tresen sah.

"Wie es scheint hat es funktioniert. Glückwunsch."

"Ohne dich hätte es nicht geklappt."

"Leon ist nicht so dumm wie er aussieht."

"Du aber auch nicht."

Er erhob die Hand, in dessen ich einschlug und mit nah draußen ging.
Dort bauten sie aus all möglichen Sachen den Teufelstopf nach und besprachen, wo was hin sollte.

"Da kommen die Umkleidekabinen hin. Und dort die Fluchtwege. Hier und hier."

Es war interessant ihnen zu zu sehen, wie sie alles für den Umbau planten.
Auch wenn ich mich im Hintergrund hielt, war es mit ihnen richtig witzig gewesen. Es war, als gehörte ich schon zu ihnen, was mir ein angenehmes Gefühl gab.
Doch das sollte sich schneller ändern als gedacht.

Man hörte laute Musik und Rollen auf dem Asphalt.
Wir sahen uns um und konnten sehen, wie welche auf ihren Skateboards in unsere Richtung fuhren.
Ein Mädchen machte auf ihrem Board einen Handstand, während ein Junge mir schwarzen Dreadlocks über eine Mauer fuhr, bevor sie bei uns ankamen.

"Bei meiner alten Freundin Staraja Riba. Das nenne ich einen Empfang."

Eine Gänsehaut legte sich über meinen Körper.
Diese Stimme. Seine Worte.
Ich kannte ihn.
Ich kannte ihn nur zu gut.
Meine Miene verfinsterte sich, wollte mich jedoch nicht zu ihm herum drehen.

"Doch jetzt würde ich gerne ein Eis essen. Also husch husch."

Keiner bewegte sich.

"Oder soll ich sexy James bitten, dass sie euch alle nach einander küsst?"

Die Reaktionen der Jungs vernahm ich kaum. Eher war ich zu sehr damit beschäftigt, nicht einfach auf ihn los zu gehen.
Ich vernahm nur die Bestellung. Zwölf mal das flammende Auge der Hexe.
Dann sah ich ihn, direkt vor mir.
Seine Augen immer noch so dunkel wie damals. Noch immer so undurchdringbar.

"Bei meiner alten Freundin Staraja Riba. Was für eine Überraschung dich zu sehen, Schatten."

"Was willst du Gonzo?", brachte ich heraus, verschränkte die Arme vor der Brust.

"Zieh die Krallen ein Kitty. Freust du dich nicht mich zu sehen? Nach all der Zeit?"

"Tz. Lieber stünde ich an deinem Grab, als dich in meine Blickfeld zu sehen."

"Wow. Das tat weh."

Er hielt eine Hand an seine Brust, sah mich mit einer verletzten Miene an.

"Bist du immer noch sauer wegen damals?"

"Was, ich? Wie kommst du den darauf? Ist ja nicht so, als das du eines der Gründe warst, weswegen sich unser Team aufgelöst hatte."

"Wenn du unser Team so sehr vermisst, dann komm doch einfach zu mir. Es ist immer ein Platz für dich."

Er kam nicht einmal dazu, eine Hand an meine Wange zu legen, da eine andere ihn aufhielt.
Es war Malon, der aufgesprungen war und Gonzo gefährlich anfunkelte.

"Wage es ja nicht sie anzufassen.", sprach dieser ruhig.

"Sonst was?"

"Sonst hast du schneller eine Faust in deiner hässlichen Visage als du denken kannst. Und jetzt verschwinde von hier, Gonzo."

Abwehrend hob er seine Arme, trat ein paar Schritte zurück.

"Nun gut. Du weißt wo du mich findest. Pickels, sexy James! Wir ziehen weiter!"

Kaum als sie hinter der nächsten Ecke verschwunden waren, konnte ich mich wieder entspannen und atmete einmal tief durch.

"Hotentoten Albtraumnacht. Was war das den gerade?", fragte Raban völlig irritiert

"Kater, wer war das?"

Mein Blick ging zu Leon, der definitiv eine Antwort wollte.
Zu sagen, dass es ihnen nicht interessieren sollte, konnte ich auch nicht.
Sie vertrauten mir.

"Gonzo Gonzales, der blasse Vampir. Anführer der Flammenmützen und ehemaliges Mitglied meiner alten Mannschaft."

"Er scheint ein Narren an dir gefressen zu haben.", lachte Juli, einige gingen darauf ein.

"War das der, von dem du erzählt hast?"

Mein Blick glitt zu Malon.
Er schien nicht gerade erfreut von der Begegnung mit Gonzo, dessen ich ihn nicht verübeln konnte.

"Ja. Der beste Freund unseres Anführers."

"Was macht er hier?"

"Das weiß ich nicht. Seit damals hatte ich ihn nicht mehr gesehen und ich war froh darüber."

"Wieso kannst du ihn nicht leiden?", fragte nun Markus interessiert.

"Meine Cousine stand auf ihn, sie war mit mir und meiner besten Freundin die einzigen Mädchen im Team. Aber Gonzo hatte nur Augen für mich, weshalb sie dachte, dass ich etwas von ihm wollte. Das ist so erbärmlich, wenn ich darüber nachdenke. Auf jeden Fall war er der Grund, weshalb meine Cousine nichts mehr von mir wissen wollte. Ich bin Einzelkind und sie war die einzige aus meiner Familie, mit der ich mich verstanden hatte."

Da ich nicht noch weiter auf dieses Thema eingehen wollte, nahm ich mein Ball, dessen neben der Mauer lag und klemmte ihn an mein Gepäckträger.

"Ich weiß nicht was ihr noch macht, aber ich werde jetzt Trainieren gehen."

"Ohne ein Team?", fragte Fabi, als ich schon auf dem Fahrrad saß.

"Schon einmal was von Vollypässe gehört?"

Sie schüttelten ihre Köpfe.

"Wenn ihr es wissen wollt, kommt zum Fluss im Wald."

Die Wilden Kerle - KaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt