4. Kapitel

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Hallo alle miteinander!
Ja, ich bin wieder da.
Und es tut mir unfassbar leid, dass die letzten Wochen keine Kapitel kamen.
Durch die Ferien und Therapie fand ich nicht den Kopf und die Zeit etwas neues hoch zu laden.
Aber jetzt, wird es wieder regelmäßig geschehen und so schnell werdet ihr mich nicht wieder los!
Als Entschädigung bekommt ihr jetzt die letzten drei Kapitel und das reguläre für heute.
Na dann, viel Spaß!

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Bis zum Abend waren die Jungs mit mir im Wald trainieren.
Mit mehreren Leuten machte es auch mehr Spaß und ich konnte mein persönlichen Rekord brechen.
Es gab auch viel zu lachen, was mich echt gewundert hatte, da sie mich anscheinend akzeptierten. Obwohl ich ein Mädchen war.

Danach saßen wir alle am Fluss, genossen einfach die restlichen Strahlen der Sonne und hingen unsere Gedanken nach.
Doch Jojo schien etwas zu bemerken, woran wohl niemand gedacht hatte.

"Wofür brauchen wir ein Stadion, wenn wir am Samstag eh verlieren?"

"Wie meinst du das?", fragte Leon sichtlich verwirrt.

"Wir sind nur zehn Spieler. Die würden uns fertig machen."

"Jojo hat recht.", sprach nun Joschka.

"Wieso? Wir haben doch Kater."

Sowohl ich, als auch alle anderen sahen zu Malon, als hätte er gebeichtet ab jetzt nur noch Pink zu tragen.

"Warte, was? Ich bin nicht einmal in der Mannschaft!"

"Sie hat recht. Sie ist kein Wilder Kerl, geschweige ein Junge.", sprach nun Leon.

"Wir haben aber niemand anderes. Sie kann doch so lange bleiben bis wir jemanden gefunden haben. Ansonsten gibt es die Wilden Kerle nicht mehr."

Eine Stille brach ein, dessen mich unwohl fühlen ließ.
Insbesondere, weil Malon sich so für mich einsetzte.
Ich meine, erst das mit Gonzo und jetzt will er, dass ich in der Mannschaft bin.
Warum tat er das?

"Meinetwegen.", sprach nun Leon.

"Aber nur solange, bis wir einen elften Mann haben."

Malon und Markus gaben mir ein high five, die anderen freuten sich ebenfalls.
Ich konnte es ehrlich gesagt noch immer nicht fassen. Ab sofort gehörte ich offiziell zu den Wilden Kerle.
Als erstes Mädchen!

"Wir treffen uns morgen im Teufelstopf. Bis Samstag haben wir viel zu tun!"

Wie wilde Tiere brüllten wir auf, bevor wir alle durch den Wald in die Stadt fuhren.
Wir verabschiedeten uns, wobei Markus und ich die letzten waren.
Als jedoch mein Haus in Sicht kam, musste ich seufzen.

"Was ist los?", fragte Markus neben mir.

"Ich würde alles tun, um nicht nach Hause zu müssen."

"Warum?"

"Wahrscheinlich würde mich meine Mutter an meckern, wo ich den ganzen Tag war und mir Hausarbeit aufdrücken. Darauf kann ich verzichten."

Ich liebe meine Mutter, wirklich.
Aber meist ist sie eine richtige Furie.

"Komm doch mit zu mir. Also, nur wenn du willst."

Überrascht von diesem Vorschlag sah ich zu ihm.
Mir war jetzt nicht entgangen, dass Markus nicht umbedingt unattraktiv war. Dennoch verwirrte es mich schon sehr.
Besonders, weil ich ihn auch nicht wirklich kannte.
Aber warum auch nicht? Wir haben schließlich auch nichts zu verlieren.
Also nickte ich mit einem Lächeln.

"Klar. Warum nicht."

Erleichtert über meine Antwort bekam er ein breites Grinsen ins Gesicht.

"Wer als erster da ist!"

"Was? Hey!"

Beim Anwesen kippte ich fast vom Fahrrad.
Markus hatte nicht erzählt, wie groß das Haus war.
Wenn ich so darüber nachdachte, wusste ich eigentlich nichts über ihn.
Er war mir völlig fremd und doch sympathisch.

"Komm. Edgar wundert sich sicherlich wo ich bleibe."

Immer noch perplex folgte ich ihm ins Haus, wo bereits ein Butler wartete.

"Hallo Markus. Wie es scheint haben Sie Besuch dabei."

"Kater, das ist Edgar. Der Butler meiner Eltern."

"Es freut mich sehr Sie kennenzulernen."

"Die Freude liegt ganz meinerseits.", sprach er mit einem Lächeln und deutete eine Verbeugung an.

"Wenn Vater fragt, wir sind oben."

Ohne weiteres folgte ich Markus durch einen Raum, in dessen einige Golfschläger und Bilder hingen.
Überrascht blieb ich vor den Bildern stehen, betrachtete den Mann darauf.

"Das ist mein Vater. Er spielt für sein Leben gern Golf."

Mir entging der scharfe Unterton in seiner Stimme nicht. Wohl mochte er seinen Vater nicht sonderlich.
Oben in seinem Zimmer, bereitete er mir das Sofa vor, dessen neben dem Fenster stand.

"Sag mal. Du verstehst dich nicht sonderlich gut mit deinem Vater, oder?"

"Wie? Nein, nicht wirklich."

Aus seinem Schrank nahm er ein Kissen und eine Decke, dessen er mir reichte.

"Woher kommt das? Ich meine. Ihr seit doch beide so Sport begeistert."

"Mein Vater will das ich Golf spiele, anstatt Fußball. Er zwinkt mich regelrecht dazu."

Es erinnerte mich an meine Mutter, weshalb ich unwillkürlich kichern musste.

"Was ist?", fragte er verwirrt.

"Ich kenne das zu gut. Meine Mutter zwingt mich Tennis zu spielen, obwohl ich lieber beim Fußball bleibe."

"Wirklich?"

"Ja. Es ist grausam."

Dieses mal lachte er.

"Ich stell mir das gerade vor. Du in einem Tennisautfit mit diesen kurzen Röcken."

Dafür bekam er das Kissen direkt ins Gesicht, doch das brachte ihn noch mehr zum Lachen.
Naja, die Vorstellung war wirklich komisch, weshalb ich einfach mit lachte.

Noch lange saßen wir auf dem Sofa und redeten über alles mögliche.
Von Sport bis hin zur Musik und anderes.
Es war angenehm, sich einfach mit jemanden zu unterhalten und all die Probleme zu vergessen.
Doch diese kamen leider schnell wieder als erwartet, weswegen meine Stimmung auch schnell wieder im Keller verschwand.

"Wir haben dir ja versprochen dir zu helfen.", begann Markus ruhig, als es eine Weile zwischen uns still geworden war.

"Hat das Problem etwas mit diesem Gonzo zu tun?"

"Ja. Er hatte mir geschrieben."

"Was stand da genau drinne?"

Ich zuckte die Schultern.

"Er versprach mir, wenn ich zu ihm gehen sollte, dass wir unsere alte Mannschaft wieder zusammen bringen würden."

"Gehst du zu ihm?"

In seinen Augen konnte ich etwas wie Angst sehen.
Doch Angst wovor?

"Ich weiß es nicht. Natürlich, ich würde mich gerne mit meiner Cousine und meiner besten Freundin aussprechen. Aber ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist. Weil ich dann auch meinen Ex-Freund wieder sehen würde."

"Deinen Ex-Freund?"

"Ist eine lange Geschichte. Auf jeden Fall weiß ich nicht was ich tun soll."

Markus wandte sich mit seinen Körper zu mir, sah mir in die Augen.
Nun saß er direkt vor mir, was mir ein merkwürdiges Gefühl gab.

"Du bist jetzt eine von uns. Ich habe noch kein Mädchen getroffen, dass so wild ist wie du. Vergiss das nicht."

Vielleicht nicht gerade die aufbausten Worte, dennoch bekam ich ein lächeln.

"Danke Markus."

"Für dich doch immer."

Er wuschelte mir einmal durch das dunkle Haar, bevor er Aufstand und zu seinem Bett ging.
Ich weiß nicht genau was, aber etwas hatte sich in dieser Nacht zwischen uns geändert.

Die Wilden Kerle - KaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt