Emily saß seit vielen Stunden in ihrem Büro und durchforstete alle Zeitungsartikel die sie nur finden konnte. Freilich war dies nicht die schönste Arbeit, dennoch fand sie es spannend, ein Stück weit in die Geschichte vor ihrer Zeit eintauchen zu können. Sie legte gerade eine Zeitung aus dem Jahre 1989 zurück in die Kiste, aus welcher sie gekramt wurde. 27 Jahre zuvor. Es war nicht wirklich viel Spannendes dabei außer, dass eine alte Dame von ihrem Fahrrad fiel. Also nahm sie sich die nächste Zeitschrift. Neben den üblichen Todesanzeigen, der Werbung und ein paar langweiligen Geschehnissen fand sie wieder nichts. Sie wollte die Zeitung gerade wieder zurück legen als eine hinausgerissene Seite aus dem Papierbündel segelte. Sie war zu einem Papierboot gefaltet welches davor definitiv nicht darin war. Oder sie war einfach zu müde und hatte es übersehen, immerhin war es fast vier Uhr morgens. Sie faltete das Bötchen auseinander und sah eine ganze Seite voller Vermisstenanzeigen. Auf der Rückseite war eine dicke Schlagzeile. Ein Kind, George Denbrough, starb vor dem Elternhaus. Keiner konnte es sich erklären. Sie schüttelte den Kopf, legte diese Seite auf den großen, aus dunklem Holz gefertigten Schreibtisch und brachte den Rest der Kisten zurück ins Archiv. Sie hatte eindeutig genug gearbeitet, also beschloss sie erst einmal nach Hause zu fahren und zu schlafen.
Es regnete leicht als sie zu ihrem hellgrauen Golf joggte. Ein paar Minuten musste sie nach dem Schlüssel suchen, fand ihn aber dann in ihrer Jackentasche. Sie war sehr verpeilt was dies anging, schon immer gewesen. Gerade als sie den Schlüssel ins Schloss drücken wollte rutschte er ihr aus den gefühlt schockgefrorenen Händen. Es war sehr kalt für Mitte September. Mit einem leichten Seufzen bückte sie sich nach dem Schlüssel, welcher unglücklicherweise direkt unter ihr Auto gerutscht war. Als sie ihren Kopf beinahe auf den kalten Teerboden legte um unter das Auto sehen zu können zuckte sie schlagartig wieder zurück. Sie glaubte direkt in zwei glühend gelbe Augen gesehen zu haben. Emily rieb sich über die müden Augen und bückte sich ein weiteres Mal nach dem Schlüssel -nichts- keine Spur von den unheimlichen Augen. Der Schlafmangel schien sie mehr mitgenommen zu haben als gedacht. Sie hob den Schlüssel auf, schloss endlich ihr Auto auf und setzte sich hinein um nur Sekunden später den Motor zu starten. Als sie rückwärts ausparken wollte fiel ihr etwas auf dem Rücksitz ins Auge. Sie streckte sich danach, war jedoch zu klein um an das Objekt zu gelangen. Also schnallte sie sich ab und versuchte ein weiteres Mal danach zu greifen. Diesmal mit mehr Erfolg. Sie zog es vorsichtig zu sich. "Es" war ein Papierboot. Doch nicht nur irgendeines. Es war das Papierboot, welches sie zuvor entfaltet und gelesen hatte. Dieses mal jedoch konnte sie es unmöglich auf die Uhrzeit schieben. Darauf standen in roter Farbe, es hätte auch Blut sein können, Koordinaten geschrieben. Das war mehr als merkwürdig, um nicht zu sagen gruselig.
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Puppeteer - The Show must go on #IceSplinters18
FanfictionEmily Ryder ist Journalistin durch und durch. Als seltsame Vorkommnisse die kleine Stadt Derry in Aufruhr versetzen ist sie sofort zur Stelle um täglich die neusten Geschehnisse für ihren eigenen kleinen Zeitungsverlag "Good Morning Derry" zu dokum...