Michel
Ich fing an zu grinsen, der Typ konnte mich mal kreuzweise. Mein Geld war weg und der dachte so ein kleines Telefonat würde die Welt bedeuten. Das war vielleicht in der Welt der Reichen so, aber alle anderen riefen einfach nochmal an um das ganze fünf Minuten später richtig zu stellen.
"Gut. Ich komm mit", meinte ich provokant. "Wohin müssen wir?"
Er sah mich verwirrt an, damit hatte er wohl nicht gerechnet.
Einen kleinen Moment lang sah er mich noch verdutzt an bis er sich wieder fing und sein Sako zurecht richtete.
"Fürs erste mal nach oben."Wie erwartet, benahm er sich unglaublich besserwisserisch, aber mir sollte es recht sein. Ich sah es als eine Chance von Zuhause wegzukommen, immerhin genügte eine SMS um meinen Eltern zu sagen das ich für einige Zeit bei einem Freund übernachtete. Sie störte das überhaupt nicht, zum einen konnten sie dann nämlich so laut schreien wie sie wollten, zum anderen tat ich ihnen so leid, das sie mir fast alles erlaubten.
Oben angekommen waren wir umgeben von Hochhäusern und ich war vollkommen fasziniert, doch das ließ ich mir nicht anmerken.
"Kommst du, Kleiner?", fragte der Gaschaftsmann hämisch. "Oder weißt du noch nicht mal wie man hinter jemanden hergeht?"
"Ich weiß sogar wie man neben jemandem hergeht, Opa."
Wenn er dachte er konnte mich jetzt zum Deppen machen, hatte er sich geschnitten.Nach ewigem hin und her wandern kamen wir an einem gigantischen Wolkenkrazer an, der allem Anschein nach zu dem Typen gehörte, der sich mir vor einigen Minuten als Zak vorgestellt hatte und angeblich erst 23 war. Wer's glaubt...
Wir erreichten das oberste Stockwerk und im selben Moment als die Fahrstuhltür aufging, fing eine kleine Frau, die vermutlich seine Assistentin war an zu reden.
Ich konnte und wollte nicht zuhören, denn meine Gedanken waren mal wieder der Meinung sich einmischen zu müssen.
Bin ich eigentlich komplett blöd?
Wie konnte ich mich bloß darauf einlassen? Das war mal wieder typisch ich."Und wer bist du?", fragte mich die Frau, die bis vor einigen Minuten noch Zak zugetextet hatte.
"Michel", sagte ich und schüttelte ihre Hand. "Schön Sie kennen zu lernen." Zwar war ich mies drauf, aber ich war nicht in der Lage mich gegenüber Frauen wie das größte Arschloch des Planeten zu verhalten. Dafür war ich viel zu nett.
"Ich bin Cloe Fischer, aber nenn mich bitte Cloe."
Zak, der das Ganze anscheinend aus sicherer Entfernung beobachtet hatte, geriet in mein Blickfeld als er vor Lachen fast seinen Kaffee wieder ausspuckte.
Soll er doch, ich wische es sicher nicht auf.
Er kam auf uns zu, nahm Cloe die Mappen die sie trug ab und gab sie mir. "Sei ein Gentleman und hilf Cloe ein wenig", grinste er.
Ruhig bleiben. Du darfst hier jetzt nicht ausrasten, wenn eine Lady dabei ist.
"Aber gerne doch. Was soll ich denn machen?", meine Stimme zitterte vor Wut.
"Finde es heraus. Es steht alles in den Ordnern drinnen, oder hast du die Wette schon verloren?"
Er beugte sich zu mir runter und grinste siegessicher, aber den Gefallen würde ich ihm nicht tun. Das waren vermutlich sowieso keine allzu wichtigen Informationen in den Mappen, also konnte es nicht so unfassbar kompliziert sein.
"Wenn selbst Sie das schaffen, dann kann es ja nicht so schwer sein, nicht wahr, Opilein?"
Ja, ich war provokant.
Ja, ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte.
Und Ja, wenn ich schlechte Laune hatte, beeinflusste das meine Handlungen.
Aber ich konnte ihn nicht gewinnen lassen, das war eine Sache von Stolz.Cloe zeigte mir ein kleines Büro das ich benutzen durfte.
Es hatte gigantische Fenster, die bis zum Boden reichten, eine wunderbare Aussicht, einen riesigen Schreibtsch mit Computer und ledernem Drehstuhl.
"Bis später", verabschiedete ich mich von ihr und machte mich an den Papierkram.
Okay, das ist vielleicht doch komplizierter als erwartet.
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Not my Business
Подростковая литератураMichels Leben ist die Hölle. Seine Eltern lassen sich scheiden, in der Schule ist der Teufel los und generell er hat von alles und jedem die Nase gestrichen voll. Als er dann aber mit dem Geschäftsmann Zak eine Wette eingeht, scheint es plötzlich...