Ein paar Tage später verabredete ich mich dann mit Selina. Sie hatte in letzter Zeit viel zu tun gehabt wegen ihrer Schule. Ihr Lehrer war um einiges strenger als meine Privatlehrerin und er überraschte sie immer mal wieder mit Tests, auf die sie nicht vorbereitet war. Diese Woche hatte sie sich vorgenommen, es ihm zu zeigen und Tag und Nacht gelernt. Bisher hatte er die Tests noch nicht korrigiert, deshalb wusste sie nicht, ob es sich auch gelohnt hatte, aber sie hoffe auf das Beste. Nun, da endlich Wochenende war, hatte sie wieder Zeit zum Verschnaufen und wir freuten uns beide bereits riesig darauf, uns endlich wieder zu sehen. Am Nachmittag trafen wir uns am Stadtbrunnen. Ich sah sie bereits von weitem, wie sie dasaß und die Wolken am Himmel betrachtete. Ab und zu hatte sie eine sehr verträumte Seite an sich. Ich stand bereits fast vor ihr, da bemerkte sie mich auch und sprang auf. „Katharina!!" rief sie und lief stürmisch auf mich zu. Ich musste unwillkürlich lächeln. „Selinaa!!" rief ich zurück und lief ebenfalls auf sie zu. Wir fielen uns in die Arme und drückten uns herzlich, als hätten wir uns seit Jahren nicht mehr gesehen. Alexander, der natürlich mit musste, kam gemächlich zu uns gelaufen und schaute uns an. Sein Blick so leer, als hätte er tatsächlich keine Emotionen in sich. Nur ich wusste das besser. In der Öffentlichkeit konnte er sich wirklich gut beherrschen und ließ sich erst recht seit dem Vorfall im Freizeitpark nicht mehr das Geringste anmerken. „Und, was hast du für heute geplant?" fragte ich gespannt und löste mich aus ihrer Umarmung. Sie hatte bereits am Telefon erwähnt das sie etwas Tolles vorhatte und schon mal gefragt ob ich auch bis spät abends Zeit hätte. Ich war echt gespannt, da sie ziemlich aufgeregt klang. „Was hältst du von ein bisschen Party?" fragte sie und schaute mich mit erwartungsvollen Augen an. „Party? Du meinst so richtig? In einer Disko und so?", fragte ich zurück. Sie nickte hastig was sie sehr süß aussehen ließ. „Klar! Da bin ich sofort dabei! Aber... du bist doch erst 15?!" sagte ich dann, was ihre Entschlossenheit allerdings nicht dämpfte. „Jaa aber diese Party ist extra ab 15!!" erklärte sie aufgeregt. Nun war ich komplett umgestimmt und freute mich mit ihr. „So und damit wir auch was Schickes haben für heute Abend, gehen wir jetzt erst einmal shoppen!" sagte sie, packte mich an der Hand und schleifte mich in Richtung Einkaufszentrum. Wir fuhren direkt in die Etage mit Klamotten und Schuhen, Alexander folgte uns unauffällig. Sie schleifte mich natürlich sofort in ihren Lieblingsklamottenladen und steuerte auf die Kleider zu. „So... mal sehen was wir hier so schönes haben..." murmelte sie und schaute durch die Kleider, die an den Stangen hingen. Ich schaute an der gegenüberliegenden Seite und nach einigem Suchen fand ich auch schon das erste, das mir gefiel. „Schau mal, was hältst du von dem?", fragte ich, drehte mich um und zeigte es Selina. Es war ein kurzes Sommerkleid in Rot mit Spaghettiträgern. Kleine Pailletten waren am Saum befestigt. Ja, das Kleid war schlicht aber es hatte ein gewisses Etwas. „Oh ja, das ist süß! Probier es doch mal an!" Selina drückte mich sanft zu den Umkleidekabinen und ich tat, was sie mir riet. In einem kurzen Augenblick hatte ich meine Alltagsklamotten gegen das Kleid getauscht und trat aus der Kabine. „Und, was sagst du?" fragte ich noch im Herausgehen. Selina öffnete den Mund ein Stück und betrachtete mich von oben bis unten. „OH.MEIN.GOTT. Die Kerle werden dir alle hinterher rennen! Ich schwöre, du siehst unglaublich aus in diesem Kleid!!" sagte sie staunend. Ich lachte nur und betrachtete mein Spiegelbild. Tatsächlich stand mir das Kleid überraschend gut. Es betonte meine Kurven gut und war auch nicht zu kurz. „Gut, dann werde ich es nehmen." sagte ich fest entschlossen und verzog mich zurück in die Kabine. Als ich das zweite Mal heraus kam und zurück zu den anderen Kleidern ging, war Selina bereits am Verzweifeln. „Katharina~" quengelte sie, „du musst mir helfen! Ich kann mich nicht entscheiden!!" Ich lachte nur, während Alexander mir das Kleid, das ich anprobiert hatte wortlos abnahm und damit zur Kasse ging. Sie hielt ein lila Kleid mit asymmetrischem Ausschnitt in der rechten Hand und in der Linken ein dunkelblaues, das hinten etwas länger war als vorne mit V-Ausschnitt. Ich betrachtete sie beide eindringlich und fühlte den Stoff. Auf den ersten Blick waren sie tatsächlich beide sehr schön und es war auch für mich schwer das zu entscheiden. „Am besten, du probierst sie beide mal an und dann entscheiden wir, welches besser aussieht." sagte ich und sie stimmte mir zu. Das erste Kleid das sie anprobierte, stand ihr gut, war aber meiner Meinung nach etwas zu kurz. „Meinst du wirklich? Ich finde, das ist okay so." sagte sie nachdenklich und drehte sich vor dem Spiegel. „Hmm... man kann ja nie wissen was da für Typen rumlaufen. Probier doch mal das andere an." forderte ich sie auf, und sie verschwand ein weiteres Mal in der Umkleidekabine. Das blaue Kleid stand ihr eindeutig besser. Es betonte ihre Augen gut und zeigte auch nicht zu viel Haut. „Also DAS finde ich schon wesentlich besser!" sagte ich und zeigte ihr einen Daumen nach oben. Sie lächelte und betrachtete sich selbst. „Wenn du das sagst, dann ist es wohl so. Es ist entschieden! Ich nehme das blaue Kleid!" sagte sie freudig, drehte sich schwungvoll um und tänzelte in die Kabine zurück, um sich ihre normalen Klamotten wieder anzuziehen. Unser nächstes Ziel war die Schuhabteilung. Wir liefen natürlich gleich wieder in den Lieblingsladen und fanden dort auch prompt einen ganzen Haufen an Schuhen die zu unseren Kleidern passen würden. Es war schwer, zu entscheiden also fragten wir bei über 5 Paar Schuhen für jede von uns sowohl die Verkäuferin als auch Alexander um deren Meinung. Nach fast einer Stunde in dem Schuhladen, hatten wir uns dann endlich entschieden und konnten zu der Schmuckabteilung gehen. Wir fanden sofort Armbänder und Ketten, die uns gefielen, aber da wir nicht mehr allzu viel an Geld hatten und auch noch was für das Essen brauchten, blieben wir bei einer Kette und 2 Armbändern für jede von uns. Alexander trug stumm unsere Taschen und Tüten, während wir uns amüsierten. Als wir endlich mit unserem Shoppingtrip fertig waren, bemerkten wir, dass wir ganz schön Hunger hatten und gingen erst einmal zum Essen. Natürlich blieben wir bei so einem langen Aufenthalt in der Öffentlichkeit nicht unentdeckt und die Fans und Paparazzi liefen uns hinterher. Sie hatten bereits ein dutzend Fotos geschossen aber sie wollten einfach nicht aufhören. „Alexander, kannst du bitte dafür sorgen das sie uns nicht in das Restaurant folgen?" fragte ich und versuchte es so gut wie möglich wie eine Aufforderung, anstatt einer Bitte klingen zu lassen. Er nickte nur und machte sich an seine Arbeit. Tatsächlich schaffte er es, die aufdringlichen Leute aus dem Gebäude rauszuhalten sodass wir in Ruhe Sushi essen konnten.
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Metal Heart
Teen FictionStell dir eine Welt vor, in der die Armen von den Reichen unterdrückt werden. Ihre Körper sind wertlos und da sie sich wehren freiwillig für die reichen Menschen zu arbeiten, werden sie dazu gezwungen. In einer Welt voller Technik und Elektronik is...