Kapitel 18

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                      Karas POV
Ich war pünktlich um neunzehn Uhr fertig, hatte aber keine Lust, genau zur besagten Zeit an der Tür zu klopfen.
Das würde so ein Ich-brauche-dich-weil-ich-sonst-niemanden-hab-Gefühl für beide Seiten aufrufen und darauf konnte ich getrost verzichten.
Schlimm genug, dass ich mich überhaupt auf diesen Kerl eingelassen hatte.
Aber jetzt war es sowieso zu spät.

Benson hatte ich zu meinen Eltern ins Zimmer gebracht und einen Zettel daneben gelegt, mit dem Vorwand, dass ich mich mal ganz alleine irgendwo in ein Cafè setzten wolle, um mit ein wenig Ruhe von dem ganzen Trubel zu gönnen.
Sie hätten es hundert pro nicht erlaubt, wenn ich sie gefragt hätte. So konnten sie es mir nicht verbieten.

Seufzend blickte ich auf meine schlichte, lederne Armbanduhr. Es war bereits zehn nach sieben, da konnte ich ruhig mal losschlendern.
Ich lief langsam die verlassenen Flüge entlang, die Geräusche meiner Schritte wurden vom dichten Teppichboden verschluckt.

Ich tat einfach mal so, als würden mich die gerahmten Farbklechse interessieren, aber meine Gedanken schweiften immer wieder zurück zu Sebastian.
Hatte ich das richtige getan?
Ich würde vermutlich nie ganz über ihn hinweg kommen.
Aber sagten das nicht alle frisch verknallten Teenie- Girls, die ihre erste große Liebe verloren hatten, und nach zwei Wochen tiefer Depressionen, massenhaftem Verschleiß an Eiscreme und tonnenweise DVD's den alten Kerl vergessen, und einen anderen Typen angepeilt hatten?
Wahrscheinlich schon, nur dass es bei mir fast einen ganzen Monat gedauert hatte, Selbstmordversuch inklusive (wobei Sebastian nur der
Grund gewesen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte).

Um zwanzig nach sieben stand ich vor besagtem Zimmer.
Ein lässig grinsender Kerl stand vor mir und hinter ihm könnte ich ein paar grölende Jungs ausmachen.
Ich runzelte die Stirn.
"Wie heißt du eigentlich?", fragte ich dann unvermittelt.

Ein kurzer Ausdruck der Verwirrung huschte über sein Gesicht, aber er fing sich schnell wieder und antwortete selbstsicher: "Tyler. Und das sind Matt-" ein dunkelblonder Haarschopf erschien hinter ihm an der Tür. Er lächelte mich mit seinen warmen, braunen Augen schüchtern an. "Das ist Jacob-" tatoowiert bis zum geht nicht mehr. "Und Henry."
Henry war riesig, schien aber auch so ein Normalo wie Matt zu sein.

"Und- wie heißt du?", fragt Tyler mit einem verführerischen Unterton.
"Das,", fing ich in einem nicht minderen Tonfall an, beugte mich nach vorne und senkte meine dunkel geschminkten Lider "-kannst du im Laufe des Abends versuchen herauszufinden."
Leise lachend lehnte ich mich wieder zurück, warf den amüsierten und leicht verdatterten Jungs einen letzten Blick zu und stolzierte mit Hüftschwung und Sneakern in Richtung Ausgang.
Wer dachte schon bitte, dass ich mal feiern gehen würde?
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The Next One!
Joa... mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen...
°Larissa°

Lucifer's BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt