Kapitel 17

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               Kara's POV
Ich habe ihn aufgegeben. Endlich losgelassen.
Aber anstatt dem befreienden Gefühl, legte sich jetzt ein schweres Gefühl um mich, drückte mein Herz zusammen und ließ mich zitternd Luft holen.
Hatte ich das Falsche getan? Nein, das konnte unmöglich sein...
Ich grübelte immer weiter, bis ich überrascht feststellte, dass ich mich bereits in meinem Hotelzimmer befand, und Benson von seinem Halsband befreit hatte.

Ich runzelte die Stirn und seufzte, als ich bemerkte, dass die Jacke, die ich vorhin angehabt hatte, auf den Boden gerutscht war.
Ich warf sie zurück aufs Bett, und legte mich daneben.
Jetzt zu schlafen würde eh nichts mehr bringen, da konnte ich auch gleich mal ein wenig durch die Kanäle zappen.
Die Fernbedienung lag doch irgendwo hier...

Fluchend wühlte ich mich durch die dicke Daunendecke, bis ich etwas in der Hand hielt.
Allerdings war es nicht die Fernbedienung.
Es war der Zettel mit der Nummer dieses Machos darauf.

"Ruf mich an, Süße. Falls du mal Ablenkung benötigen solltest."

Das hatte dieses Arschloch gemeint.
Und genau das brauchte ich jetzt.

Seufzend tippte ich die Nummer in mein Handy ein und hielt es an mein Ohr.

Nach nicht einmal fünf Sekunden hatte er abgehoben. "Ich wusste, dass du anrufen wirst.", sagte er selbstbewusst.
Ich verdrehte die Augen und erwiederte gelangweilt: "Ach ja? Ist das so? Woher wolltest du das bitteschön wissen?"

"Weil diese zwei Typen nicht gerade so aussahen, als würden sie etwas mit dir unternehmen."
Schon wieder dieser selbstgefällige Ton.
Ich schluckte eine wütende Bemerkung runter und sagte mit zuckersüßer Stimme: "Na dann kannst du dich ja glücklich schätzen."
Nicht mehr und nicht weniger.

"Und jetzt, Süße, sag mir, weshalb du angerufen hast."
Weil mir ein selbstverliebtes, arrogantes Arschloch, wie du ebenfalls eines bist, das Herz gebrochen hat, und jetzt auf Knien wieder angekrochen kommt...

Aber ich brauchte nicht zu antworten, er hatte sich bereits selbst die Antwort gegeben.
"Komm einfach um sieben zu mir aufs Zimmer. Die Nummer steht auf der Rückseite des Zettels."
Ich wollte empört erwidern, dass ich keine billige Nutte war, aber er laberte natürlich schon weiter.
"Wir gehen feiern. Ich nehme noch ein paar Kumpels von mir mit, und dann können wir es so richtig krachen lassen."

"Na schön. Bin dabei.", brummte ich und legte nach einer kurzen Verabschiedung auf.

Das konnte ja mal was werden...

                Jakes POV
Eine Tür knallte laut ins Schloss und riss mich aprupt aus dem Schlaf.
"Alter, was geht bei dir fa-" Ich stoppte mitten im Satz, als ich Sebastians Gesicht bemerkte.

Seine Züge schmerzverzerrt, seine Augen rot und geschwollen.
Scheiße...
"Hat... hat es nicht geklappt?", fragte ich leise und mitfühlend.
Ich wusste, das Mitleid jetzt das letzte war, das er wollte, oder das jeder in dieser Situation wollen würde, aber ich konnte nicht anders.
Ich hatte mit ihm gesprochen, dafür gesorgt, dass er Kara endlich die Wahrheit sagte.

"Seh ich so aus?", fauchte Sebastian gleich zurück.
"Ey, Bro. Du darfst jetzt aber nicht aufgeben. Kämpf um sie. Sei ihr Ritter in goldener Rüstung.", versuchte ich ihn dazu zu bringen, sein Leben nicht einfach wegzuwerfen.

"Das hatte ich nicht vor.", erwiderte er bitter, versuchte aber, sein Gesicht zu seinem schiefen Grinsen zu verziehen. Ich glaube, ich muss nicht erwähnen, wie ihm das misslungen ist

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Hey Leute,
Wie fandet ihr das neue Kapitel?
Denkt ihr, Kara hat richtig gehandelt?

~Larissa~

Lucifer's BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt