Die Losebude

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Regen plätschert leise auf die altmodischen Backsteine. Auf dieser kleinen Straße ist nichts mehr, außer eine kleine Losebude, mit einem Verkäufer und einer hübschen jungen Dame. Lange, blau gefärbte Haare, die bei allen anderen unwirklich ausgesehen hätten, doch sie schien als wäre sie mit dieser Haarfarbe geboren. Ein paar schon gelesene Lose liegen auf dem nassen Boden. Die Frau scheint sichtlich in ihrem Mantel zu frieren, doch trotzdem kramt sie ihre letzten Münzen zusammen und reicht sie dem Verkäufer. Der nimmt sie seuftzend entgegen. Er hatte ihr schon mehrfach gesagt, dass sie lieber nach Hause gehen sollte, anstatt mit einem solch heruntergekommenen Mann wie ihm ihre Zeit zu verschwenden. "Ach verdammt", hört man die Dame leise fluchen. "Na, wieder eine Niete, werte Dame?" Sie grummelt leise vor sich hin."Sie müssen sich leider wohl mit einem Trostpreis vertrösten. Ach schau mal, es ist der letzte. Hm, sind sie sicher, dass sie den haben wollen?"
"Natürlich", antwortet sie.
"Aber werte Dame, wollen sie es sich nicht lieber nochmal überlegen? Sicherlich ist die Puppe vom Vorteil, Weil sie alles für sie tun und sie ewig lieben würde. Jedoch ist sie sehr unfähig und tollpatschig. Wollen sie es nicht lieber bleiben lassen?"
"Nein, diese Puppe ist mehr als ich verdiene und was ich jemals haben will. Noch dazu ist sie längst nicht so unfähig wie sie meinen. Dieser Preis ist wunderbar, ich liebe ihn. Also werde ich mir definitiv keinen anderen suchen."
"Aber sehen sie doch, ihr Herz ist ganz schwarz! Wir können es bestimmt auswechseln und Ihnen den Körper mit reinem Herzen geben."
"Sind sie des Wahnsinns? Lieber habe ich sie mit schwarzem Herzen, dass mich ehrlich liebt, dass ICH liebe, als eines welches vielleicht strahlend scheint, aber doch eigentlich schwärzer ist als dieses."
"Schwärzer geht es nicht werte Dame."
"Es geht immer schwärzer. Allein, dass sie mir dies vorsschlagen erscheint mir düster."
"Nun, aber werte Dame, der Preis bin ich, Der Puppenspieler. Dies ist MEINE Vodoopuppe. Die des Teufels. Es tut mir leid, aber sie spielen hier wortwörtlich mit dem Feuer."
"Wenn ihr Inneres so düster ist, dann brauchen sie ein Licht, das sie erhellt."
"Mitnichten, das Feuer in mir erhellt es zur Genüge."
"Nungut, sie mögen mich nicht benötigen, aber ich benötige Sie. Und deshalb werde ich Sie nicht eintauschen. Um nichts in der Welt, nicht um Geld, nicht um Ware, nicht um mein eigenes Leben."
"Dann lassen sie mir keine Wahl."
Der Teufel geht in Flammen auf.
"Was tun sie da?! Sie Wahnsinniger, verbrennen sie sich doch nicht!"
"Es tut mir leid, aber es bleibt mir nichts übrig, als in meinen eigenen Flammen aufzugehen. Ich verdunkele keine Herzen mehr, schon gar nicht wenn es so rein ist wie Ihres. Sie müssen mich vergessen. Ihr Leben wird mit mir unvollendet sein."
Ohne zu zögern springt die Dame in die Flammen. Bis in seine Arme."Bitte verlass mich nicht. Es tut weh." Die Flammen ebben ab. Sein Gemüt beruhigt sich und er schließt seine Arme um sie. Dann gehen die Lichter des Wagens aus. Kurzschluss. So stehen sie, während der Regen langsam weniger wird. "Ich danke Ihnen Teuerste", sagte Der Teufel, "dies Nachts haben sie mein Herz erhellt."

Dank an BIuestar, welche mir mehr oder weniger unfreiwillig zu diesem Werk verholfen hat. Ein bisschen schnulziger als sonst, aber nja. Bin ja nicht nur depri ;p

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