Durst

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Ich bin von Schwärze umhüllt, an meiner Zimmerwand.
Es ist wahrscheinlich schon Tag, aber ich lasse das Licht nicht herein.
Es ist schön, wenn es dunkel ist, es beruhigt ungemein und gibt einem das Gefühl von Isolierung.
Einsamkeit.
Doch da ist immer meine dunkle Seite. Sie spricht in solchen Momenten zu mir.
Sie redet über ungeklärte Dinge, Dinge die ich nicht verstehe.
Die Stimme sagt mir nicht das, was ich hören will, aber sie gibt mir eine Antwort auf meine Frage. Und diese ist plausibel. Fast immer.
Sie spricht meist abends, erst leise, dann immer kräftiger.
Sie ist da wie ein guter Freund. Doch das ist sie nicht.
Sie macht dich fertig, lässt deine Gedanken rebellieren und findet für jede Frage eine Antwort.
Doch es gibt Fragen, die sollten unbeantwortet bleiben.
Und dann gibt es noch die eine Stimme.
Sie ist grausamer als alle anderen.
Sieh was sie dir wieder angetan haben. Du bemühst dich um sie, hilfst ihnen und doch bist du für sie nicht genug...
...
Töte sie.
Alle.
Sie haben es doch verdient! Keiner kümmert sich um dich! Es interessiert keinen, dass du da bist? Das ist das Schlimmste?
Wenn sie wegschauen, dann gib ihnen einen Grund hinzuschauen. Sei die Person, von der noch lange geredet wird.
Töte sie.
Soviele es geht.
So hochrangig und arrogant wie es nur geht.
Gib den Menschen einen Grund sich an dich zu erinnern.
Und sei es nur, in den Gruselgeschichten, die später Kindern erzählt wird.
Zeig ihnen, dass du da bist!
Zeig ihnen deine Gerechtigkeit!
Diese Stimme kann ich nicht aufhalten, sie kommt immer, wenn mich eine weitere Person verlässt.
Weil ich wieder und wieder nicht genug war...
...
Ich stehe auf und öffne die Tür einen Spalt.
Es ist stockfinster.
Eine schöne Nacht um zu vergelten...
...
Ghihihihihi...

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