5. Kapitel - Der Angriff

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☆Beth's Sicht☆

Das Gespräch von vor wenigen Minuten war direkt vergessen. Selbst das Daryl kurz davor war, mir endlich etwas wichtiges zu gestehen. Augenblicke nach dem lauten Knall, konnte man uns immer noch den Schock von den Gesichtern ablesen. Ich klammerte mich an Daryl's Seite weiterhin fest und suchte nach Schutz. Dieser umgriff mich automatisch fester und sah zu mir herab. Natürlich hatten wir beide Angst, um uns und um die anderen Leute, die sich zum Zeitpunkt der Explosion genau in dem betreffenden Trakt befanden. Da ich vor lauter Sorge so durch den Wind war, musste Daryl mich aus meinen Gedanken holen. "Beth? BETH!" er rüttelte schließlich etwas an mir und ich sah ihn wie ein leeres Buch an. Er wusste sofort was in mir vor ging und schluckte leicht. "Es wird ihnen gut gehen, glaub mir. Sie leben! Davon werde ich mich direkt persönlich in Kenntnis setzen." seine Stimme klang fest und überzeugt. Mit diesen Worten löste er mich vorsichtig von seinem Körper und ich hielt ihn direkt am Handgelenk zurück. "Daryl, Stop! Das ist zu gefährlich. Du kannst nicht einfach da rein spazieren. Was ist, wenn dir auch was zu stößt?" in meiner Stimme lag eindeutig Angst und Sorge. Einerseits wollte ich wissen was mit Dad, Maggie und den anderen war, aber andererseits war da auch das Gefühl, dass Daryl etwas passieren könnte. Das konnte und wollte ich nicht verantworten.

 Das konnte und wollte ich nicht verantworten

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Daryl stand da und seufzte leicht. Er fuhr sich kurz durch seine mittlerweile etwas längere Mähne, die leicht ungepflegt, aber dennoch attraktiv wirkt. Auf Äußeres allein gab ich eh nicht viel. Die inneren Werte sind viel entscheidender und aussagekräftig über den Charakter einer Person. Allein, dass er sich jetzt in Gefahr begeben wollte um heraus zu finden was mit den anderen ist war mutig und sagte so viel über ihn aus. Er dachte immer nur an die anderen und weniger an sich. Das mochte ich sehr an ihm, aber dennoch sollte er aufhören so waghalsig zu sein. "Bitte, geh nicht rein. Wir müssen uns erstmal so einen Überblick verschaffen." ich flehte ihn leicht an. "Und wie stellst du dir das vor, huh? Es gibt nur die eine Möglichkeit und sollte jemand verletzt sein, dann dürfen wir keine Zeit verstreichen lassen." Er ließ sich einfach nicht überzeugen und so war ich gezwungen, ihn gehen zu lassen. Doch so einfach wollte ich ihm seinen Schicksal wiederum nicht ausliefern. Ich stand also auf, atmete tief durch und die Flammen bestärkten mich definitiv. "Na gut, du hast gewonnen. Jedoch werde ich mitkommen." kaum habe ich es ausgesprochen, schüttelt Daryl direkt den Kopf. "Nein, du bleibst hier. Hier oben ist es halbwegs sicher. Also versteck dich gut, bis ich zurück komme. Es darf dich keiner sehen. Hast du mich verstanden?" er sah mich eindringlich an und ich nickte schließlich. Warum gebe ich immer so schnell nach? Vielleicht war es wirklich besser so. Sollte jemand bei dem möglichen Anschlag, wovon wir jetzt mal ausgingen, ums Leben gekommen sein, möchte ich es nicht unbedingt sehen müssen. So etwas war nie ein schöner Anblick, vor allem wenn es um Leute ging, denen man nahe steht.

Ich ging wieder runter in die Knie und hockte mich hin. "Es ist wirklich besser so. Das wirst du noch verstehen." Wir sahen uns noch kurz ohne Worte für einen Moment an und dann war es soweit, Daryl war im Begriff die Leiter runter zu klettern. "Pass bitte auf dich auf!" gab ich ihm als letzte Worte mit auf den Weg. "Du aber auch." erwiderte er kurz gebunden und ich nickte ihm zu. Ich blieb wie angewurzelt auf der Stelle sitzen und hielt mein Messer in der Hand, was anderes hatte ich nicht, um mich verteidigen zu können. Als Daryl unten ankam, konnte ich seine Schritte hören wie er zum Gefängnis Trakt, der weiterhin in Flammen stand, zu steuerte. Innerlich fing ich an immer wieder abwechselnd für alle die mir lieb waren zu beten. Es durfte einfach keiner tot sein.

Jetzt ist Daryl schon bestimmt seit 20 Minuten weg und es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an. Langsam aber sicher wurde ich unruhig. Meine Hand die das Messer hielt, fing an leicht zittrig zu werden und ich hatte einen dicken Kloß im Hals den ich hinunter schluckte. Vorsichtig stützte ich mich an der Wand nach oben und sah rüber zu dem Szenario. Ich kann wegen der Dunkelheit des Abends nur kaum was erkennen, außer die lodernden Flammen die umher tanzten.

☆Daryl's Sicht☆

Ich laufe gezielt los und begebe mich direkt ins Innere des Traktes, der angegriffen wurde. Natürlich sah ich mich genau um, damit ich möglichen Gefahren aus dem Weg gehen konnte. Ganz egal was genau benutzt wurde, es hatte ordentlichen Schaden angerichtet. Es würde dauern diesen Teil des Gefängnis wieder bewohnbar zu machen, wenn es überhaupt noch zu retten war. Vor lauter Rauch und Flammen konnte ich mir leider nur schlecht einen Überblick verschaffen oder etwas erkennen. "Fuck!" murmelte ich leise vor mich hin. Habe ich diese Situation so stark unterschätzt? Und ich Idiot mache Beth auch noch Hoffnungen das es allen bestimmt gut geht, was nicht stimmen kann. Man brauchte sich nur umsehen um das einschätzen zu können. Ich rief abwechselnd nach Rick und den anderen. Erst kam nichts und je länger ich hier drinnen bin, desto gefährlicher wurde die Lage für mich. "Daryl! Wir sind hier!" ertönte dann zum Glück die Stimme von diesem und ich lief direkt hin. "Ist jemand verletzt?" fragte ich sofort, da nur Carl und Judith bei ihm waren. "Ich weiß es nicht. Wir haben echt nochmal Glück gehabt." Durch die Explosion hatten sie schmutzige Gesichter und Klamotten, aber ansonsten war ihnen nichts zugestoßen. Es ließ mich für einen Moment aufatmen. Ich blickte ihn ernst an. "Hershel und Maggie?" Er zuckte darauf nur die Schultern und sah mich gequält an. "Sie waren nicht bei uns, als es passierte." sagte Rick und ich fuhr mir mit beiden Händen durchs Gesicht. "Wo ist Beth?" fragte Carl. "Ihr geht es gut, wir waren gerade draußen auf einem Wachturm. Sie versteckt sich so lange dort." zumindest hoffte ich innerlich das sie keine Dummheiten begang.

Ich riss mich dann wieder zusammen und deutete Rick und Carl an, dass wir jetzt hier raus müssen. "Kommt, wir sollten uns beeilen, bevor die Flammen uns den Weg nach draußen versperren." Gesagt getan, ich schnappte mir Judith und dann kämpften wir uns so schnell wie möglich nach draußen. Dort sogen wir gierig nach Luft, da solcher Rauch mit seinen giftigen Stoffen nicht gerade ohne war. Rick und Carl husteten direkt drauf los. Diese waren ja länger als ich drinnen. "Es geht schon." meinte Rick nur, als er meinen Blick wieder sah. "Bist du sicher?" ich konnte einfach nicht locker lassen, er war halt ein sehr guter Freund von mir. Rick nickte und ich gab ihm Judith zurück, als wir etwas abseits von dem immer noch brennenden Gebäude standen. "Wartet hier, ich will nur kurz nach Beth sehen und sie her holen." Carl wie Rick verstanden. Ich lief gerade los und dachte mir nichts schlimmes, als ich mit ansehen musste, wie der Wachturm wo Beth sich befand getroffen wurde und es wieder einen ohrenbetäubenden Knall gab.

 Ich lief gerade los und dachte mir nichts schlimmes, als ich mit ansehen musste, wie der Wachturm wo Beth sich befand getroffen wurde und es wieder einen ohrenbetäubenden Knall gab

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