Während einer Folterung

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Das vierte Mal, dass sie jenen Satz hörte, war sie wiedereinmal in Gefangenschaft. Aber diesmal nicht weil sie eine Jüdin war, sondern weil sie eine besondere Begabung besaß. Gefangen wurde sie von jemanden aus dem Militär und sein Name war Stryker, dieser hatte auch schon ganz kokrete Pläne, was er mit seiner neuen Gefangenen amstellen konnte.

Maria lag, angekettet, in einen sterilen, grauen Raum und ihre Haare, die jetzt kurz waren, waren sehr verfilzt, so wie ihre noch kaum erkennende Kleidung, wurden von ihren Blut durchtränkt.

Die Erwachsene wusste nicht mehr, wie lange sie schon in Gefangenschaft war, denn in ihrer Zelle gab es weder Uhr noch Fenster. Ihre blutunterlaufenen Augen waren geschlossen, als Stryker mit zwei anderen Wissenschaftlern das Zimmer betritt. Einer der Wissenschaftler trug einen Koffer bei sich, in welchen sich wahrscheinlich schon wieder eine neue DNA eines Mutanten befand. Stryker und sein Team hatten nämlich rausgefunden, dass die Mutantin nicht die Haut eines Mutanten berühren musste, sondern auch einfach nur die DNA reichte um die Kräfte zu kopieren.

Der Koffer wurde links von ihr abgestellt und das Team ging erstmal sicher, dass es seine Schutzkleidung trug, denn es konnte sehr gefährlich werden, dann fragte Stryker grinsend seine Gefangene :"Na Waffe IX, hast du dich auch gut genug ausgeruht? Wir haben eine neue Kraft für dich." Die Deutsche bewegte sich immer noch nicht kein Stück, sie zeigte auch keine andere Reaktion, welche bewieß dass sie zuhörte.

"Na ja. Du hast es ja so gewollt", sagte er noch bevor einer der Wissenschaftler eine Spritze in ihren Arm rammte. Währendessen hielten ein paar Soldaten die Mutantin fest. Einen Nachteil hatte die Methode mit der DNA schon, denn es tat höllisch weh.

Die Dunkelblonde schrie vor Schmerzen auf und begann sich zu winden, als die Substanz in ihren Kreislauf sich befand. Es fühlte sich sich an, als würde Lava durch ihre Ader fließen und ihre Muskeln zuckten ebenso vor Schmerzen. Ihre vorher geschlossenen Augen waren jetzt offen und die Mutantin konnte nur vor Schmerzen weinen. Hatte sie nicht mal gedacht sie wäre kein Empath? Nun konnte sie die Emotionen der Menschen in diesen Raum spüren. Sie spürte die Zufriedenheit von Stryker und die Schadenfreude der anderen. Es war fast noch grausamer, als die physischen Schmerzen, welche sie gerade empfand.

Der Amerikaner beobachtete mit Zufriedenheit, als sie Waffe IX die Kräfte aufnahm, aber für ihn war es noch nicht genug, denn sie musste ja noch die Kräfte kontrollieren  können. "Keine Sorge, Waffe IX. Deine Herausforderung kommt noch", sprach er noch und dann wurde noch eine weitere Person ins Zimmer geschoben. Es war ein junger Mann mit mittellangen braunen Haaren und seine Augen hatten eine giftgrüne Farbe. Seine bleiche Haut bekam durch die sterilen Lichter den Anschein noch blasser zu sein und auf seinem Gesicht war ein irres Gesicht zu sehen. Der arme Junge war auf einen Rollstuhl und mit einer Zwangsjacke gefesselt und sofort spürte der weibliche Mutant seine widersprüchlichen Gefühle, welche wie ein Wirbelsturm waren.

Die Gefühle des anderen waren noch mehr eine Qual, als die der weiteren Menschen in diesen Raum waren. Plötzlich konnte sie auch seine Gedanken hören.

~Rette mich, töte mich, beschütze mich, betrafe mich, rette mich, töte...~

Weitere Tränen der Qualen benetzten ihr Gesicht, als sie noch rausfand, dass das der Mutant mit den empathischen Kräfte war, wie konnte die Menschen nur so grausam sein und Mutanten foltern nur, weil sie nicht wie die Menschen waren? Was hatten die Mutanten getan um so bestraft zu werden? Hatten sie nicht, dass selbe Recht wie die Menschen zu leben?

Auf einmal schrie die junge Erwachsene :"ES SOLL AUFHÖREN! AUFHÖREN, AUFHÖREN, AUFHÖREN!!!!!!" Ein Schluchzen und ein Schuss hörte man danach. Der Braunhaarige war tot, aber nicht durch den Schuss, sondern weil Waffe IX ihn erlöst hatte. Die Kugel hatte die Mutantin getroffen, geschockt sah sie an sich herunter, während die Soldaten und die Wissenschaftler geschockt auf den jungen Mann ansahen.

Die Schusswunde an ihren Torso schloss sich auch nach einigen Sekunden wieder, doch sie spürte davon nichts. Sie konnte nur Strykers krankes Grinsen vor sich sehen, als er bemerkte, dass sein Experiment einen anderen Mutanten umgebracht hat. Er schien zu denken, dass sie nichts sagte, weil sie sich schuldig fühlte, weil sie einen Mutanten getötet hatte, so sagte er :" Keine Sorge, er war schwach, schließlich ist er ja gerade einfach so gestorben, denn wäre er stark hätte er gekämpft. Bei dir mache ich mir keine Sorgen, denn egal was passiert du bist nur stärker geworden. Wie heißt denn nochmal? Ach ja genau. Was dich nicht umbringt, macht dich stark."

Sie konnte nur Hass für den Menschen vor ihr empfinden, auch wenn er Recht hatte. Würde sie ihn niemals verzeihen, auch würde sie niemals wie der andere Mutant werden, denn sie würde sich niemals dabei dankbar fühlen, wenn ein anderer Mutant sie aus  Mitleid umbringt.

"Keine Sorge", wiederholte sie seine Worte spöttisch, "ich werde niemals wieder schwach sein." Ein kurzer höllischer Schmerz, doch diesmal schrie sie nicht, sondern er.

Was dich nicht umbringt, macht dich stark.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt