1. Kapitel by me (gebackeneZucchini)
Jedem Menschen, egal welchem Geschlechts oder welchem Intelligenzgrades, sollte klar sein, dass das Leben nicht fair ist und es einem gehörig in den Arsch treten kann. Und jeder Mensch hat auch schon einmal diese grausame Seite des Lebens schmerzhaft zu spüren bekommen. Und es gibt niemanden, der behaupten kann, sein Leben wäre perfekt. Denn Menschen haben immer an ihrem Leben etwas auszusetzen, mal fehlt das Geld, mal fehlt der Sex, mal fehlt die Gesundheit, mal die Liebe, mal die Freundschaft, mal das Hobby. Immer gibt es etwas, was einem fehlt oder man einfach zu wenig hat.
Aber dann gab es Menschen wie mich.
Seit zwei Jahren war mein Leben perfekt. Viele Außenstehende würden das vielleicht nicht sehen, aber mein Leben war perfekt für MICH. Klar, ich war gesundheitlich jetzt nicht erste Klasse mit meinen vielen Allergien, Asthma, Diabetes und, und, und, aber ich habe gelernt, gut damit zu leben. Eine Beziehung und somit auch viel Sex hatte ich ebenfalls nicht und trotzdem konnte ich mich den glücklichsten Menschen dieser Erde nennen.
Mein älterer Halbbruder Peter war nämlich vor kurzem Vater geworden und ich tat nichts lieber, als den kleinen Fratz Noah auf dem Arm zu halten oder mit ihm zu spielen. Leben tat ich bei meiner Mutter in einer kleinen, bescheidenen, aber total gemütlichen Wohnung in Essen, gemeinsam mit unserer flauschigen Hündin Luna. Und ich konnte mir keinen besseren Ort zum Wohnen vorstellen. Meine Mum und ich teilten uns die Miete und da ich auf Youtube sehr erfolgreich war, verdiente ich auch unglaubliche Mengen, was sich niemand vorstellen konnte. Zwar musste ich einen hohen Steuersatz zahlen, aber es blieb immernoch so erstaunlich viel übrig, dass ich selbst nicht wusste, wohin damit. Natürlich arbeitete ich auch viel für Youtube. Manchmal saß ich bis tief in die Nacht am Schneiden, weil ich versuchte, meinen Abonnenten das bestmögliche zu bieten und es war zwar manchmal etwas anstrengend, doch ich konnte mir tatsächlich keinen besseren Job vorstellen. Denn ich hatte mein Hobby und meine Vorliebe für Games und Videospiele zum Beruf gemacht und konnte mich dort nun richtig entfalten und ausleben. Das war natürlich ultra schön. Und jeden Morgen, wenn ich aufwachte, freute ich mich, so zu leben wie ich es gerade tat, denn für mich war es einfach nur perfekt.
Ja, so naiv waren meine Gedanken, bis zu diesem einen Tag. Es war Halloween 2017.
Sehr klischeehaft, ich weiß, aber es ist tatsächlich so geschehen.
Mit einem schrillen Weckergeklingel wurde ich an dem Tag meines Verderbens aus dem Bett geholt. Und du kennst bestimmt diese Tage, wenn man schon vom Aufwachen an weiß, dass dieser Tag nicht leicht werden würde. Genau dieses Gefühl hatte ich heute. Am 31.10.2017. Ein Dienstag, also waren heute eine Folge Sims 4 mit Pat und eine Folge Skribbl.io mit Maurice und Michael zum Aufnehmen geplant. Für morgen. Tatsächlich hatte ich heute überhaupt gar keine Lust mit meinen Youtube-Kollegen aufzunehmen. Allein der Gedanke an ihre quietschenden Stimmen und glücklichen Geschichten über die letzten Tage, kostete mir einige Nerven.
Gähnend schwang ich meine Beine aus dem Bett und begab mich zum Fenster, wo ich die blau-schwarz gestreiften Vorhänge zurückzog. Es war ein typischer Herbsttag. Nebel verschleierte die Nachbarshäuser, sodass man bloß wenige Meter weit sehen konnte. Und auf diesen Metern sah man bloß einen grauen Himmel, windverzerrte Bäume und ihre rotbraunen Blätter, die durch die Luft wehten.
Und schon war es passiert. Ein kalter Windzug peitschte mir mitten in die Fresse und plötzlich konnte ich nicht mehr sehen, als mit einem ekelhaften Schmwatzgeräusch irgendwas vor meinen Augen landete. Angewidert hob ich die Hand und wischte über meine Haut, um ein stinkendes, klitschnasses Blatt hochzuheben, das an den Rändern schon etwas schimmelte. Das war der Moment, wo mir klar wurde, dieser Tag würde eine Qual werden.
Ich musste schließlich noch Süßigkeiten einkaufen, um sie den kleinen Kindern heute Abend zu schenken, welche verkleidet an unserer Tür kleben würden und langweilige Sprüche aufsagen würden, die sich immer und immer wiederholen würden, aber man musste immer lächeln und nett sein, damit die Kids sich freuten. Ätzend. Glücklicherweise übernahm den Job meist meine Mutter, sodass ich mir nicht allzu viele Gedanken darüber machen musste.
Mit steifen Beinen und einer Gänsehaut, die meinen ganzen Körper überzog, watschelte ich in die Küche, wo bereits meine Mum mit einer Tasse in der Hand saß, und mit zusammengezogenen Augenbrauen eine Tageszeitung studierte.
"Morgen...", nuschelte ich noch richtig verschlafen, während ich meine kalten Gliedmaßen in einen warmen Morgenmantel gleiten ließ.
"Morgen.", erwiderte meine Mutter, wagte es aber nicht, die Augen von der Schlagseite zu heben. "Gibt es was Neues?", fragte ich neugierig und setzte mich neben sie auf unsere schäbigen Platikstühle, der unter meinem Gewicht grausig knarrte. "Naja...", antwortete meine Mum, "Dieser komische Typ, dem gestern der Prozess gemacht werden sollte, wurde freigesprochen."
"Der, der Nacktbilder von berühmten deutschen Sängern wie Mark Forster und Lena auf Twitter ins Netz gestellt hat, der, der Morddrohungen an Heidi Klum schickte und Kameras in Til Schweigers Haus deponiert hatte, um ihn zu stalken?"
"Genau der kranke Typ." Meine Mutter schüttelte fassungslos den Kopf. "Diese Leute gehören hinter Gitter. Stalking ist unberechenbar und absolut gefährlich für die Opfer."
"Sehe ich genauso.", meinte ich und schenkte mir eine Tasse Kaffee ein, während Mum umblätterte und mir dann von dem Tierpark erzählte, welcher nun einen Eisbärbaby hatte. "Solche Tierquälerei, diese Zoos. Das ist doch absolut nicht gesund für die Tiere in so einem engen Gehege zu leben."
Ich stimmte ihr mit einem stummen Nicken zu und sah dann auf den Stapel Briefe, die auf dem Küchentisch lagen. "Ist was für mich dabei?"
Erstmals an diesem Morgen erhob die Dunkelhaarige den Kopf und musterte den Stapel. "Sind bloß ein paar Rechnungen und Kontoauszüge. Aber ich glaube, es sind zwei Briefe für dich dabei."
Mit einem kurzen Nicken stand ich auf und durchwühlte die Briefe, bis ich zwei Umschläge, die mit meinem Namen adressiert waren, in meinen Händen hielt. Der eine war weiß und der andere dunkelgrau. Merkwürdig, einen dunkelgrauen Brief hatte ich noch nie bekommen. Vorsichtig öffnete ich den weißen, doch es waren bloß ein paar Mitteilungen über die Autogrammkarten, die ich ab November wieder im Shop haben würde. Doch der dunkelgraue Umschlag machte mich immernoch stutzig. Besonders da meine Adresse handschriftlich und dann auch noch mit rotem Buntstift auf dem Briefumschlag stand. Wer machte sich denn bitte die Mühe, einen Brief handschriftlich zu adressieren? Und die Schrift selbst hatte ich auch noch nie gesehen. Mit leicht zitternden Fingern, ließ ich den Brief einfach in meinem Morgenmantel verschwinden. "Bin beim Aufnehmen, Ma.", klärte ich meine Mum dann kurz auf und huschte neugierig in mein Zimmer zurück, wo ich mich mit dem Brief auf mein schwarzes Sofa fallen ließ.
Ich konnte nicht wissen, dass es das Beste wäre, diesen Umschlag nie zu öffnen. Denn das, was ich darin vorfinden würde, sollte mein Leben verändern. Und nicht ins Positive. Am besten wäre es gewesen, ich hätte diesen merkwürdigen Brief einfach weggeworfen.
Aber stattdessen öffnete ich ihn.
Und beging damit den größten Fehler meines Lebens.
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DU hast eine Idee und auch Lust, das nächste Kapitel zu schreiben?
Melde dich einfach mit "ICH" in den Kommentaren und ich werde mir am Montag, den 30en um 16:30 Uhr EINE Person aussuchen und anschreiben, die das nächste Kapitel verfassen wird. Seid nicht enttäuscht, wenn es nicht beim allerersten Mal klappt, es wird ja (hoffentlich) noch viele Kapitel geben ;)
Viel Spaß!
~Zucchinikaffee
PS: Eure Kapitel werden von mir nicht verändert, es sei denn, es gibt Rechtschreibfehler. Hoffe, das ist okay. <3
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S.T.A.L.K.I.N.G | GLP-ff | Community-Story
FanfictionDer Youtuber GLP aka Manuel hat an sich keine Probleme. Auf Youtube läuft es fantastisch und auch in der Familie gibt es viel neues Glück. Bis Manuel einen Brief erhält. Von einem Stalker. DIES IST EINE COMMUNITY-STORY UND WIRD VON EUCH GESCHRIEBEN!