|Kapitel 5|

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»MAMA!!«, brüllte ich so laut ich nur konnte, während Tränen mein T-Shirt durchnässten und meine Sicht verschleierten. Ich durchkämmte die gesamte Wohnung, doch von meiner Mutter war keine Spur. Verzweifelt ließ ich mich mit einem dumpfen Geräusch auf die Knie fallen und raufte mir die Haare.

Wo war sie? Warum war sie weg? Wie hatte man sie entführt? Geht es ihr gut?

Mein Kopf dröhnte und pochte vor lauter Fragen, die ich stellen wollte, doch es gab niemanden, der eine Antwort für mich haben könnte.

Es war aussichtslos.

»Manu?« Patricks Stimme rettete mich aus dem derben Sumpf der Verzweiflung.

»Ähm..hier..liegt ein Zettel..«, sagte er verunsichert - machte sogar Pausen zwischen den Wörtern, als wäre er nervös. Was hat die Stalkerin uns jetzt wohl zu sagen? Zu was werden wir wohl als nächstes gezwungen?

»Ich bin kurz einkaufen also mach' dir keine Sorgen, ja? Ich komme etwa um 9 Uhr wieder, weil der nächste Supermarkt, der unsere Milch hat, eine halbe Stunde weit weg liegt. Deine Mutter, Herz.«, las Patrick laut vor. Mein Herz machte einen Sprung - ihr ging es gut! Ich rappelte mich auf und stürmte mit immer noch feuchten Wangen auf Patrick zu. Ich umarmte ihn und blickte in seine haselnussbraunen Augen, die im Licht der Küchenlampe glitzerten. Mit zitternden Fingern hob ich sein Kinn leicht an und küsste ihn sanft. Obwohl meine Augen geschlossen waren hatte ich das Gefühl, schon wieder mit einem Blitz fotografiert worden zu sein, doch ich ignorierte es.Ich ignorierte das Gefühl von allen Seiten mit Blicken durchbohrt zu werden und konzentrierte mich voll und ganz auf meinen Freund. Seine Zunge strich federleicht über meine Lippen, doch ich beendete den Kuss schnell, bevor noch mehr geschah.

»Danke dass du so schnell hergekommen bist. Das - das bedeutet mir viel, wirklich.«, erklärte ich ruhig mit leicht nervösem Blick auf den Boden, der durch eine Hand, die meinen Kopf hob, auf ein wunderschönes Gesicht gerichtet wurde. »Du musst dich doch nicht bedanken. Ich habe das für dich gemacht und für dich würde ich alles tun.«, sagte er mit verführerisch männlich klingender Stimme. Vorsichtig schob er eine meiner braunen Haarsträhnen hinter mein Ohr, woraufhin ich meine Wange an seine Hand schmiegte und seufzte.

»Morgen erkläre ich dir was alles passiert ist, okay? Ich kann's immer noch nicht so richtig glauben...«, schlug ich vor - Patrick nickte.

Ohne ein weiteres Wort zogen wir uns um und machten uns bettfertig. Wenige Augenblicke nachdem ich meine Zähne geputzt hatte legte ich mich zu Patrick ins Bett und kuschelte mich an seinen Rücken.

»Gute Nacht mein Schatz.«, flüsterte ich in sein Ohr und küsste ihn auf die Wange. Sein Schnarchen vermittelte mir aber, dass er bereits schlief. Mit einem lustig klingenden Grummeln auf meiner linken Seite, glitt ich in einen traumlosen aber dennoch unruhigen Schlaf.



»Manu?«, weckte mich die Stimme meines Freundes.

Warum zur Hölle ist er vor mir wach?', schoss es mir durch den Kopf.

»Jaah?«, antwortete meine mehr als verschlafene Stimme. Die Decke raschelte und Patrick blickte mir mit zerzausten Haaren und zwei Zentimeter großen Ringen unter den Augen entgegen.

»Ich hab Hunger!«, jammerte er kläglich und ich grinste müde. Ich streckte mich mit einem lauten Gähnen und verstrubbelte die Haare meines Freundes noch ein bisschen mehr. Damit sah er einfach zu süß aus. »Na los, aufstehen! Wir machen dir jetzt was zu essen.«, rief ich mit gewecktem Enthusiasmus und rollte aus dem Bett. »Alexa!! Spiel Radio.«, sagte ich mit verschmitztem Grinsen in Patricks Richtung. Wenn er mich schon weckt dann wenigstens richtig.

»Ich rufe den TuneIn-Sender ab, den du zuletzt gehört hast: HitRadio Antenne 1.«, ertönte die weibliche Stimme von Alexa, die in der Küche stand und deshalb etwas leiser war. Kurz darauf fing Taylor Swift auch schon an zu singen.

Meine Mutter suchte sich aber tolle Radiosender aus. Um meinen Freund zu nerven sang ich natürlich mit und hüpfte um das Bett herum, um ihn herauszuzerren. Immer noch tanzend stolperten wir Hand in Hand in die Küche - mir war es egal ob die Nachbarn wegen meinem schlechten Gesang oder wegen unserem Trampeln geweckt würden. Ich stolzierte hoch erhobenen Hauptes auf den Kühlschrank zu und ahmte dabei immer noch die Stimme von Taylor nach.

Meine Finger griffen geschickt nach den Eiern, die ich schließlich in einer Pfanne, die ich aus einer Schublade geschnappt hatte, aufschlug und briet.

Während die Spiegeleier vor sich hin brutzelten und mir heiße Fetttropfen entgegenschossen, hörte ich plötzlich das Klimpern von Schlüsseln an der Tür. Außer mir und meiner Mutter besaß niemand anderes als Patrick die Schlüssel zu dieser Wohnung. Aber war meine Mutter nicht bereits gestern Abend nach Hause gekommen? Mein Kopf lugte in den Flur, um zu sehen, weshalb meine Mutter erst jetzt kam und ich schluckte entsetzt meine eigene Spucke herunter, als ich das folgende Schauspiel erblickte.

Dort stand meine Mutter eng umschlungen mit jemandem, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich ihn noch einmal sehen würde

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Danke an @vigaylove die sich die Mühe gemacht hat kurzfristig ein so tolles Kapitel auf die Beine zu stellen, vielen liebe Dank! <3

Aber wen hat Manus Mutter da denn angeschleppt? Und wie könnte es mit der Stalkerin weitergehen?

Hast du eine gute und kreative Idee? Dann schreib doch in die Kommentare, dass du das nächste Kapitel schreiben willst, jede Idee ist willkommen!

Dann noch frohe Weihnachten, liebes Zucchini-Gärtchen :D

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 24, 2017 ⏰

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