10. Kapitel

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"Wo gehen wir hin?", fragte ich als ich Darek aus dem Park folgte

"Zu mir."

Ruckartig blieb ich stehen. "Vergiss es! Ich werde sicher nicht zu jemanden gehen, der mich 5 Minuten zuvor noch fast getötet hat ?!"

Darek blieb stehen "Zu dir?"

War zwar nicht viel besser aber aber dennoch nickte ich. Ich musste einfach wissen, was dahinter steckte, dass Darek mordete..
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Wenig später saßen wir in der WG von mir, Ash und Mark. Darek saß auf unserem Sofa - Steif wie ein Stock.

"Geht es dir wirklich wieder gut, Ember?", fragte er zum 10. Mal an diesem Tag.

"Erzähl jetzt einfach wieso du sone Scheiße machst!"

Wie ein geprügelter Hund blickte Darek zu Boden und fing zu reden an: "Es war Montag der 31. Oktober 1997. Halloween. Ich war 6 Jahre alt. Wie jedes andere Kind ging ich damals durch die Straßen und sammelte Süßigkeiten.
Ich war gerade auf dem Weg zu meinem Kumpel um ihn abzuholen als ich mir dachte: wieso Klingel ich nicht schon einmal an einer Tür?", Darek seufzte, hob seinen Kopf und schaute mir direkt in die Augen.
Seine Augen waren voller Angst, bedauern aber vor allem....Hass.
"Ich tat es. Und es war der größte Fehler den ich je in meinem Leben getan hatte.
Es machte ein Mann auf. Schlank, Mitte 40. Er lächelte als ich 'süßes oder saures' sagte und dabei von einem Ohr zum anderen Grinste.
Damals habe ich das Lächeln falsch gedeutet.
Er sagte:' komm du kleines Gespenst, ich hab überraschungs- halloween-eier in der Küche.'
Und ich - ich war ein Kind - ich ging mit."

Ich schnappte nach Luft "Darek..."
Ich verstand, was damals passiert war, ich verstand, dass Darek Halloween hassen musste, dass er alles tun würde um sich an seinem Entführer rechen. Er musste ihn Abgrundtief hassen.

"Halloween darf nicht mehr gefeiert werden. Es ist zu gefährlich für die Kinder. Einmal an die falsche Tür geklingelt und man hat Spuren fürs Leben. Nach über 3 Monaten hat mich das Miststück ausgesetzt. Ich musste in eine Psychiatrie für Jahre, in der man mich versuchte wieder 'in Ordnung' zu bekommen. Ich hatte Glück.", Darek stützte seinen Kopf in seine Hände sodass ich sein Gesicht nicht mehr sehen konnte, doch ich sah die Träne, die ihm über die Wange lief.

"Und ihr meint, wenn ihr an Halloween Leute umbringt traut sich niemand mehr raus?", fragte ich

"Ja."

"Aber Darek es sind Menschen. Du tötest um andere zu retten - das ist einfach... verrückt."

Darek sprang wütend auf "Du verstehst es nicht! Ember dieser Typ hat mein Leben zerstört. Ich war verloren als er mich ausgesetzt hatte er hat alles an mir zerstört. Psychisch war ich kaputt!"

Ich stand auch auf "Darek ich verstehe das sehr wohl doch du kannst nicht einfach Menschen umbringen, du hättest fast mich umgebracht! Hör auf damit, verdammt!?", schrie ich ihn an. Ich war noch nie wirklich gut mit dem Umgang mit anderen Menschen gewesen.

Darek ließ sich kraftlos zurück aufs Sofa fallen. Er stützte seine Stirn in seine Hände ...und fing an zu weinen.

Ich ging um den Sofa Tisch herum, setzte mich neben ihn und legte einen Arm um ihn. "Darek, ich weiß dass du nicht so bist. Ich kenn dich zwar noch nicht lange aber.. ich weiß es.
Du musst darüber hinweg kommen."

Darek schniefte und schaute mir anschließend in die Augen. Er sah auf einmal so verletzlich aus..

"Kannst du mir helfen?", flüsterte er.

"Ich helfe dir wobei du willst. Wir kriegen das wieder hin.", flüsterte ich zurück und drückte seine Hand.

Revenge On Him Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt