Chapter 5

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~No one's gonna threaten a Siren without a punishment~

Carrie saß im Schneidersitz auf ihrem Bett, ihr Laptop lag zusammengeklappt vor ihren Füßen.
"Ich weiß nicht."sagte sie und fuhr sich durch die Haare. Einige ihrer Strähnen hatten sich aus ihrem lockeren Knoten gebunden und fielen über ihre Schultern.

"Trish, wenn ich dort auftauche, wird es nur schlimmer. Ich habe dort nichts zu suchen."widersprach sie müde. "Ich weiß, dass es die Party ist. Trotzdem!"entgegnete sie energischer. Sie hatte keine Lust auf die Demütigung, die sie dort erfahren würde. "Ich gehe nicht hin."

Serena warf ein schwarzes Top mit silbernem Puppenkragen auf ihr Bett, auf welchem sich bereits ein Kleiderberg türmte. Die Kleiderstange, die neben ihrem einfachen Kleiderschrank stand, war schon fast leer.
Mittlerweile wurden die Wände aus Wellblech von Bildern geschmückt, die entweder ästhetische Fotografien von Gegenständen oder Schnappschüsse von Serena und ihren Freunden zeigten.

"Herein."antwortete sie auf ein Klopfen an ihren Tür. Travin steckte seinen Kopf in den Raum. "Darf ich rein kommen oder bist du beschäftigt?"fragte er mit einem Blick auf ihr Bett. "Du kannst mir helfen. Ich brauch was..."fing sie an und überlegte nach dem passenden Wort, wie sie heute Abend aussehen wollte.

"Einzigartiges? Was aussieht, wie eine Sirene?"half er ihr mit einem Schmunzeln weiter. Sie warf ihrem Bruder einen bösen Blick zu.

"Ich muss nicht versuchen so auszusehen wie eine Sirene, weil ich eine bin." "Ich weiß. Raquel hat mit mir geredet, wegen der Sache bei dem Cheerleadertraining."begann er und steckte die Hände in die Taschen seiner ausgewaschenen Jeans. Serena stöhnte hörbar auf. "Ich weiß nicht was sie hat. Sie hat es verdient."verteidigte sie sich und hielt sich ein schwarzes Cocktailkleid vor die Brust, was mehr Haut zeigte, als es verdeckte.

"Nein."sagte Travin entschlossen. "Du läufst bestimmt nicht so vor einer Horde Testosteron-gesteuerter Jungen rum." "Das habe ich letztes Jahr nicht vermisst, dass du ständig an meinen Kleidern rumnörgelst."entgegnete sie und strich ihm über die Wange. Zwar grinste sie, doch die Bemerkung war liebevoll und es schwang darin mit, wie sehr sie ihn vermisst hatte.

"Ich will doch nur nicht, dass du irgendetwas tust und sie dich holen kommen."begründete er sich und klang dabei sehr beschützerisch. "Trav, sie werden mich so oder so holen. Ich habe noch neun Monate und ich habe vor so lange Sirene zu sein, wie ich noch kann."erklärte sie mit weicher Stimme.
"Sie hat mir auch erzählt, was du getan hast, um herzukommen." Serena hielt in ihrer Bewegung inne und drehte sich zu ihm. Schatten hatten sich über ihr Gesicht gelegt.

"Sie hatte es verdient, für das, was sie dir angetan hat."


Warmes Licht ausstrahlende Lampions schmückten ein aufgebautes Gerüst aus dünnen Holzstäben, die ein Quadrat auf einer großen Fläche auf der Lichtung vor dem Wald absteckten.
An einem dünnen Draht aufgehängt wanden sie sich wie eine Spirale um die Stäbe und erhellten die Nacht.

Als die Angeons aus dem Auto stiegen, befiel sie ein beklemmendes Gefühl. Zwischen den Bäumen hinter der Bar, die aus einem hergebrachten Schränkchen bestand, waren sie aus den Untiefen des Waldes gestolpert gekommen.

Serena riss schnell den Blick von der Stelle, die jetzt genauso in unheimliche Schwärze gehüllt war, und wandte sich den feiernden Jugendlichen zu, die zur Musik tanzten. Diese kam aus einem quaderförmigen Gegenstand, der auf der Bar stand. Raquel legte mit zusammengezogenen Brauen den Kopf leicht schräg. Sie sah wie sich die unebene Oberfläche mit dem Beat der Musik heute und senkte, sie pulsierte. Eine Bewegung, die fürs menschliche Auge unsichtbar blieb, aber wenn sie sich konzentrierte, konnte sie das Pulsieren sehen.

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