Epilog:

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Da saß ich wieder. In der Umkleide auf der Bank. Meine lockigen Haare hatte ich mit einer Schleife zusammengebunden, welche farblich gut zu der blau-weißen Cheerleader Uniform passte. Ich zog die Kniestrümpfe hoch und dann fehlten nur noch die weißen Schuhe. Ihr wollt wissen was beim Spiel gegen die Nationalmannschaft passierte? Ganz einfach. Es fing gar nicht so schlecht an. Wir machten in den ersten Sekunden das erste Tor, aber ab dann hörte es auf. Die Nationalmannschaft führte 7:1 da verschwand Leon einfach mitten während einer Pause. Das schlimmste aber war, dass Markus mit ihm ging. Unsere Motivation lag bei Null doch trotzdem spielten wir bis zum bitteren Ende. Wir verloren schlussendlich 25:1. Unsere Mannschaft löste sich komplett auf und wir gingen getrennte Wege. Einzig und allein mit Maxi und Juli hielt ich Kontakt. Markus sah ich exakt einmal. Er wollte meine Hand nehmen, doch ich zog sie weg. Er schaute mich verwirrt an. Enttäuscht schaute ich ihn an und sagte “Markus... Du hast uns wie Leon beim Spiel einfach verlassen. Du hast mich verlassen. Ihr beide habt die ganze Mannschaft hängen lassen. Weisst du wie es ist zu spielen ohne Torwart?“ danach hatte ich mich umgedreht und war gegangen. Ich war gerannt. Es war dunkel und ich trug nichts außer meiner Cheerleader Uniform. Tränen liefen über mein Gesicht und meine Lunge brannte. Schluchzer ließen mich wegen Luftmangel immer wieder anhalten. Endlich daheim angekommen rannte ich direkt ins Bad, vorbei an meinen Brüdern und meinem Vater die am Essen waren. Im Bad angekommen schloss ich direkt ab und setzte mich auf den Boden in die Ecke und weinte. Ich weinte einfach.
Jetzt saß ich hier. In der Umkleide und versuchte nicht zu weinen. Ich atmete tief durch und ging den nun leeren Gang zur Halle. Wir hatten bald einen wichtigen Wettbewerb und ich hatte eine wichtige Rolle. Ich war Flyer bei uns, weil ich die kleinste und leichteste war. Das war nun also mein Leben. Ich redete kein Wort mit meinem Zwilling, hatte mir gerade mein eigenes Zimmer eingerichtet, was vorher ein Gästezimmer war, ein komplett neues Hobby und neue Freunde. Aber wer weiss, vielleicht würde sich auch noch etwas ändern. Aber ob das wirklich passieren würde, wusste ich nicht.

Die Wilden Kerle 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt