8. Kapitel

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Das neue Leben

„Was sind wir?" sprach ich sogleich meine Gedanken aus. Er hat mich wieder losgelassen und ich saß wieder normal neben ihm auf meinem Bett

„Keine Menschen."

„Und was dann?" hakte ich nach

„Du sagst du bist dabei oder?"

„Ja."

„Dann finden wir es raus" Er lächelte mich verschmitzt an. Wie kann man über so etwas lachen?

„Du weißt es also gar nicht? Was soll das heißen? Und was ist daran bitteschön so lustig?" ich war völlig irritiert.

„He Rosalie beruhig dich" er versuchte sich ein Lachen zu verkneifen „Ich weiß erst einen Bruchteil von dem was jetzt passiert. Ich bin nicht Gott! Oder naja... wer weiß?" Jetzt fing er wirklich an zu lachen

„Du bist verrückt! Völlig durchgeknallt!" Ich versuchte ruhig zu bleiben, doch sein Lachen steckte mich an und ich begann selbst zu schmunzeln.

Als wir uns beruhigt hatten sagte eine Weile keiner mehr etwas. Es war keine peinliche unbehagliche Stille, bei der keiner wusste was er sagen sollte. Nein, wir dachten beide nur nach. Auch wenn ich ihn nicht ansah spürte ich genau seinen Blick auf mir, ich bekam Gänsehaut und mein Gesicht begann zu glühen, ich drehte dem Kopf noch weiter weg

„Rosalie?" fragte er nach einer Weile noch einmal

„Hm?" ich hob den Kopf und sah ihn an. Ich spürte immer noch dass mein Gesicht feuerrot war, doch als ich ihm in die Augen schaute, verpuffte es, ich war nicht mehr verlegen, wahrscheinlich auch nicht mehr rot im Gesicht. Gebannt klammerte ich mich an seinen Blick und fing an ihn zu erforschen. Zum ersten Mal sah ich ihn wirklich. Seine gerade Nase, die hohen Wangenknochen, diese unglaublich blauen Augen und ein paar Strähnen die noch nass vom Regen waren und ihm ins Gesicht fielen. Er gefiel mir, keine Frage.

Aber da war noch etwas, etwas das ich noch nie in meinem Leben so intensiv wahrgenommen hatte. Es war ein Ziehen in meiner Brust, wie als wöllte alles in mir, in seiner Nähe sein.

Ein Bild von Leon tauchte in meinem Kopf auf. Was ist mit Leon? Hauchte es in meinem Kopf

Ich suchte in mir nach dem was ich gestern noch für ihn empfunden hatte, ich suchte diese Liebe, doch ich fand sie nicht mehr. Alles was mit Tobi und Leon passiert ist schien so unglaublich weit weg zu sein. Verblasst, alt und vergessen lagen diese Geschichten im hintersten Eck meines Kopfes. Präsenter als alles andere war nun Ethan. Ethan und seine Geschichte, unsere Geschichte.

Du musst es so akzeptieren. Mein vernünftiges Gewissen. Das Gewissen das mit Ethan aufgetaucht ist, diese andere Rosalie.

Ich bin nicht mehr die kleine Rose von nebenan die ein normales Teenie Leben geführt hatte.

Mein früheres Leben kämpfte sich noch einmal an die Oberfläche.

Entscheide dich. Hauchte mein neues ich.

Ich würde mit Ethan mitgehen.

Es war wie ein Tritt in den Bauch als ich das beschloss. So war es also jetzt. Es würde niemals so wie früher werden. Ich würde vielleicht nicht einmal zurückkommen.

„Hey Rosalie?" fragte Ethan ein bisschen lauter jetzt noch einmal.

„Ich hab mich entschieden." Hauchte ich.

Er wusste sofort was ich meinte, rutschte an mich heran und nahm mich in den Arm.

„Ich weiß dass es wehtut, aber du hast dich richtig entschieden." Ich klammerte mich an ihn und sog seinen Duft in mich auf. Er roch wie der Wald nach einem heftigen Regenschauer, nach Zedernholz und etwas, das ich nicht beschreiben konnte. Ich grub mein Gesicht tiefer in seine Halsbeuge.

◇The determination -Macht der Zeit◇Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt