Kapitel 5

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"Und du bist sicher, dass das okay ist, ja?"

Seufzend lächelte ich und nickte. Er fragte mich das nun schon zum vierten Mal und jedes Mal hatte ich gesagt, es sei in Ordnung für mich. Ich hatte echt kein Problem damit, seine Freunde jetzt schon kennen zu lernen, immerhin war er ja dabei.

Nachdem wir das Gelände der Uni verlassen hatten, hatte Hoseok sofort das Halsband entfernt und mich zum Mittag in ein kleines Restaurant eingeladen. Es war echt lecker gewesen, aber ich hatte nicht so viel geschafft. Die meiste Zeit hatte er gesprochen, doch das störte mich nicht, seine Stimme klang überaus angenehm. Ich wusste nun das eine oder andere über sein Leben und hatte ihm auch von meiner Mutter und meiner Schwester erzählt. Bevor ich aber wieder traurig werden konnte, hatte er meine Hand genommen und mich einfach nur angeschaut.

Bei dem Gedanken daran wurde mir warm und ich lächelte leicht, auch jetzt hielt er meine Hand. Ich hatte kaum bemerkt, dass wir den Park bereits erreicht hatten und uns einer kleinen Gruppe näherten.

"Hey Leute", rief er und ließ meine Hand erst los, als er die drei Jungs der Reihe nach umarmte. "Wo sind ChimChim und Kookie?"

Ein schwarzhaariger junger Mann mit einem hübschen Gesicht antwortete, dass Kookie keine Zeit hatte und der andere etwas später kommen würde. Er wurde mir als Jin vorgestellt.

"Aww, er ist so süß!", quietschte ein Junge mit hellbraunen Haaren und sprang auf mich zu, was mich etwas zusammenzucken ließ, doch ich versuchte, ruhig zu bleiben.

"Tae, beruhig dich", meinte Jin, doch der Junge mit dem einzigartigen Grinsen schien darauf nicht wirklich zu achten. Stattdessen wuschelte er durch meine Haare und zog etwas an meinen Ohren, ich spürte bereits das Knurren in mir aufkommen, doch versuchte es zu verhindern. Das Vibrieren war ganz leise und ich versuchte es wegzuatmen.

"Wie heißt du denn? Dein Fell ist soo weich! Hoseok, wie heißt er, wo hast du ihn her und warum ist er nur so süß!?" Er schien sich gar nicht beruhigen zu wollen und ich schloss für einen Moment die Augen, um meine Beherrschung nicht zu verlieren. Hoseok wäre bestimmt sauer, wenn ich einen seiner Freunde verschreckte.

Ich spürte, wie der Junge etwas um mich herum ging, doch als er plötzlich seine Hand um meinen Schwanz legte und das Fell gegen die Wuchsrichtung strich, war es vorbei. In Sekundenschnelle hatte sich mein Pelz gesträubt und ich begann ihn anzuknurren.

"Tae, lass sofort los!"

Ich konnte gar nicht so schnell realisieren, was passiert war, als der Junge erschrocken zwei Schritte zurück sprang und Hoseok entsetzt anschaute. Den anderen beiden schien es ähnlich zu gehen. Ich musste meine Schultern etwas lockern, bevor ich meine Lippen schließen konnte und die Zähne verbarg, dann schaute ich ebenfalls meinen Besitzer an. Ich verstand nicht so ganz, was gerade geschehen war und warum er so angestarrt wurde.

Sein Blick lag besorgt auf mir und ich erwiderte ihn etwas ratlos.

"Alles okay?" Ich nickte und war nur froh, dass er auf mich nicht sauer zu sein schien. Erst jetzt fiel mir die seltsame Stille auf und ich schaute die anderen an, die zwischen ihm und mir hin und her blickten. Es war mir unangenehm und mein Schwanz peitschte hin und her, das Fell war noch immer aufgestellt und ich hoffte nur, dass ich nicht so aggressiv wirkte, wie es mir vorkam.

Ich hörte, wie Hoseok tief durchatmete, bevor er zu sprechen begann.

"Also, zunächst einmal Tae, entschuldige bitte, ich wollte nicht laut werden." Der Junge nickte und trat wieder näher, ohne mir gleich zu nah zu kommen. Hoseoks Arm legte sich um meine Schulter und zog mich zu ihm ran. Erneut strahlte seine Wärme eine Ruhe aus, die mir half, meine Anspannung etwas zu verlieren.

Hybrid // YoonSeokWo Geschichten leben. Entdecke jetzt