20. Kapitel

35.8K 1.6K 103
                                    

Morgends wachte ich ziemlich früh auf, schon um sechs Uhr. Ich habe keine Ahnung was mit mir los ist, ich schlafe, wenn ich überhaupt schlafen kann, total schlecht und kurz. Vielleicht hatte Mavin ja recht und ich hab sowas sie Schlafstörungen.

Ich stand auf, zog mir eine Jogginhose an und ging runter, es war noch nichtmal halb sieben und im Haus war es total still. Mücke folgte mir auf Schritt und Tritt, bis ich ihr endlich etwas zu Essen gab. Dann setzte ich mich mit einem Jughurt mit Haferflocken vor den Fernseher, doch Mücke ließ mir keine Ruhe, sie wollte unbedingt mit mir spielen und schnappte sich meine Hausschuh. Ich stand auf und rannte ihr hinterher, mitten im Wohnzimmer fand eine kleine Jagd statt. Doch Mücke hatte anscheinend ihren Spaß, vor mir wegzurennen. Als ich sie gerade am Halsband schnappte und mich mitten auf den Teppich schmiss, horte ich ein pfeifen von der Türe. Ich drehte mich um, wobei mir Mücke wieder entwischte und schaute direkt in Mavins Gesicht. Er fing bei meinem Anblick an zu lachen, ich lag mitten im Wohnzimmer auf dem Boden, mit zerzausten Haaren und total außer Atem.

Während ich mich schnell aufrappelte, ging er zu Mücke und nahm ihr ohne große Mühe, den mittlerweile zerfetzen Hausschuh aus dem Maul.

,,Ich verstehs nicht, warum hört sie auf dich viel besser als auf mich?"

,,Tja, ich bin halt ein Mann."

,,Was soll dass denn heißen?"

,,Männer haben halt immer das Sagen."

Ich boxte ihn gegen die Schulter,

,,Stimm doch gar nicht! Frauen können viel besser den Ton angeben!"

Daraufhin fing er an zu lachen, lachte er mich da gerade aus?

Ich boxte ihn nochmal, etwas stärker. ,,Hey du bist doof!"

,,Haha, denkst du echt, dass das weh tut?"

,,Soll ich nochmal?" und schon hatte ich ihm in den Bauch gezwickt. ,,Hey, du kleines Teufelchen!" und bevor er mich schnappen konnte war ich schon zu Seite gesprungen und sagte: ,,Siehst du, Fauen können auch böse sein."

,,Ja haha aber ich auch." und ehe ich mich versah, fing er an mich zu kitzeln. Ja, ich bin ein sehr kitzeliger Mensch und so kringelte ich mich auch entsprechend auf dem Sofa.

,,Haha...bi-bitte... auf-auf-haha-hören....haha."

Er stimmte in mein Lachen ein und hörte auf mich zu kitzeln, doch wir mussten einfach weiter lachen.

,,Du hättest dich sehen sollen! Wie ein kleiner Wurm! Ich wusste ja gar nicht, dass du so kitzelig bist."

,,Du bist so fies!"

,,Haha und du bist kitzelig!"

Und mit diesen Worten stupste er mich in den Bauch, sodass ich aufquiekte. Als ich mich wieder in seine Richtung drehte und ihn wieder gegen seine Schulter boxen wollte, hatte sich sein Gesichtsausdruck geändert. Er schaute mich mit einem weichen Lächeln an.

,,Du solltest öfters so Lachen! Das steht dir!"

nachdem er das gesagt hatte, ging er aus dem Zimmer und ließ mich etwas verdattert zurück.

~¤~¤

Mittags fuhr ich wieder zu meiner Mutter, doch diesmal fuhr ich mit dem Bus, mir war es irgendwie unangenehm, Mavin ständig zu fragen ob er mich fährt.

Meine Mutter schlief als ich kam und der Arzt erklärte mir, dass sie noch sehr viel Schlaf bräuchte aber auf einem sehr guten Weg ist.

Nach einer halben Stunde, wachte sie auf und war sehr erfreut mich zu sehen. Wir redeten ein wenig und ich erzählte ihr von der Schule und von Mücke.

,,Ach, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gerne ich jetzt zu Hause wäre. Ich weiß ja schon gar nicht mehr wie es dort aussieht."

,,Ich wünschte auch, du wärst wieder daheim, aber vielleicht darfst du ja bald schon für ein paar Stunden oder so nach Hause."

,,Ja das war schön! Ich will Mücke auch mal wieder sehen! Bring sie nächstes Mal doch mit!"

Wir redeten noch ein wenig, bis ich mich wieder verabschiedete. Ich war so froh, dass sie endlich wieder hier war, wo ich sie zumindest jeden Tag besuchen konnte.

Es war acht Uhr und schon langsam dunkel, als der Bus endlich kam. Ich musste ziemlich lange fahren, da der Bus an jeder nächstbesten Ecke anhielt, sodass es schon fast neun Uhr war, als ich an meiner Haltestelle ausstieg.

Ich musste eigentlich nur ein paar Straßen weiter, doch im dunklen kam es mir ewig vor. Als ich gerade um eine Ecke bog, hörte ich Gelächter ein Stück hinter mir. Ich drehte mich kurz um und sah eine Gruppe von besoffenen Typen. In diesem Moment bemerkte einer der Typen auch mich, pfiff und rief:,,Hey du Schnitte, bleib doch mal stehen!"

Doch das bezweckte nur, dass ich doppelt so schnell weiter lief, doch sie kamen immer näher, sodass ich anfing zu rennen. Ich hatte Angst und rannte so schnell wie möglich. Ich hörte immernoch ihr Lachen, Pfiffe und irgendwas, das sie mir zu riefen. Ich rannte noch schneller, als ich endlich in unserer Straße ankam und in unsere Einfahrt einbog und Sturm klingelte.

Ich war so erleichtert als die Türe geöffnet wurde und ein verwunderter Mavin davor stand. Ich stürzte sofort ins Haus und Mavin schloss die Tür wieder.

,,Was geht bei dir ab?"

immernoch etwas außer Atem sagte ich:,,Da waren so besoffene Typen hinter mir her..."

,,Was?"

,,Ja, nicht weiter schlimm, war nur etwas gruselig..."

und mit diesen Worten verzog ich mich in mein Zimmer.

An diesem Abend holte ich mir Mücke mit ins Bett und konnte etwas besser einschlafen.

Ich hatte keine Ahnung, wo ich war, denn es war stockdunkel. Plötzlich hörte ich einige Meter hinter mir lautes Gelächter und den Geruch von Bier. Es kam immer näher und ich fing an zu rennen. Langsam wurde es heller und ich konnte sehen, dass ich auf einer Autobahn war, doch ed fuhr kein einziges Auto. Ich drehte mich um und sah eine Gruppe von besoffenen Typen, die alle schwarz maskiert waren. Schnell drehte ich mich wieder nach vorne und rannte weiter. Plötzlich sah ich meine Mutter, mitte auf der Straße stehen. Ich rannte noch schneller, doch sie kam nicht näher.  Sie rief mir irgendwas zu, doch ich konnte nichts verstehen. Und dann geschah es, plötzlich kam das Auto von Julian von hinten angerast und bevor ich irgendetwas sagen konnte, lag meine Mutter schon auf dem Boden und ich konnte nichts mehr sehen außer Blut. Ich fing an zu schreien und weinte, als mich jemand an der Schulter rüttelte.

,,Lilia, wach auf! Es ist nur ein Traum!"

Langsam setzte ich mich auf, ich war schweißgebadet.

,,Ich bin rüber gekommen, weil ich dich schreien gehört habe, du hast im Schlaf geweint."

,,Ich hab schlecht geträumt."

,,Ich weiß, soll ich bei dir bleiben? Vielleicht kannst du dann besser schlafen."

,,Ähm...ich weiß nicht, dann kannst du wahrscheinlich nicht gut schlafen."

,,Ne ne ich kann nur nicht gut schlafen, wenn ich dich im Haus herumlaufen oder weinen höre."

,,Oh...tut mir leid...ich wollte dich nicht wecken."

,,Ist ok, aber wenn ich nochmal aufwache, dann schlaf ich wirklich bei dir, dass soll nämlich echt helfen! Und jetzt gute Nacht."

und damit verließ er das Zimmer und machte das Licht aus.

Hi, hier das neue Kapitel!
Voted wenns euch gefällt und lasst gerne ein paar Kommis da!
Hel euer Vögelchen :* ♥

Der "Bruder"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt