{7} don't touch me

188 31 11
                                    

Nun standen wir wieder auf diesem verdammt hohen Dach und ich war kurz davor in Tränen auszubrechen.

Ich möchte nicht noch einmal auf eines dieser Spaceboards stehen, ich hatte zu viel Angst davor. Nicht noch einmal wollte ich versagen und Tanyas Spott ausgesetzt sein. Außerdem hatte ich keine Lust auf diese Party, auf die wir jetzt gingen. Wenn Troy sagte, dass sie schräg war, dann lügte er bestimmt nicht. Wieso sollte er auch?

"Können wir nicht auch irgendwie laufen, ich bin mir nicht sicher, ob ich bereit für eine zweite Runde auf diesen Teilen bin", schlug ich vor und Tanya grinste mich an.

"Abgeschreckt vom ersten Mal", sagte sie kichernd und ich verschränkte schützend die Arme vor der Brust. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie von Anfang an perfekt in dieser Tätgkeit war, wieso machte sie sich also die ganze Zeit über mich lustig?

"Ich will es bloß nicht riskieren noch einmal fast zu sterben", verteidigte ich mich schnell.

"Kleiner Tipp." Sie stemmte die Hände in ihre schmalen Hüften, "streng dich mehr an."

Seufzend sah ich zu Troy hinüber, der sich noch nicht an der Diskussion beteiligt hatte.

"Bei den Tests haben wir einmal versucht zu zweit auf einem Spaceboard zu fahren und es hat eigentlich sehr gut geklappt, also ich meine wenn du dich gut festhalten würdest, dann würde es auch klappen. Tanya, wärst du so lieb und würdest Sie heute mitnehmen?" Troy sah fragend zu seiner Schwester, die schon wieder so aussah, als würde sie gleich einen Lachanfall bekommen.

"Tut mir leid, aber ich war noch nie daran interessiert Bedürftigen zu helfen, aber ich meine, schau sie doch an, sie ist eine Prinzessin, sie wird es auch ohne mich schaffen." Tanya musterte mich mit einem abwertenden Blick von oben bis unten und sah dann wieder zurück zu ihrem enttäuschten Bruder.

"Troy, du weißt wo die Party ist, also werden wir uns dort treffen. Innerhalb von Sekunden, schnappte sie sich die Kapsel und den Chip, aktivierte ihr Spaceboard und verschwand vom Dach. Voller Enttäuschung sah ich zu Troy.

"Sie ist jetzt weg, willst du immer noch zu dieser Party gehen?", hakte er mit hochgezogenen Schultern nach und ich steckte seufzend meine Hände in die Hosentaschen.
"Natürlich möchte ich nicht hingehen, aber ich will mir auch keine Feinde machen. Ich meine, das hier ist jetzt meine Heimat." Aus unbekannten Gründen fragte ich mich, wie oft ich diesen Satz heute schon ausgesprochen hatte. Selbst mich verwirrte es, dass ich diese Umstände so leicht angenommen hatte.

Troy fuhr sich durch die dunklen Haare und aktivierte dann auch sein Spaceboard.

"Wenn es dir nichts ausmacht, dann kann auch ich dich mitnehmen", schlug er vor und sah verlegen auf den Boden. Für einen Augenblick dachte ich darüber nach und fragte mich, ob ich es vielleicht doch schaffen würde alleine zu fliegen. Jedoch verneinte ich diese Frage, denn heute würde mich nichts mehr dazu bringen, mich alleine auf dieses Teil zu stellen.

"Okay", stimmte ich schließlich zu und lief in seine Richtung. Troy stand bereits auf dem Board und wartete darauf, dass ich mich zu ihm gesellte. Mit zitternden Beinen stellte ich mich hinter ihn und wartete darauf, dass wir losfliegen. In mir brodelten gemischte Gefühle. Einerseits fühlte ich mich sicher, da Troy bestimmt ein Profi war, aber anderseits habe ich auch Angst davor wieder in die Tiefe zu stürzen. Vermutlich werde ich niemals vergessen, wie es sich angefühlt hatte dem Tod so nahe zu kommen. Wahrscheinlich werde ich jedesmal ein zu schnell pochendes Herz haben, wenn ich auf einem Spaceboard stand.

"Halt dich einfach die ganze Zeit fest und schau nicht nach unten. Konzentriere dich nur auf das Gefühl zu fliegen", meinte Troy mit beruhigender Stimme. Schnell nickte ich, auch wenn er es wahrscheinlich nicht sehen wird.

Torn between planetsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt