{9} grief and new skills

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Sofort erhob ich mich und eilte in die Richtung meiner Tür. Ein weiterer Schrei ertönte und ich hob mir schützend die Hände auf die Ohren. Das Brüllen war voller Leid und Schmerz. Was passierte hier?

Ich öffnete die Tür und stand in einem mittlerweile dunklen Flur.

"Hallo, ist hier jemand?", sagte ich mit fester Stimme und drehte mich in beide Richtungen. Aufgrund der Dunkelheit, konnte ich nicht weit sehen und ich konnte mich ebenfalls nicht mehr daran erinnern, aus welcher Richtung ich vorher kam.

"Braucht hier jemand meine Hilfe", fragte ich jetzt noch einmal lauter, als gerade eben.

Ein weiterer Schrei. Ich zuckte auf. Mein Herz raste. Ich war hilflos. Ich kannte mich nicht im Schloss aus. Wieso hörte niemand anderes die Schreie? Es konnte unmöglich schon jeder schlafen.

Plötzlich tippte mir eine Person auf die Schulter und ich drehte mich mit schnell klopfendem Herzen in einem Zug um.

"Amy, was ist los?", es war Troy, der sich müde die Augen rieb.
"Ich- ich hast du nicht diese Schreie gehört? Sie waren voller Schmerz", redete ich darauf los.

Troy packte mich sanft am Arm und zog mich zurück in mein Zimmer. Da es wieder beleuchtet war, sah ich jetzt in sein verwirrtes Gesicht. Seine dunklen Augenbrauen waren zusammengezogen. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.

"Bist du dir sicher, dass du dir das nicht eingebildet hast?", hakte er nach und ich verschränkte die Arme vor der Brust.
"Wie soll man sich so etwas einbilden? Ich habe den Schmerz dieser Person förmlich gespürt. Es- es ist unmöglich, dass du es nicht gehört haben sollst", widersprach ich ihm hysterisch.

Wie konnte es möglich sein, dass er es nicht gehört hatte? Dieses Brüllen war nicht leise gewesen, es hatte meinen ganzen Kopf und meine ganzen Gedanken gefüllt. Es war nicht möglich, dass ich mir es eingebildet hatte. Oder?

"Vielleicht liegt es auch an den Kapseln. Wahrscheinlich muss dein Körper sich daran gewöhnen und das sind die Nebenwirkungen", mutmaßte er. Seufzend ließ ich mich auf meinem Bett nieder und starrte an die Decke.

"Ist so etwas schon einmal passiert?", fragte ich nach.
"Nein, nicht, dass ich wüsste. Aber du bist wohl die einzige Person in Kruxton, die auf der Erde gelebt hatte. Es passieren manchmal komische Dinge hier. Wenn du willst kann ich morgen auf der Arbeit nachfragen, ob die Kapseln so etwas verursachen können", meinte er, während er sich neben mich setzte.

"Das wäre lieb von dir", dankbar lächelte ich ihn an. Obwohl Troy dachte, dass die Schreie nur eine Einbildung waren, konnte ich mich nicht an diesen Gedanken binden. Was wenn wirklich eine Person hier litt?

"Hey, hattest du schon immer diese roten Strähnen?", hakte er plötzlich nach und ich zog verdutzt eine Augenbraue in die Höhe.

Ich lief zu meinem Spiegel und erstarrte als ich mein Spiegelbild erblickte. Dutzende an Strähnen waren rot gefärbt. Meine blonde Mähne, konnte man beinahe nur noch durchschimmern sehen. Sanft fuhe ich mir durch das Haar. Das war wirklich ich, denn die Person im Spiegel machte genau das Gleiche. Wie war das nur möglich?

"Das kann nur eines bedeuten", meinte Troy, "deine Verwandlung zum Kruxtaner beginnt."

"Zuerst sagst du, dass ich mir Geräusche einbilde und jetzt sagst du so etwas. Ich weiß nicht was das alles bedeuten soll- ich weiß nicht einmal mehr was ich denken soll", seufzte ich, während ich mein verändertes Spiegelbild weiterhin beobachtete. Die Farbe war viel zu grell für meine helle Haut und meine grünen Augen.

"Tanya hatte bereits erwähnt, dass unser menschliches Aussehen nur eine Tarnung ist. Dein Körper war noch nie in seiner vollständigen Kruxtaner- Form und jetzt beginnt er mit seiner Verwandlung", erklärte er mir und ich ging wieder mit hängenden Schultern in seine Richtung. Seit ich auf diesem Planeten wae, kam eine Überraschung nach der anderen.

Torn between planetsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt