Chapter Three

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Jane scheint so gar nicht müde zu sein. Schade eigentlich. Nicht das ich ihn nicht leiden könnte, ganz im Gegenteil, aber etwas Ruhe hätte ich gar nicht so schlimm gefunden. "Hey ehm.. Lisbon?" kommt es von der Beifahrerseite. "Hm" erwiedere ich abwesend. "Vertrauen Sie mir?" "Ja.. natürlich.. Wir sind auf dich angewiesen. Du bist uns eine große Hilfe. Natürlich vertrauen wir dir." meinte ich etwas verwirrt. "Nein.. Ich meinte ob SIE mir vertrauen" erwiedert er, während er weiterhin aus dem Seitenfenster auf die vorbeirauschende Landschaft schaut. "Jane ich verstehe die Frage nicht.. was meinen Sie?"

Jane dreht sich nun zu mir. Ich wende zwar meinen Blick nicht von der Straße ab, aber ich kann seinen Blick auf mir lastend spüren. "Lisbon was ist mit los mit Ihnen?" fragt er. An seiner Stimme kann ich erkennen, dass er wirklich besorgt scheint. Andererseits habe ich nicht erst einmal miterlebt wie er Verdächtigen Besorgniss und Mitgefühl vorspielt. "Ich verstehe nicht... was soll los sein? Mir geht es gut." "Teresa.. wir kennen uns jetzt bereits 4 Jahre. Du weist das ich nicht gerade dumm bin. Ich erkenne wenn Menschen mich anlügen. Deshalb frage ich dich was los ist. Ich frage dich nicht als Mr. Jane, der Berater des CBI, sondern als einfach nur Patrick, der sich Sorgen macht." Er klingt wirklich ernsthaft verunsichert.. Außerdem weis ich nicht wann er mich das letzte mal Teresa genannt hat. Jetzt bin ich verunsichert. "Patrick.. ich weis nicht wie du darauf kommst. Alles ist ok. Mir geht es gut." meine ich um ihn irgendwie zu beruhigen. Seine sonst so lockere und entspannte Art hat sich in ernsthafte Fürsorge für mich verwandelt. Ich weis nur nicht warum.

"Teresa bitte.. sag mir was los ist. Wenn jemand deinen Kopf verstehen kann, dann doch wohl ich!" Ich schrecke auf. Warum spricht er meinen Kopf an? Ich habe nie irgendwas in der Art erwähnt. Wie kommt er darauf? Oh verdammt er hat meine Überraschung bemerkt.. "Du kommst seit 2 Wochen noch viel früher zur Arbeit als sonst. Du siehst müde und fertig aus. Wie lange hast du diese Nacht geschlafen?" Ich schaue ihn kurz an. Also die Wahrheit kann ich ihm nicht sagen. 1 1/2 sind keine Antwort die ihn beruhigen und mich in Ruhe lassen würde. "Keine Ahnung.. bestimmt 6 oder 7 Stunden. Jane bitte. Mir geht es gut!" Ich höre wie meine Stimme genervter wird. Das wollte ich nicht. Ich bin nicht sauer auf ihn. Bitte hör auf zu Fragen Jane..

"ok Teresa.. wenn du meinst dann glaube ich dir. Aber ich bitte dich darum, wenn du irgendwann doch feststellt, dass du nur 2 Stunden geschlafen hast und irgendwas nicht stimmt. Sag mir bescheid. Ich will dich nicht verlieren!" Mein Kopf explodiert gerade. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Wieso Jane.. wieso kannst du dich nicht einfach überhaupt nicht für mich interessieren. So wie jeder andere auch?..

Ich gebe ein kurzes, fast unhörbares "Okay" von mir. Mehr bringe ich nicht raus. Er streichelt mir kurz ein mal über den Arm, dann lehnt er sich gegen die Seitenscheibe und macht die Augen zu. Ich höre gerade noch wie sein Atem langsamer und regelmäßig wird, da rollt eine einzelne Träne über meine linke Wange. Bitte nicht jetzt.. wir sind in einer virtel Stunde da. Wenn ich jetzt einen Nervenzusammenbruch bekomme kann ich das niemals von den Anderen geheim halten.. erst recht nicht von Patrick. Ich atme ein mal tief ein und wieder aus. Schnell wische ich einzelne Tränen aus meinem Gesicht und schaffe es mich zu beruhigen bevor es außer Kontrolle gerät. Schüchtern schaue ich so unauffällig wie möglich zu Jane rüber. Ein Glück, er scheint nichts mitbekommen zu haben. Ich kann mir zwar nicht vollkommen sicher sein, aber ich habe ein Recht gutes Gefühl.

Für den Rest der Fahrt versuche ich mein Bestes meinen Kopf auszuschalten und einfach die Strecke hinter mich zu bringen.

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Please.. don't try to help me..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt