Verloren!

Kapitel 6

Wir sind schon locker 4 oder 5 Stunden gelaufen! Meine Füße sind voll von Blasen!", klagte Mia. Robert rollte die Augen und drehte sich während des Laufens um. „Trainiere, Schwesterchen. Jeden Abend 20 Minuten laufen", zwinkerte er ihr zu, machte aber keine Anstalten stehen zubleiben. Larry ließ sich gegen einen Baum fallen. „Wir können aber wirklich mal eine Pause machen", meinte er und nickte Mia zu. Die lächelte ihm dankbar zurück. Robert schlug sich die Hand vor sein Gesicht. „Jetzt machst du auch noch schlapp!" Larry grinste von einem Ohr zum andren. „Ich mach nicht schlapp, ich lade mich nur auf." Larry setzte sich demonstrativ an einen Baum. "So, ich Lade" Mia lachte. Robert schlug sich mit der flachen Hand vor den Kopf. „Ihr spinnt alle komplett!" meinte er, setzte sich dann aber auch hin. Jeder nahm sich etwas zu essen. Larry kramte ein wenig in seinen Sachen umher und fand etwas. „Cool, guckt mal! In der wasserdichten Tüte war auch noch mein alter MP3-Player, den ich auf dem Weg eigentlich entsorgen wollte, weil... kommt schon, wer hört heutzutage noch MP3-Player? Hört euch mal diesen Song an!" Larry drückte den großen Player-Knopf und schon dröhnte Heavymetal so laut durch den Wald, das sich Mia und Robert die Ohren zu hielten und Robert schrie: „Mach die Sc***** aus!" Larry lachte einfach nur und ließ den Player fallen. Robert sah seine Chance, richtete sich auf, was einem mit zugehaltenen Ohren nicht leicht fällt und rannte zu Larry. Robert hob den MP3-player auf und schleuderte ihn mit voller Wucht gegen einen Baum. Die darauf folgende Stille war fast beunruhigend. „Ey, was soll das?", schrie Larry. Robert winkte nur ab. Er griff zu seinen Sachen, setzte sie sich sich auf den Rücken. „Du wolltest ihn doch so oder so entsorgen", meinte er achselzuckend. Larry wusste das Robert Recht hatte, beharrte aber bei seiner Meinung. „Das war der einzige Interessante Gegenstand den wir hier zur Unterhaltung hatten!" Robert rollte mit den Augen, und seufzte. Er blickte sich um. Bäume nur Bäume. Mann sah nichts. Der Wald war undurchdringlich. "Das wichtigste ist jetzt das wir den Fluss nicht verlieren!", mahnte Robert. Er setzte zum Gehen an. „Ey warte mal nicht so schnell!", meckerte Larry. Er drückte sich ächzend hoch, griff nach schnellem Halt suchend nach einem kleinen dünnen Ast. Das war keine so gute Idee. Der Ast brach sofort und Larry fiel mit dem Gesicht voran mitten in ein Matschloch. Stille breitete sich aus. Robert und Mia mussten krampfhaft das Lachen verkneifen. Larry hob ganz langsam den Kopf. Er wischte sich einmal mit der kompletten Hand durchs Gesicht. Als er diese komplett verdreckt sah, schaute er vorsichtig zu Mia und Robert, fing langsam an zu grinsen und fragte verlegen: „Ich sehe richtig beschissen aus oder?" Robert konnte nicht mehr länger. Er platzte fast vor Lachen. Larry meinte später zu ihm, dass man das locker bis zum Nordpol oder weiter gehört hat. Robert schmiss sich auf den Boden und rollte sich herum. „Ich ..Ich..haha Ich kann nicht mehr...du siehst so häss..!" Larry schnitt ihm das Wort ab. „Ja ja schon Ok! Wenigstens sitzen meine Haare noch" Er fuhr sich mit der Hand einmal durch seine von der Sonne gebleichten goldbraunen Haare, was er nach zwei Sekunden wieder derartig bereute. Robert bekam wieder einen Lachanfall und Mia musste jetzt auch kichern. Larry setzte sich wieder. „Ich glaube, heute hab ich einfach nicht meinen Tag!", murmelte er. Robert klopfte ihm auf die Schulter, trat zwei Schritte zurück, drehte sich mit ausgebreiteten Armen im Kreis herum und lachte: „Nicht dein Tag? Was redest du? Das ist der beste Tag deines Leben! Wir sind hier, frei und ziellos im Wald, die Vögel singen für uns und da unten fließt ein Fluss!" Larry rollte die Augen. Robert starrte ihn an. Larry hob irritiert den Kopf. „Was?" Robert grinste. „Schon vergessen?", lachte er. „Du siehst aus wie ein Schwein!" Larry atmete tief ein, sprang auf und rannte zum Wasser. Nachdem er geprüft hatte dass das Wasser auch tief genug war, setzte er zu einem Kopfsprung an. Als er wieder auftauchte, schüttelte er sich sein wieder blondes Haar aus dem Gesicht. Mit beiden Händen schmiss er sich Wasser ins Gesicht und wusch es. Total nass aber wieder sauber stand er einige zeit später neben seinen Freunden. "So alles bereit zum weiter marschieren?", fragte Larry, welcher schon sehr viel besser drauf war. "Jo los gehts!" meinte Robert und begann zu laufen. "Ich schlag uns hier durch!" Er griff sich einen stabilen Stock und begann wie wild auf hohes Gras, Büsche, eigentlich alles was im im Weg war. Larry beruhigte ihn. "Alles gut, alter Junge. Wir müssen heute noch nicht raus. Wir haben Essen für 2 Tage!" Je früher desto besser!", murmelte Robert und schlug ohne Pause weiter. Larry zuckte mit den Achseln und lief hinter Robert her.