Das Begehren

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„Herr, lass mich nur einmal deine göttliche Kraft spüren. Wenn du meinen Wunsch erfüllst, werde ich dein treuester Diener sein und alle deine Befehle befolgen, auf Erden und im Himmel."
Erwartungsvoll öffnete David seine Augen und betrat sein Zimmer.
Doch auch dieses Mal hatte Gott nicht sein Gebet nicht erhört. Wie immer.
Seine Angebetete war noch nicht mal ansatzweise im Raum. David sagte zwar meistens noch dazu, dass ER sich nicht die Mühe machen musste und Kleidungsstücke zu realisieren, aber da sie ja nicht da war...
Eigentlich war David nicht gläubig. Nur wenn er etwas wichtiges wollte. Religion spielte keine Rolle. Sie kam ihm dadurch nicht näher.
Andere Möglichkeiten als ein Wunder sah er aber nicht, um sein Begehren zu stillen. Wieder einmal stellte er sie sich nackt vor, wie er mit seinen Händen über ihren Körper gleitet...
Er spürte die Vorstellung sofort am Körper. Sein Begehren konnte nicht gestillt werden.

David dachte aber nicht nur an Sex. Er wollte, dass sie an seiner Seite lag, den Kopf auf seiner Brust, und schön war. Er wollte mit ihr lachen mit ihr zusammen liegen auf der Wiese, nur sie beide auf der Welt.
Nähe, weibliche Wärme und Weiche wollte er spüren, am ganzen Körper.
Er dachte auch oft daran, warum er so begehrte, so verzweifelt anders liebte. Seine Freunde liebten schneller, einfacher. Denen fiel so etwas leicht, er würde sein Ziel nie erreichen.

Was würde er dieses Wochenende tun? Er könnte mit sich mit einen Freund treffen, einen sozialeren.
Oder er könnte hier am Computer lesen, sehen, schreiben und spielen, oder auch was draußen machen, durch den Wald spazieren.
Er entschloss sich, erst einmal an einer neuen Bildbearbeitungssoftware, mit der er ihr Gesicht auf einen anderen Körper setzen wollte. Das würde ihn erregen.

Nachts, dachte er. Trauer, voll Trauer waren seine Gedanken. Zu nichts würde er es bringen. Die Schule hatte er schon vor Jahren verlassen, ein Beruf wollte auch nicht kommen.
David war ein Versager.
Er würde sein Leben mit Träumen zerstören, wenn er es nicht schon getan hatte.

Überlegungen, wie er an sie heran kommen könnte, hatte er viele.
Er hatte versucht, ein Freund von ihr zu werden, doch mehr als ein Bekannter wurde er nicht.
Nachts in einer dunklen Gasse, könnte er sie vergewaltigen oder entführen, der Gedanke war ein undenkbarer Schauder, ein Witz. Aber dennoch...
Ein Wunder könnte sie zu ihn bringen.
Oder er könnte berühmt werden, oder ähnlich interessant für sie werden.
Doch nichts davon würde passieren. Er würde ewig nur einen Traum haben.