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Bin ich die einzige, für die Jungkook auf diesem Bild aussieht, wie Baekhyuns Sohn?? xD
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Jiwoo POV

Es war schon zwei Uhr Morgens, aber ich lag immernoch wach. Das Bild von Jungkook, wie er mitleidig die Hand nach mir ausgestreckt hatte, ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Waren meine Worte zu viel gewesen? Er sah so verletzt aus... Ihn so zu sehen hätte meinem Ich von vor einem Jahr mehr als nur das Herz gebrochen. Es hätte meine ganze Welt zerstört. Selbst jetzt fühlte ich mich unglaublich schlecht, wenn ich an vorhin zurück dachte. Einerseits wollte ich das wieder zurück nehmen. Aber andererseits hatte ich in der Situation einfach das ausgesprochen, was schon länger in meinem Kopf rumgeisterte. Also musst ja eigentlich was Wahres dran sein.
Und dennoch...

Er war der, den ich über alles geliebt hatte.
Bevor ich nach Busan zog, war ihn wiederzusehen alles, was mir wichtig war. Jetzt war ich mir nicht mehr sicher. Jungkook war so anders. Nicht der, den ich erwartet habe, hier zu treffen. Liebte ich ihn denn noch? Wenn ja, was an ihm? Oder wo konnte ich diese Person in ihm finden? Hervor bringen?
Auf jeden Fall konnte ich mir nichts vormachen. Ich vermisste ihn. Zumindest die Zeit, in der wir in unserer eigenen Welt waren. In der es nur uns gab.

Am nächsten Tag konnte ich mich nicht einmal wirklich auf die Uni konzentrieren.

"Alles okay?", fragte Kihyun, der essender Weise in der Pause neben mir saß. Eine kleine Stelle unter seinem Auge war immernoch blau.
"Ja, mach dir keine Sorgen um mich."
Kihyun stellte das Essen ein und sah mir in die Augen.
"Eine Frage."
"Hm?"
"Liebst du ihn?"

Verwundert starrte ich ihn nur an. Zum einen, weil mich seine Frage ziemlich überraschte - und zum anderen, weil ich nicht wusste, wie ich antworten sollte. Anscheinend dauerte es ihm dann auch zu lange, sodass er sich wieder seinem Essen widmete.
"Schon gut, du musst nicht antworten."
...aber auch, wenn er das sagte, fühlte es sich nicht so an. Er war definitiv unzufrieden. Warum auch immer.

"Hey!"
Kihyun und ich sahen hoch und erblickten Minhyuk vor uns.
"Sieht aus, als wäre Jungkook heute wieder nicht da", meinte dieser.
"Wo wir gerade von nicht da reden", versuchte Kihyun von Jungkook abzulenken, "wo bleibt Wonho?"
Minhyuk lachte (auf eine gruselige Weise) und zeigte dann in eine bestimmte Richtung. Wir folgten dieser und sahen schließlich Wonho und Hyungwon etwas weiter weg von uns. Sie unterhielten sich und es war nicht zu übersehen, wie nervös Wonho war. Ich musste lächeln. So war ich auch mal.

Als ich nach der Uni mit meinem Nachbar-bester-Freund-wasauchimmer an der Station stand, erzählte er mir aufgeregt von seinem Gespräch mit Hyungwon. Doch egal, wie sehr ich es ja auch wollte - ich konnte ihm nicht folgen. Meine Gedanken waren wo anders. Dann beschloss ich es.

"-Sag mal Jiwoo, hörst du mir überhaupt zu?"
"Tut mir leid, kannst du deinen 'Bericht' für später aufheben? Ich muss noch was erledigen", sagte ich und verließ die Station. Verdutzt schaute mir Wonho kurz hinterher, aber ich wusste, dass er mich verstehen würde.

Als ich wieder auf der Straße stand, rief ich meinen Bruder an.
"Hey, Jiwoo! Sorry, dass ich dich letztes Mal abwürgen musste, aber-"
"Schon gut - könntest du mir helfen?"
"Klar, wobei?"
"Jungkook's Adresse."

Stille.

"Hör zu, Jiwoo... Es tut mir leid, aber was das angeht, kann ich dir wohl nicht helfen. Ich verheimliche ja nur ungern etwas vor dir, aber Jungkook hat mich ausdrücklich darum gebeten, dir nichts von ihm zu erzählen."
"Ich verstehe das einfach nicht!! Wieso kann niemand...?! Sorry, ich wollte nicht laut werden. Aber es ist wichtig. Etwas ist mit ihm passiert, das weiß ich genau. Und ich muss es wissen."
"Wie schon gesagt, es war sein Wunsch, dir nichts davon zu erzählen."

Ich brauchte eine andere Strategie.

"Er war sowieso schon bei mir."
"Wie bitte?!"
"Und er hat... Sagen wir unerwartete Dinge gesagt."
Ich hörte ein Seufzen. Dann nannte er mir endlich die Adresse.
"Aber die hast du nicht von mir, klar?"
"Natürlich - danke!"

Sofort machte ich mich auf den Weg und klopfte energisch an der Tür, als ich seine Wohnung gefunden hatte. Ich wartete ein paar Sekunden, die zu einer Minute wurden, dann zwei, dann drei. Immer wieder klopfte ich, aber niemand öffnete die Tür. Das nächste Mal klopfte ich fester, und plötzlich ging die Tür von allein auf. Sie muss nicht richtig zugemacht worden sein. Aber warum?

Langsam betrat ich die Wohnung und wäre es nicht Jungkook, der hier lebte, hätte ich sie sofort wieder verlassen. Überall lagen Klamotten auf dem Boden, Müll und zerknickte Aufzeichnungen dazwischen. In der kleinen Küche hatte sich das dreckige Geschirr zu einem monströsen Haufen gestapelt und gelüftet wurde hier wohl auch schon länger nicht mehr. Ich bahnte mir einen Weg durch die Unordnung, bis ich glaubte, die Zielperson gefunden zu haben. Er saß auf einem Stuhl und sein Kopf lag auf dem Tisch.

"J-Jungkook...?"

Keine Reaktion. Absolut gar nichts. Ich trat immer näher an ihn heran, bis ich direkt neben ihm stand. Der Anblick ließ mich wieder ein paar Schritte zurück stolpern. Schaum war vor seinem Mund, seine Augen nach oben gerollt und halb geschlossen.

Was zur Hölle war passiert??

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Dafür, dass gestern nichts kam, ein langeres Kapi (/^▽^)/

Who Are You? || Jungkook x Leser FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt