Das Lied der Blume

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Wenn die Stille der Nacht den Tag verdrängt und das Lied der Vögel langsam hinfort trägt,
Wenn der Mond am Himmelszelt erscheint und sich eine graue Nebeldecke über die Erde legt,
Dann ist die Zeit gekommen in der alles ruht und man nur das Rascheln der Blätter im Wind hört,
Es ist eine Zeit in der die Sterne funkeln und niemand das Lied des Wolfes stört.

Doch in dieser dunklen Zeit, in welcher nur der Mond und das Sternenlicht den Weg erleuchten,
Wächst langsam eine schwarze Blume, die ihre unbegreifliche Schönheit nur der Dunkelheit enthüllt,
Eine Blume so schwarz wie die Federn der Raben die bei Einbruch des Tages ihre Kreise drehen,
Eine Blume so einsam und alleine das die Blätter der Weide wegen ihrem traurigen Lied weinen.

Ein Lied voller Tod und Leid welches von der Grausamkeit dieser Welt berichtet,
Es handelt von den Verletzten und Verrückten die krankhaft nach Erlösung suchen,
Das Lied so schwarz wie die Seele eines Toten der auf dem Schlachtfeld starb,
Allein und verbittert singt die schwarze Blume ihr Lied auf den Gräbern der Gefallenen.

Und wenn die Sonne sich langsam nach oben schleicht und die Welt mit ihrem strahlendem Licht erfüllt,
Wenn der Mond seine Wege zieht, der Wolf sich in seiner Höhle versteckt und die Sterne erlöschen,
Dann verstummt die Blume und das Lied voller Tod und Leid wird in die weite Welt getragen,
Doch in einer anderen Zeit wird es wieder Nacht und eine neue Blume wächst auf den Feldern der Vergessenen.

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