Bester Freund

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[Vorsicht! Triggerwarnung!]

Du bist mein bester Freund, David...

Niklas keuchte und krallte sich an David's Schultern, während dieser seinen Hals mit kleinen Küssen übersähte und in einem beständigen Rythmus in ihn stieß.
Der Orgasmus überkam ihn mit solch heftiger Wucht, dass er einen Moment lang nicht mehr wusste, wo oben und unten war. Er spürte wie sich David in ihm ergoß und auf ihm zusammen sackte.

...und ich liebe dich.

Sein bester Freund rollte sich von ihm runter und sie beide rangen nach Atem.
,,Fuck, das war verdammt gut!", keuchte David noch leicht atemlos und grinste ihn an. Dann öffnete er bereitwillig seine Arme, sodass sich Niklas an ihn kuscheln konnte.

Ich liebe dich, doch ich weiß, dass mich nicht liebst. Jedenfalls nicht so, wie ich dich liebe.

Niklas liebte es dem Herzschlag des Lockenkopfes zu zuhören, während dieser sich allmählich verlangsamte. Eine halbe Stunde gönnte David ihm heute die Nähe, das war länger als sonst. Doch wie all die Nächte zuvor, löste sich sein bester Freund irgendwann aus der Umarmumg und verließ das Bett. Er zog sich unter den müden Blicken von Niklas wieder an und verschwand mit den Worten ,,Wir sehen uns, Brudi" aus der Wohnung.

Wenn du doch nur wüsstest, wie sehr ich dich neben mir vermisse. Wie ich mich tief in meine Decke einkuschle, um noch ein wenig von deinem Geruch aufzunehmen.

Niklas stand erst gegen Mittag auf. Der Sex gestern Abend hatte ihn ziemlich ausgepowert. Bei dem Gedanken daran, wie David ihn gestern dominat auf das Bett geworfen hatte und ihn verlangend und heiß geküsst hatte, stieg die Röte in seine Wangen.
Sie waren kein Pärchen. Nur Freunde. Beste Freunde mit gewissen.....Extraleistungen.

Das erste Mal, als wir Sex zusammen hatte, war es für mich wirklich nicht mehr, doch von Mal zu Mal verliebte ich mich ein kleines Stück mehr in dich.

Der Tag verging. Es wurde Abend, eine Nachricht von David erreichte ihn. Sie trafen sich in ihrem Stammclub mit ein paar Freunden. Sie hatten eine gute Zeit, bis ein Typ anfing mit David zu flirten, die beiden verzogen sich auf der Tanzfläche und schienen viel Spaß miteinander zu haben. Niklas kam die Galle hoch und in seinen Augen brannten Tränen. Er schnappte sich seine Jacke und verschwand nach draußen.

Hätte ich doch nur geahnt, wie sehr du mich hintergehen,....

Niklas hörte Schritte hinter sich, eine Stimme, die seinen Namen rief. David packte ihn, hielt ihn fest. Tränen kullerten über die Wangen des Langhaarigen. Der Lockenkopf nahm ihn in den Arm, küsste sanft immer wieder seine Stirn und Wange, flüsterte beruhigende Worte, während Niklas sich an seiner Schulter ausweinte.

Als er sich einigermaßen beruhigt hatte, nahm David ihn bei der Hand und brachte ihn nachhause. Sie hielten Händchen die ganze Zeit über und das machte Niklas glücklich. Sie erreichten seine Wohnung.

Und dann hatten sie Sex. Mal wieder. Niklas kuschelte sich wieder an David.
,,Hast du Sex mit anderen?" Diese Frage beschäftigte ihn schon lange.
,,Nein, habe ich nicht. Ich schwöre es dir"

...wie sehr du mich belügen würdest.

Sie hatte sich seit einer Woche nicht mehr gesehen. Niklas hatte ihm geschrieben, dass er ihn besuchen kommen würde.
Als er die UWG erreichte, wurde ihm die Tür von Nils geöffnet, der, nachdem sie sich mit einer Umarmung begrüßt hatten, sich wieder in sein Zimmer verzog.

Niklas öffnete David's Tür ohne zu klopfen. Er hätte nie und nimmer daran gedacht, dass sein bester Freund etwas zu verbergen hatte. Aus der oberen Etage des Zimmers ertönte ein Stöhnen, das Niklas bis ins Mark erschütterte.
,,Ahh, Jako!"

Niklas taumelte rückwärts aus dem Zimmer, zog die Tür wieder zu und starrte sie in Schockstarre an. Dann begannen Tränen über seine Wangen zu fließen und plötzlich war Nils da, führte ihn in sein Zimmer und verfrachtete ihn auf sein Bett. Nils nahm ihn in den Arm und er weinte den ganzen Schmerz und die ganze Wut an dessen Schulter heraus.

Du hast mir das Herz gebrochen, David.

Nils sagte, er würde schnell zum Späti gegenüber gehen und ein bisschen Alkohol besorgen, damit er seinen Liebeskummer für eine Weile vergessen konnte.

Als er allein war, entdeckte er den Rasierer auf Nils' Schreibtisch. Er wusste, wie man ihn auseinander baute, er hatte das schon oft getan. Er beeilte sich, denn er hatte Angst, dass Nils ihn erwischen würde. Er klammerte sich an der kleine Klinge fest, wie an einem Rettungsring.

Ich gab dir mein Herz, meine Seele, meine gesamte Existenz, aber du hast mich nur zerstörst. Mein Herz, mein armes, kleines Herz, hast du herausgerissen und zertreten, nur um dann mit den Scherben meine Seele zu verstümmeln.

Er zog die Klinge einmal über das rechte, dann über das linke Handgelenk. Selbst als das Blut über seine Hände floss und seine Sicht langsam verschwamm, konnte er nur an David denken.

Du bist mein bester Freund, David...
...und ich liebe dich.

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