IV. Kapitel - Die Party

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Avery

Auf dem Weg ins Waisenhaus habe ich Liz versucht die Geschehnisse von heute Morgen zu schildern. Sie ist komplett ausgeflippt und hat nur noch neben mir gequietscht. Sie sagte nicht mehr zu dem Thema außer: „Er ist so heiß!" oder „Wir müssen auf diese Party!". Jetzt sitzen wir im Wohnzimmer und kriegen eine Standpauke von Mrs. Tales, da ich noch immer den Rock anhabe.

„Könnt ihr euch nicht ein einziges Mal angemessen verhalten? Wieso müsst ihr euch immer so aufführen? Wenn ich noch einmal sehe, dass du dich gegen meine Anweisungen auflehnst Avery, wird es gewaltige Konsequenzen geben! Jetzt geht auf euer Zimmer und macht eure Hausaufgaben! Als Strafe dürft ihr heute den Tisch abräumen und habt bis auf Weiteres Hausarrest! Kapiert!?", schreit sie uns jetzt schon geschlagene fünfzehn Minuten lang an.

Sie ist eine Hexe.

Und gleich was für eine.

„Kein einziger Lehrer hat etwas zu meinem Rock gesagt, weil er bis über meine Knie geht und somit erlaubt ist! Also müssen Sie sich nicht so sehr aufregen. Wird nicht wieder vorkommen, aber wenn Sie uns Hausarrest geben wird es leider erneut auftreten, dass ich diesen Rock anziehe. Oder vielleicht ziehe ich dann doch den noch etwas kürzeren an? Was denken Sie, Mrs. Tales?", sage ich mit einem zuckersüßen Lächeln.

Es lief schon immer so ab. Wir bekamen Ärger und ich sorgte dafür, dass die Strafe gemildert wurde, indem ich ihr drohte den Ruf unseres Instituts durch den Dreck zu ziehen. Diese Frau hat sich noch nie um mich gekümmert, also wieso sollte ich mich um ihren Ruf kümmern?

Mrs. Tales beginnt vor Wut rot anzulaufen, jedoch bleibt sie stumm. Erst nach ein paar Minuten sagt sie streng: „Heute Abend räumt ihr den Tisch ab. Jetzt macht ihr Hausaufgaben. Sofort!"

Sehr schön.

Mit einem zufriedenen Lächeln gehe ich aus dem Zimmer, dicht gefolgt von meiner Besten Freundin.

„Du bist verrückt! Irgendwann wirft sie dich hier raus!", erklärt Liz energisch. Ich zucke nur mit den Schultern.

Nachdem wir unsere Hausaufgaben erledigt haben, gerade zu Abend gegessen haben und nun den Tisch abräumen beginnt Liz erneut das Thema auf Bryce seine Party zu lenken.

„Also wenn wir keinen Hausarrest haben und wir eh noch nichts für Samstag geplant haben können wir doch bestimmt-"

Ja! Ja! Ja!

„Nein! Nein! Nein! Vergiss es. Kommt garnicht in Frage. Er ist sowas von ein Idiot und ich gehe nicht auf Partys von irgendwelchen arroganten Vollpfosten. Also nein, wir gehen nicht auf Bryce seine Party", falle ich ihr schnell ins Wort.

„Doch natürlich! Er will dass du kommst."

„Was er will interessiert mich einen scheiß Dreck!", gebe ich genervt von mir.

„Ach bitte Ave! Wir gehen so selten feiern und du weißt ich liebe Partys. Kannst du deiner Besten Freundin nicht einmal einen Gefallen tun?", sie sieht mich mit ihrem Hundeblick an.

„Aber-"

„Man Avery jetzt stell' dich nicht so an! Du weißt früher oder später werden wir auf eine Party gehen, weil ich dich sonst nicht in Ruhe lassen werde. Also lass uns am Samstag gehen bevor wieder tausende Klausuren anstehen. Biiiiiitte!", sie schiebt, wie ein Kleinkind, ihre unter Lippe nach vorne. Das macht sie schon seitdem ich sie kenne.

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