Willkommen zurück

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„Was macht Sie glücklich?". Eine kurze schweigende Pause folgt. „Ich weiß es nicht.", schnauft Hannah. Sie sitzt auf einer Couch und gegenüber von ihr sitzt eine Frau in einem Sessel. Sie ist älter als Hannah, so zwischen 35-40 Jahre alt und ist bestimmt schon Mutter. Sie hat zusammengebundene braune Haare und trägt eine schmale, schwarze Brille. Mit ihrer linken Hand hält sie ein Brett, auf dem ein Blatt Papier mit Notizen liegt. In der anderen Hand hält sie einen Kugelschreiber, mit dem sie sanft auf und ab wippt. Außerdem trägt sie einen weißen, langen Kittel an dem ein Kärtchen hängt, auf dem steht:

Dr. Snow

Psychologin

Hannah hat sich in psychiatrische Behandlung begeben, wie sie es Bruce versprochen hatte. Mittlerweile ist 1 Jahr vergangen, seit sie aus Gotham geflohen ist. Sie ist wieder zurück in Frankfurt, wo sie gelebt hatte bevor Hannah nach Gotham gegangen ist. Sie trägt nach wie vor ihre Lieblingsfarben Rot und Schwarz. Hannah trägt eine knallrote, edle Anzugshose und dazu den passenden roten Sakko. Darunter ein schlichtes, schwarzes T-Shirt. Nachdenklich und traurig sitzt sie der Psychologin gegenüber. „Was macht mich glücklich?", fragt sich Hannah selbst. „Nagut, ähm. Dann frag ich anders. Waren Sie in Gotham glücklicher als hier?". Hannah denkt nach und antwortet: „Ja.". „Und wieso? Was hat sie dort glücklicher gemacht?". Hannah bekommt glasige Augen. „Jerome...". "Aber er hat sie misshandelt und geschlagen.", erwidert Dr. Snow. "Ich weiß. Aber allein bei ihm zu sein, das allein hat mich schon sehr glücklich gemacht.". Die Psychologin macht sich Notizen, während sie Hannah zuhört. "Also dann, die Stunde ist um. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende Miss Black.". "Danke. Ihnen auch.". Beide geben sich lächelnd sie Hände und Dr. Snow begleitet Hannah zur Tür.

"Und schon mehr herausgefunden?", fragt jemand Dr. Snow mit einer sehr tiefen Stimme. „Ja, ich denke schon.". Kurz nachdem Hannah gegangen ist taucht ein afroamerikanischer Mann in einem ebenso weißen Kittel auf. Beide blicken auf das Brett mit dem eingeklammerten Blatt Papier, welches die Psychologin in der Hand hält. "Die Liste ist endlos aber sehr stark bei ihr ausgeprägt sind Schizophrenie, Depressionen und multiple Persönlichkeitsstörung. Sie wird zu einer kompletten anderen Person wenn ich mit ihr über ihre Eltern spreche, mutig und voller Hass. Bei Jerome jedoch sehr zurückgezogen und verträumt. Sie hatte bestimmt eine schreckliche Kindheit.". "Hm.. und wollen Sie Hannah jetzt in eine psychiatrische Einrichtung einweisen lassen?". "Nein. Ich möchte, dass sie meine Patientin bleibt. Ich muss noch sehr tief bohren, bis ich da bin wo ich hinwill.". "Haben Sie nicht Angst, dass sie Sie eines Tages mal angreifen wird? Ich meine sie ist eine Mörderin und extrem gefährlich.". „Das ist mir bewusst.". Dr. Snow blickt ihn ernst an. Er respektiert ihre Entscheidung.

Hannah hat sich inzwischen eine eigene Wohnung gesucht. Sie wohnt jetzt in einem der Hochhäuser Frankfurts. Eine sehr luxuriöse Wohnung. Sie führt wieder ein normales, langweiliges Leben. Arbeitet wieder normal in einem Büro, langweilgen Papierkram erledigen, das acht Stunden am Tag. Jeden Morgen aufstehen, herrichten und zur Arbeit fahren. Am Abend kommt sie nach Hause und geht zu einer kleinen Wiese mitten in der Stadt. Dort setzt sie sich jeden Spätnachmittag hin bis in die Nacht. Hannah macht nichts anderes als dort zu sitzen, Musik zu hören und die leuchtenden Hochhäuser zu betrachten, welche ein Witz im Gegensatz zu den Wolkenkratzern in Gotham sind. Eines Abends, als sie wieder dort sitzt klingelt ihr Handy. Müde dreht sie es um und auf dem Display steht der Name „Mandy". Mandy ist ihre einzige letzte Freundin, die ihr von der Schulzeit noch geblieben ist. Hannah fällt es schwer Freundschaften zu knüpfen und zu halten. Sie ist eine Einzelgängerin. Hannah hebt ab. "Hannah! Hannah!", quietscht eine laute Stimme in das Telefon. "Was ist denn??", antwortet sie genervt mit einem schmerzenden Ohr. "Du kommst heute! Ohne Widerspruch! Vergiss es nicht!". "Ja...", stöhnt sie und rollt die Augen.

Es ist Nacht. In einem knappen, engen, rotem Kleid betritt Hannah einen Nachtclub. Sie ist sehr gestylt, schöne lockige Haare und trägt dunkelroten Lippenstift. Doch Hannah wirkt unglücklich. Plötzlich kommt eine junge Dame in ihrem Alter angerannt. „Komm mit! Komm mit!", schreit sie. An der Stimme erkennt man, dass es Mandy ist. Sie hat braune Haare und trägt ein schwarzes Kleid. Mandy packt Hannah am Handgelenk und zieht sie durch eine riesengroße Menschenmasse. Der Bass schlägt ihr bis in den Magen. Sie zieht Hannah bis zu einem Tisch um den Sitzplätze herum sind, auf denen Leute sitzen. „Leute! Das ist Hannah von der ich euch erzählt hab! Sie ist endlich wieder zurück aus Amerika!". Alle heben ihre Gläser in die Höhe und begrüßen sie mit einem lauten Brüllen. Schüchtern grinst sie zurück und setzt sich mit Mandy zu den anderen dazu. Neben Hannah sitzt ein junger Mann, der sichtlich angetrunken wirkt. „Na Süße.", lallt er zu ihr. Hannah wirkt sichtlich angewidert, denn er stinkt stark nach Alkohol und Zigaretten. Sie gibt ihm keine Antwort. Hannah kann an nichts anderes als an Gotham denken. In ihren Kopf hat sich Jerome so tief eingenistet und will nicht wieder hinaus. Nachdenklich starrt sie in ein Glas und schnauft. Mandy merkt, dass sie unglücklich ist. "Na komm, du brauchst einen Drink.", schreit sie in ihr Ohr. Zusammen gehen beide zur Bar und Mandy brüllt zur Barkeeperin "2 Tequilas!". Die Barkeeperin nickt und richtet die Tequilas her. Hannah setzt sich auf einen der Hocker. Die Frau knallt beiden die Shots auf den Tisch. Hannah und Mandy nehmen jeweils einen in die Hand. "Willkommen zurück!", schreit Mandy und beide kippen sich den Tequila runter.

Hannah and Jerome 2 - End of the Darkness (German version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt