"Wir verschwinden von hier!"

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Die Beziehung zu ihrer Mutter wurde immer schlechter und nach ein paar Wochen hatte sie einen Freund. Er hatte eine kleine Tochter. Hannah und Veronika verstanden sich sehr gut und wurden schon fast wie Schwestern. Jedoch wurde Veronika sehr verwöhnt und bekam nur das teuerste und beste, während Hannah daneben saß und zusehen musste. Haufenweise Spielsachen die Veronika sowieso kaputt machte und Hannah bekam nicht einmal ein Zehntel davon. Mit der Zeit wurde der Freund von Hannahs Mutter immer gemeiner und grober bis er anfing ihre Mutter zu schlagen. Es gab jeden Tag Streit im Haus, egal wer ihn ausgelöst hatte. Und als er mal wieder ihre Mutter schlug versteckte sich Hannah in ihrem Zimmer. Er fing an Alkohol zu trinken und wurde dadurch nur noch aggressiver bis er auch anfing Hannah zu schlagen und Sachen nach ihr zu werfen. Des weiteren hatte er Pistolen im Haus und Hannah und ihre Mutter hatten jeden Tag Angst von ihm erschossen zu werden. Hannah kam so gut wie nie nach Hause und wenn dann verließ sie fast nie das Zimmer. Das ging fünf Jahre so, bis ihre Mutter endlich den Mut hatte ihn zu verlassen. Hannah nahm in der Zeit sehr zu und verschloss sich. In der Schule redete sie fast nichts, wenn jemand sie ansprach spielte sie eine fröhliche Hannah. An das Mobbing in der Schule hatte sie sich schon gewöhnt und es interessierte sie schon fast nicht mehr. Für Hannah war es mittlerweile normal wenn ihr mal wieder jemand "Fette Kuh" hinterherrief. Hannahs Mutter lernte einen neuen Freund kennen und sie zogen zu ihm. Hannah ist mittlerweile 15 Jahre alt und schon längst ein psychisch kranker Mensch geworden. Die letzte Therapie war fünf Jahre her, außerdem erzählt sie keinem mehr von ihrem aktuellen Zustand. Mit ihrem neuen Freund hatte Hannahs Mutter genauso einen Griff ins Klo gemacht, denn er ist kein Stück besser. Er betrinkt sich jede Woche kommt nach Hause und streit alles und jeden an. Hannah sperrt immer ihre Tür ab, wenn sie weiß, dass bald nach Hause kommt. Mittlerweile hasst sie ihren Körper schon so sehr, dass sie fängt an Sport zu machen, was auch hilft. Hannah bekommt wieder eine normale Figur und behält sie streng bei. Nur ein paar Wochen nach ihrem 16ten Geburtstag erfährt sie von Jerome. Seine damaligen Randale gingen weltweit durch die Medien. Hannah fasst den Beschluss fort zu ziehen. Sie lügt ihre Mutter an in Gotham ein großartiges Jobangebot bekommen zu haben und ihre Mutter verabschiedet sich traurig von ihr. Für Hannah war es keine schwere Entscheidung fort zu gehen.

Der Bildschirm wird schwarz und Jerome schaltet die Maschine ab. Er ist kreidebleich und schnauft tief durch. Dann wischt er sich mit der Hand über sein Gesicht und verarbeitet die Sache erst einmal. Hinter sich hört er ein leises schluchzen. Rasch steht er auf und löst Hannah von den Eisenfesseln. Dann nimmt er das Gerät von ihrem Kopf und sieht tief in ihre traurigen, mit Tränen überströmten Augen. Jerome bleibt stumm er blickt ihr nur tief in die Augen. Beide haben fast die selben Augen, außen grün, dann geht es langsam ein kräftiges geld über und um die Pupille herum ein leichtes braun. Jerome fühlt sich, als würde er vor einem Spiegel stehen. Es wird ihm zu viel, er dreht sich weg und setzt sich vor ihr auf einen Stuhl. Hannah wischt sich ihre Tränen weg und ihre Haare aus dem Gesicht. Sie setzt sich auf und rutscht nach vorne zu Jerome. Er fährt sich durch die Haare und blickt nachdenklich auf den Boden. Hannah setzt sich stumm neben ihn.

"Schon lustig, wie ähnlich unsere Vergangenheit war.", sagt er ruhig.

"Ich bin zwar in einem Zirkus aufgewachsen, meine Mutter war dafür genauso ein Monster. Und deine Mitschüler waren sozusagen die anderen im Zirkus."

Beide blicken sich an und sehen in dem anderen das vernachlässigte und gebrochene Kind. Zum ersten Mal sieht Hannah in Jerome Menschlichkeit und nicht nur den puren Wahnsinn. Dafür liebt sie ihn nur noch mehr. Plötzlich werden beide von Jervis unterbrochen. Er reißt die Tür des Labors auf und sagt zu beiden:

"Kommt schon! Ihr seid jetzt schon seit einer halben Stunde hier drinnen."

Beide kommen wieder zu sich und stehen auf.

"Wo gehen wir denn hin?", fragt Hannah.

"Wir verschwinden von hier.", grinst sie Jerome an.

Hannah grinst ihn an und beide folgen Jervis. Zusammen schleichen alle an den Wachen vorbei.

"Die machen ja eine grottenschlechte Arbeit.", kommentiert Hannah.

"In Arkham hat sich einiges verändert. In letzter Zeit ist den Wachen egal was wir hier machen, besser für uns.", erwidert Jervis.

Sie gehen weiter bis zu einen Büro in dem der Leiter von Arkham Asylum sitzt. Jervis klopft an der Tür und alle drei treten ein.

"Kann ich Ihnen irgendwie helfen?", fragt der Mann.

Er ist dünn, schon sehr alt, er trägt einen weißen Kittel und auf der Nase eine große Brille. Er sitzt an seinem Schreibtisch und schreibt auf einem Blatt. Jervis holt seine Taschenuhr heraus und beginnt den selben Prozess wie mit dem Wachmann, bis er hypnotisiert ist. Fasziniert blickt Hannah zu.

"Sie werden jetzt für die Patienten Jerome Valeska, Hannah Black und Jervis Tetch eine Urkunde ausstellen, dass wir geheilt sind.", befehlt er dem Mann.

Ohne zu zögern holt er die Urkunden heraus und unterzeichnet sie. Dann gibt er sie Jervis, dieser gibt sie stolz an Jerome und Hannah weiter. Verblüfft blickt Hannah ihre Urkunde an.

"Freiheit.", redet Jerome leise vor sich hin.

Er lacht kurz und alle drei verlassen das Büro. Stolz gehen alle zum Ausgang und zeigen ihre Urkunden den Wächtern. Sie dürfen weitergehen. Draußen regnet es, Hannah packt ihre Urkunde schnell unter ihre Klamotten, damit sie nicht nass wird. Sie gehen durch den Hof und die Wachen öffnen ihnen das Tor.

"Von hier trennen sich jetzt unsere Wege.", sagt Jervis glücklich zu Jerome.

"War ne schöne Zeit.", antwortet er lachend.

"Ich hab noch eine Rechnung mit James Gordon offen."

Jerome lacht. Jervis geht nach rechts weiter und Hannah und Jerome nach links. Zusammen gehen beide durch den Regen Richtung Gotham.

Hannah and Jerome 2 - End of the Darkness (German version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt