Jeromes Plan

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Nach drei Tagen ist Hannah aufgewacht und kommt langsam zu sich. Die Krankenschwester kümmert sich sehr gut um sie.

„Wie bin ich hier her gekommen?", schnauft sie.

„Sie wurden von einem Lastwagen erfasst. Aber Sie haben extremes Glück gehabt bis auf ein paar Prellungen und einer Gehirnerschütterung fehlt Ihnen nichts.", antwortet die Krankenschwester.

Hannah blickt ihre Arme an und in der Krankenstation herum. Von ihren Armen aus gehen Schläuche weg. Hannah wird panisch und fragt hektisch:

„Bin ich in Arkham?!"

„Ja, beruhigen Sie sich alles wird gut.", versucht die Schwester sie zu beruhigen.

Hannah will aufstehen, doch sie drückt Hannah an ihrer Schulter behutsam wieder in das Bett. Hannah packt darauf hin mit beiden Händen fest ihren Arm und lässt nicht los.

„Hören Sie. Ich kann hier nicht bleiben. Bitte bringen Sie mich in eine andere Psychiatrie, ich muss hier weg!", stottert Hannah mit glasigen Augen.

„Aber es gibt in Gotham keine außer Arkham Asylum.", erwidert sie mit ruhiger Stimme.

„Bitte ich habe Angst. Er wird mich holen!", fleht sie die Schwester an.

„Wer wird Sie holen?", fragt sie stutzig.

Plötzlich gehen im Flur vor der Krankenstation zwei Patienten vorbei und führen eine Unterhaltung.

„Hast du schon gehört. Die kleine Freundin von Jerome ist wieder hier.", sagt der eine.

„In ihrer Haut will ich nicht stecken er wird sie sicher umbringen.", antwortet der andere.

Lachend gehen beide weiter. Hannah und die Krankenschwester haben die Unterhaltung mitgehört und mit einem panischen Schnaufer setzt sich Hannah auf.

„Meinen Sie den Patienten E-146 Jerome Valeska? Keine Sorge meine Süße er ist sicher hinter verschlossenen Türen.", beruhigt sie Hannah.

Die Krankenschwester grinst sie an. Hannah läuft eine Träne herunter, doch sie grinst zurück. Behutsam wischt sie ihr die Träne weg. Hannah legt sich wieder hin und schnauft tief durch. Die Schwester steht auf und bereitet ihr die Mittagsmahlzeit zu.

„Haben Sie keine Angst vor mir?", fragt Hannah.

„Ich habe Menschen getötet und schlimme Dinge getan."

„Ich sehe immer die positive Seite in den Menschen. Keiner dieser Leuten hier ist in meinen Augen ein schlechter Mensch, sie sind nur krank. Niemand wird krank geboren, jedem ist etwas widerfahren, dass ihn krank gemacht hat. Falsche Erziehung, in das falsche Auto eingestiegen oder der falschen Person vertraut. Das ist aber nicht denen ihre Schuld, genauso wenig wie Ihre.", erwidert die Krankenschwester freundlich.

Hannah blickt sie fasziniert an und fühlt sich sehr stark angesprochen.

„Wie heißen Sie?", fragt Hannah die Krankenschwester.

„Rose.", antwortet sie kurz.

Rose, flüstert Hannah leise vor sich hin.

Schon am nächsten Tag kann Hannah vorsichtig aufstehen und mit ihrem Ständer, an dem der Infusionsbeutel hängt, bis zum Gang gehen. Hannah ist immernoch sehr schwach, doch von Tag zu Tag geht es ihr immer besser. Sie fängt an mit anderen Patienten nette Gespräche zu führen und Schwester Rose kümmert sich weiterhin um sie. Doch schon nach einer Woche benötigt Hannah die Krankenstation nicht mehr und sie wird in ihre persönliche Zelle gebracht. Nur ein paar Zellen weiter ist Jerome seine und während Hannahs Aufenthalt ist er nicht ruhig herumgesessen. Denn gleich eine Zelle weiter befindet sich Jervis Tetch der Hypnotiseur. Die beiden kennen sich mittlerweile schon seit über einem Jahr, seit Jerome wieder nach Arkham gebracht wurde.

„Jervis, jetzt brauche ich deine Hilfe.", redet Jerome eine Zelle weiter.

Die beiden können durch ein kleines, vergittertes Fenster unten am Boden, miteinander reden.

„Hast du sie?", fragt Jervis ihn.

Jerome öffnet seine Hand und darin befindet sich eine kleine Taschenuhr. Er schiebt sie vorsichtig durch eine Lücke bei den Gittern. Grinsend greift Jervis nach ihr.

„Sie wurde heute in ihre Zelle gebracht also fangen wir heute an.", grinst Jerome hinüber.

Nach etwa 10 Minuten kommen die Wärter und bringen den beiden das Frühstück durch eine Klappe an der Tür. Als der Wächter gerade das Essen durch Jervis seine Tür hindurchschieben will, stellt er sich vor ihn und hebt die Taschenuhr hoch.

„Hören Sie das Ticken? Hören Sie genau hin.", sagt er gezielt zu ihm.

Ohne sich zu wehren lauscht er dem Ticken der Uhr und das Ticken wird immer und immer lauter, bis er sich in Trance befindet.

„Sie befinden sich jetzt unter meiner Kontrolle und machen das, was ich ihnen sage.", fügt er mit strenger Stimme hinzu.

„Sie öffnen jetzt die Tür, genauso wie die von Zelle E-146."

Ohne Widerspruch holt der Wächter die Schlüssel aus seiner Hosentasche und sperrt die Tür auf. Danach geht er zu Jerome seiner und sperrt sie ebenso auf. Beide verlassen ihre Zellen und baff blickt Jerome Jervis an.

„Das ist unglaublich.", erwidert er begeistert.

Jervis grinst stolz und geht mit dem hypnotisierten Wächter zu Zelle E-120, Hannah ihrer. Der Wächter sperrt sie auf und leise betritt Jerome die Zelle. Hannah ist noch am schlafen und vorsichtig trägt er sie hinaus. Alle vier gehen den Gang entlang hinter zu den Laboren. Jervis befiehlt dem Mann die Wachen an den Laboren wegzuschicken, was er auch ohne Widerrede macht. Jerome betritt mit Hannah in den Armen ein Labor und Jervis wartet mit dem Wachmann draußen. Behutsam legt er sie auf eine Liege mit Eisenfesseln für Füße und Arme. Er schließt die Fesseln und holt aus einem Nebenraum einen Apparat. Genau in dem Moment wacht Hannah langsam auf. Doch sie wird sofort panisch als sie sieht, dass sie gefesselt ist. Mit einem Lächeln betritt Jerome wieder den Raum. Hannah bleibt die Luft weg, als sie ihn nach über einem Jahr das erste Mal wieder sieht. Ihre Augen füllen sich mit Tränen und sie blickt ihn sehr intensiv an.

„Bitte töte mich nicht.", schluchzt sie.

„Ich werde dich nicht töten... aber damit du soetwas nicht noch einmal machst werd ich dir wehtun und nicht nur ein bisschen, sondern sehr wehtun.", antwortet er gemein.

Hannah and Jerome 2 - End of the Darkness (German version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt